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Investieren in Whisky - "Das flüssige Gold" als Anlageobjekt

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Whisky als Anlageobjekt

Whisky als Anlageobjekt

©Elke Mayr
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Whisky als alternatives Investment: Wie wird der richtige Whisky ausgewählt? Wie hoch ist die Rendite? Was macht Whisky zu einem attraktiven Anlageobjekt?

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Whisky schmeckt auch den Investor:innen. Das "flüssige Gold" wird als alternative Geldanlage immer interessanter.

Laut Angaben des Beratungsunternehmens Knight Frank (hier geht es zum Report) verzeichneten Whisky-Investments ein Plus von rund 370 % in den letzten zehn Jahren.

Und auch bei den Konsument:innen wird Whisky beliebter. So soll der Umsatz auf dem Whiskymarkt 2024 etwa 2,17 Mrd. € betragen. Der weltweite Whiskymarkt erfährt eine wachsende Nachfrage nach Single Malt Whiskys aus Schottland.

Doch worauf gilt es zu achten, wenn man sich überlegt, Whisky ins Portfolio aufzunehmen?

Spiritory - Die "Börse" für Whisky

Janis Wilczura ist Unternehmer und Whisky-Experte. Mit seinem Unternehmen "Spiritory" will er eine "moderne, digitale und eigenständige Handelsplattform" für Whisky etablieren.

"Spiritory ist ein Live-Marktplatz, der wie eine Börse aufgebaut ist. Das bedeutet, Käufer können Gebote abgeben, Verkäufer Angebote und wenn beide Preise übereinstimmen, kommt es automatisch zu einem 'Trade'", erklärt Wilczura.

"Auf diese Weise vereinfachen wir das Handeln nicht nur, sondern wir machen es auch transparenter und vor allem fairer für beide Parteien. Denn auf unserer Produktseite finden sich alle notwenigen Informationen, wie zum Beispiel: aktuelle Gebote, aktuelle Angebote, historische Verkäufe, Marktwerte und Preisentwicklung. So haben Nutzer immer alles Wichtige im Auge. Auf unserer 'Collection'- bzw. Portfolio-Seite können die Nutzer ihre Sammlung verwalten und können den Wertzuwachs verfolgen.

Darüber hinaus bietet Spiritory viele Möglichkeiten, sich inspirieren zu lassen, durch ausgewählte Sammlungen von Experten oder durch nutzerspezifische Produktvorschläge.

Die Idee zur Unternehmensgründung resultierte aus einem persönlichen Problem: 'Im Jahr 2019, bin ich nach Japan gereist und habe mir dort eine Flasche Wakatsuru Moon Glow 2018 Limited Edition gekauft, welchen es ausschließlich auf dem japanischen Markt gibt.

Zwei Jahre später hatte ich die Gelegenheit, über einen Bekannten an einen super seltenen Whisky zu einem großartigen Preis zu gelangen. Der Wakatsuru Moon Glow 2018 Limited Edition musste also verkauft werden. Aber wo?

Ich habe viel ausprobiert und alle bestehenden Lösungen waren wenig zufriedenstellend – ich habe meine eigene Flasche in einer Auktion ersteigert, bin an Versandoptionen gescheitert oder bereits bei der Produktsuche.

Ich realisierte, hier fehlt doch was, denn obwohl man im Jahr 2021 Aktien, Krypto, Uhren und Fashion innerhalb weniger Sekunden kaufen und verkaufen konnte, fehlte eine moderne und eigenständige Handelsplattform für Whisky. Die Idee für Spiritory war geboren", so Janis Wilczura gegenüber trend.at

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Janis Wilczura, Whiskyexperte und Co-Gründer von Spiritory

© Spiritory

FAQs zu Whsiky

Wer in Whisky investieren möchte, sollte sich mit der Materie auseinandersetzen. Im Folgenden daher ein kleine Whiskykunde:

Whiskykunde

Was ist Whisky?

Whisky ist eine Spirituose, die aus Getreide hergestellt wird und in Fässern gereift ist. Die genaue Zusammensetzung und Herstellungsmethode variiert je nach Herkunftsland und Brennerei.

Woher stammt Whisky?

Whisky stammt ursprünglich aus Schottland und Irland, wird aber mittlerweile in vielen Ländern weltweit produziert, darunter auch in Indien, den USA, Kanada und Japan.

Mit einem prognostizierten Marktvolumen von 15.900 Millionen € im Jahr 2024 wird in Indien der höchste Umsatz generiert.

Welche Arten von Whisky gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Whisky, die sich in ihrer Herkunft, Herstellungsmethode und Geschmacksprofil unterscheiden. Zu den bekanntesten Arten gehören Scotch Whisky, Irish Whiskey, Bourbon Whiskey und Canadian Whisky.

Wie wird Whisky hergestellt?

Die Herstellung von Whisky umfasst mehrere Schritte, darunter das Mälzen des Getreides, das Maischen, die Gärung und die Destillation. Anschließend wird der Whisky in Fässern gelagert, um zu reifen und seinen charakteristischen Geschmack zu entwickeln.

Wie trinkt man Whisky am besten – wie sollte er verkostet werden?

"Wichtig, keinen Tumbler nutzen, also ein großes offenes Whiskyglas, welches man auf Filmen kennt. Sondern ein sogenanntes 'Nosing-Glas'. Die 'Nase' trinkt mit und ist ungemein wichtig beim Geschmack, daher empfehle ich jedem ein solches Glas zu kaufen, um alle Geschmacksprofile rausschmecken zu können. Auch auf Eis würde ich verzichten, das verwässert Whisky nur unkontrolliert. Ein Spritzer Wasser kann einem Whisky gut tun, aber das sollte jeder nach Geschmack und Belieben selbst entscheiden", sagt Janis Wilczura.

Wie lange sollte Whisky gelagert werden?

Die Dauer der Lagerung variiert je nach Art des Whiskys und der gewünschten Geschmacksentwicklung. Einige Whiskys werden nur wenige Jahre gelagert, während andere für mehrere Jahrzehnte in Fässern reifen.

Wie wird die Qualität von Whisky bestimmt?

Die Qualität von Whisky wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter die Qualität der verwendeten Zutaten, die Herstellungsmethode, die Lagerungsdauer und die Geschmacksentwicklung während der Reifung.

Eine Qualitätskennzeichnung ist der rote Stern; er steht für ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis. Einen goldenen Stern erhalten Spitzenwhiskys mit ausgezeichneter Qualität.

Wie lagert man Whisky am besten?

Whisky sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, um seine Qualität und Geschmacksentwicklung zu erhalten. Es wird empfohlen, den Whisky in einer verschlossenen Flasche aufzubewahren und vor direktem Sonnenlicht und Temperaturschwankungen zu schützen.

Was ist ein Scotch?

Scotch ist eine Art von Whisky, die aus Schottland stammt und bei der die Destillate verschiedener Brennereien gemischt werden. Sie wird in der Regel aus gemälzter Gerste hergestellt und mindestens drei Jahre in Eichenfässern gereift. Scotch Whisky ist bekannt für seine vielfältigen Geschmacksprofile, die von rauchig und torfig bis hin zu süß und fruchtig reichen.

Was ist ein Single Malt?

Im Gegensatz zu Blenden Whisky darf Single Malt in einer einzigen Brennerei gebrannt werden. Single Malts zeichnen sich durch ihre charakteristischen Aromen aus, die von Faktoren wie der Region, der Wasserquelle und dem Reifeprozess beeinflusst werden können.

Was ist ein Single Cask?

Single Cask Whisky ist eine Abfüllung aus einem einzelnen Fass, was bedeutet, dass der Whisky nicht mit Whisky aus einem anderen Fass vermischt wurde. Dies führt zu einer einzigartigen und oft limitierten Ausprägung des Whiskys, da jedes Fass dem Destillat unterschiedliche Aromen verleihen kann.

Whisky oder Whiskey?

Die Schreibweise war ein Hinweis auf das jeweilige Produktionsland. In Irland und den USA wurde Whiskey hergestellt, in Schottland Whisky.

Da Whisky heutzutage weltweit produziert wird, bleibt es den Herstellern selbst überlassen, welche Schreibweise sie bevorzugen.

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Worauf kommt es bei Whisky als Investment an?

© Spiritory

Die wertvollsten Whiskymarken weltweit (2023)

Marke

Markenwert (in Milliarden US-Dollar)

Jack Daniel’s

3,54

Johnnie Walker

3,05

Crown Royal

1,62

Jameson

1,1

Ballantine’s

0,98

Chivas Regal

0,86

Imperial Blue

0,75

Royal Stag

0,75

Grant’s

0,73

Glenfiddich

0,65

Quelle: Statista

Whisky-Investment – Darauf kommt es bei Whisky als Anlageobjekt an

Nun also zu Whisky als Anlageobjekt. Statistisch gesehen ist seltener Whisky mit 582 % Rendite die beste Anlageklasse der vergangenen zehn Jahre, sagt Janis Wilczura.

"Insbesondere in den letzten Jahren konnte man mit 5 bis 20 % Rendite pro Jahr rechnen. Beispielsweise wurde eine Flasche Macallan Edition No. 1 2016 zu einer Preisempfehlung von unter 100 € verkauft und war über Monate im Fachhandel und Travel-Retail verfügbar. Heute ist diese Flasche nur mit viel Glück unter 2.000 € zu finden.  

Wie hat sich der Whisky-Markt in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

Wenn man einen Blick in den Knight Frank Report aus dem Jahr 2020 wirft, so wurde Whisky zum "Investment des Jahrzehnts" ernannt. 582 % Rendite in zehn Jahren - Tendenz weiter steigend. Whiskys, Spirituosen und andere alkoholische Genussmittel sind eher ungeeignet für diejenigen, welche gerne über Nacht Millionär werden wollen. Gerade bei limitierten Abfüllungen sind auch kurzfristig hohe Renditen denkbar, aber grundsätzlich sollten Anleger einen längeren Investmenthorizont, von mindestens drei oder mehr Jahren mitbringen. Einfach gesagt, je länger man wartet – desto höher ist die Rendite.

Welcher ist der teuerste Whisky der Welt?

Whisky

Verkaufspreis

Single Malt Whisky Macallan 1926 Fine & Rare

rund 1,7 Millionen Euro

Macallan 1926 Michael Dillon

rund 1,4 Millionen Euro

Macallan 1926 Valerio Adami

rund 1,03 Millionen Euro

Macallan 1926 Peter Blake

954.000 Euro

Yamazaki 55 Jahre

670.000 Euro

Was macht Whisky zu einem attraktiven Anlageobjekt?

Janis Wilczura: "Um den Wert von Whisky als Geldanlage zu verstehen, ist es wichtig, den Hintergrund zu beleuchten.

Ein Whisky wird aus vergorener Getreidemaische gebrannt und reift anschließend üblicherweise mindestens drei Jahre in einem Fass. Der Whisky und das Fass sind dabei über die Reifungsjahre verschiedenen Wetterbedingungen ausgesetzt und entwickeln dadurch ein einzigartiges Aroma.

Neben der Dauer der Lagerung, dem Wetter als auch der Auswahl der Zutaten ist vor allem das Fass ein entscheidender Faktor für den Geschmack. Das Endprodukt ist ein einzigartiger Whisky, welcher sich durch die Vielzahl von Faktoren maßgeblich von anderen Whiskys unterscheidet. Auf diese Weise entwickelt jede Abfüllung vor allem bei lange gereiften Whiskys ein einzigartiges Aroma, welches so nicht mehr kopiert werden kann. Daraus lässt sich eine natürliche Knappheit ableiten, welche wiederum auf den Konsum der Menschen trifft, so dass sich die Bestände besonderer Abfüllungen über die Jahre reduzieren.

Durch die lange Reifung können Destillerien jedes Jahr nur eine bestimmte Anzahl von Flaschen abfüllen, und Anpassungen in Produktionskapazitäten werden nur über Jahre an den Endverbraucher weitergereicht.

Steigt nun die Nachfrage stark an und übertrifft das Angebot, so steigt der Preis. Insbesondere bei Whisky konnte man in den letzten Jahren eine stark erhöhte Nachfrage feststellen. Dies ist unter anderem zum einen auf ein verändertes Konsumverhalten nachkommender Generationen, insbesondere der Millennials, und zum anderen auf weiterwachsende Mittelschichten in Asien und Südamerika zurückzuführen."

Grundsätzlich sollten Anleger einen längeren Investmenthorizont, von mindestens drei oder mehr Jahre mitbringen

Wie unterscheidet sich das Investieren in Whisky von anderen Investitions-Arten?

"Seltene Whiskys und andere alternative Investments gelten als tendenziell illiquide Anlageklassen, also Anlagen, die im Gegensatz zu beispielsweise Aktien, in einem geringeren Volumen und einem längeren Zeitraum verkauft werden.

Plattformen wie Spiritory versuchen dies allerdings zu ändern, indem sie Rahmenbedingungen bieten, wo auch Whiskys schnell und unkompliziert gehandelt werden können. Whiskys, Spirituosen und andere alkoholische Genussmittel sind eher ungeeignet für diejenigen, welche gerne über Nacht Millionär werden wollen.

Gerade bei limitierten Abfüllungen sind auch kurzfristig hohe Renditen denkbar, aber grundsätzlich sollten Anleger einen längeren Investmenthorizont von mindestens drei oder mehr Jahren mitbringen. Einfach gesagt, je länger man wartet – desto höher ist die Rendite. Außerdem gibt es steuerliche Vorteile, die steuerliche Lage in Deutschland unterliegt im Verkauf von Wein und Whisky im Privatbesitz den privaten Veräußerungsgeschäften. Laut Paragraf 23 im Einkommenssteuergesetz wird der Verkauf von Wein oder Whisky steuerfrei, wenn er länger als ein Jahr im Besitz des Verkäufers lag."

Nach welchen Kriterien wählt man einen Whisky für eine Investition aus?

"Wie bei allen Anlageklassen sollte man sich vor jedem Investment mit dem Thema grundlegend auseinandersetzen. Dennoch, als Faustformel und wesentliche Faktoren für eine Wertsteigerung sind folgende Punkte zu nennen:

  • Alter des Whiskys?

  • Limitierte oder spezielle Edition?

  • Anzahl der produzierten Flaschen einer Edition oder eines Jahrgangs?

  • Ist die Destillerie prominent? Hat sie eine lange Geschichte?

  • Teil einer Kollektion?

  • Gibt es die Destillerie noch?

Es gibt verschiedene Whiskys, Abfüllungen, Marken und Regionen, die als investierbar gelten und im Laufe der Zeit an Wert gewinnen können. Wichtige Faktoren wie Verfügbarkeit, Nachfrage, Anzahl der Flaschen und der Ruf der Marke spielen dabei eine Rolle. Schottischer Whisky, insbesondere von etablierten Brennereien wie Macallan, Ardbeg, Springbank oder Bowmore, ist oftmals sehr begehrt und besonders limitierte Abfüllungen erzielen hohe Renditen. Aber auch das Standardsortiment ist bei einigen Marken in den letzten Jahren allein durch Inflationsausgleich und Knappheit stark im Preis gestiegen. So kostete eine Flasche Caol Ila 25 Jahre vor zwei Jahren noch regulär 200 € und heute 450 €.

Neben schottischen Brennereien stehen insbesondere Abfüllungen japanischer Destillerien im Fokus von Investoren und Sammlern. Marken Yamazaki, Hibiki und Chichibu sind international gefragt und gelten als Speerspitze japanischer Handwerkskunst. Verlorene, geschlossene oder abgebrannte Destillerien wie Karuizawa oder Hanyu erzielen oft Höchstpreise für japanischen Whisky, weil es davon nur noch eine sehr begrenzte Anzahl an Flaschen gibt."

Rat für all jene, die gerade mit dem Investieren in Whisky beginnen

"Abgesehen von den Kriterien im vorherigen Punkt würde ich jemanden empfehlen, sich auch mit der Geschichte der Produkte, der Destillerien und den Ländern auseinandersetzen und neben dem qualitativen Aspekt auch etwas mit einzubringen, was einem Spaß macht.

Vielleicht kann man sich mit einer bestimmten Destillerie, Geschichte oder Region identifizieren - so etwas ist immer toll und dann macht investieren auch Spaß.

Das schöne an Whisky ist, man kann bereits interessante Investmentmöglichkeiten um die 100 € finden, was bei alternativen Investments nicht üblich ist. Anfangen, Ausprobieren und Spaß haben ist immer auch wichtig."

Wie wird der Wert eines seltenen oder limitierten Whiskys bestimmt?

"Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auf Spiritory haben wir einen Algorithmus entwickelt, welcher sowohl historische Verkäufer als auch aktuelle Gebote und aktuelle Angebote mit einbezieht und somit Marktwerte möglichst genau kalkuliert.

Wir machen das also in etwa so, wie an der Börse die Werte für Aktien ermittelt werden. Dies ist natürlich keine Garantie, dass eine Flasche sich auch zu diesem Preis verkaufen lässt, weil der Markt weniger liquide ist als Aktien, aber es gibt eine sehr präzise Indikation über den Wert."

Welche Risiken sind mit dem Investieren in Whisky verbunden?

"Das offensichtlichste Risiko ist Verlust. Eine Flasche kann kaputtgehen und gerade Investment-Whisky sollte behutsam behandelt werden. Darüber hinaus ist ein dunkler, trockener und kühler Ort für die langfristige Lagerung wichtig. Flaschen, auf denen das Etikett verblichen ist oder bei denen der Füllstand nicht mehr da ist, wo er sein sollte, sind nicht so viel wert wie neuwertige Produkte.

Ansonsten entspricht das Risiko dem aller anderen Investments, mit dem Unterschied, dass eine Flasche Whisky im schlimmsten Fall auch einfach getrunken werden kann. Beim Kauf von Whisky, besonders im teureren Bereich, gibt es hin und wieder die Gefahr vor Fälschungen.

Deswegen sollte man aufpassen, wo man einkauft. Bei Whiskyauktionen oder Plattformen wie Spiritory werden die Flaschen immer nochmal von Experten geprüft, so dass das Risiko einer möglichen Fälschung geringer ist wie an freien Marktplätzen."

Was sind die aktuell begehrtesten Whisky-Marken – und -Abfüllungen auf dem Markt?

"In den Top 10 der wertvollsten Whiskys der Welt findet sich 6 Mal Macallan, 1 Mal Yamazaki, 1 Mal Karuisawa und 2 Mal Dalmore. Macallan sticht nicht nur hier heraus, sondern ist ein hervorragender Investment-Whisky.

Vor allem die limitierten Abfüllungen. Viele japanische Whiskys, vor allem die größeren Marken, haben in den letzten Jahren auch gut zulegen können. Ich persönlich finde aktuell vor allem sogenannte 'Lost Distilleries' spannend, also Destillerien, welche es aus verschiedensten Gründen nicht mehr gibt. Diese Abfüllungen sind extrem selten und preisstabil, dementsprechend können hier künftig auch Renditen erwartet werden. Namentlich zum Beispiel Brora, Port Ellen, Karuizawa oder Hanyu.

Springbank hatte über die Corona-Zeit einen absoluten Hype, welcher wieder auf den Boden der Tatsachen gekommen ist, hier gibt es aktuell spannende Einstiegsmöglichkeiten. Bei den neuen Destillerien könnten St. Killian, Bimber und Lindores über die nächsten Jahr sehr spannend werden."

Wie wichtig sind limitierte Editionen im Whisky-Portfolio?

"Limitierte Editionen bringen einen Aspekt der Verknappung mit sich und sind daher gut geeignet für das Investieren.

Ich würde nicht sagen, dass sie der wichtigste Aspekt sind, aber da die meisten Editionen auf die eine oder andere Art und Weise limitiert sind, ist es einer der Hauptaspekte des Investierens."

Sollte man in Flaschen oder Fässer investieren?

"Über die letzten Jahre war Fass-Investment ein sehr populäres Thema. Über die letzten Monate wurde dort aber auch viel Unsinn getrieben und mit der Unwissenheit der Klienten gespielt. Gleichzeitig ist der zu investierende Betrag in der Regel höher als bei der Flasche.

Ich persönlich habe nicht in ein Fass investiert und empfehle es auch nur denjenigen, die bereit sind, im Zweifel mehrere hundert Flaschen selbst zu trinken. Flascheninvestments sind einfacher, da man neben der Tatsache, dass es einfach 'weniger' Whisky ist, auch weiß, was man kauft und wie gut oder schlecht der Whisky ist.

Gerade Anfänger sollten erstmal Flaschen probieren und erst, wenn sie sich gut auskennen, zum Fass greifen."

Was sind die Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Investition?

"Geduld und Zeit, Whisky-Investments sind kein Sprint, sondern ein sehr lukrativer Marathon. Außerdem sollte man sich wie bei jedem Investment gut mit dem Thema auseinandersetzen und nicht einfach blind ins Abenteuer stürzen."

Nicht jeder Whisky hat das Potential zum Investment

Wie lagere ich einen Whisky, der als Anlageobjekt dient? Wie soll ich ihn versichern?

"Whisky ist in der Regel in der Haushaltsversicherung mit abgedeckt. Man sollte aber sicherstellen, dass diese im Zweifel hoch genug ist. Für die Lagerung empfiehlt sich ein dunkler, kühler und nicht feuchter Ort. Möchte man in puncto Lagerung ganz sichergehen, kann man einen sogenannten Parafilm um den Verschluss und das Siegel machen. Dies dichtet zusätzlich ab. Das Gute ist: Whisky kann aufgrund seines hohen Alkoholgehalts nicht schlecht werden und eignet sich daher gut für eine lange Lagerung."

Welche häufigen Fehler sollten neue Investoren vermeiden?

"Einfach blind in einem Online-Shop irgendeine Flasche kaufen. Nicht jeder Whisky hat das Potential zum Investment und man sollte sehr punktuell zuschlagen."

Was halten Sie von Whisky-Aktien/Fonds?

"Whisky-Aktien spiegeln nur die Unternehmen wieder, welche Whisky produzieren, und da der Großteil der Umsätze vom Kernsortiment kommt, also in der Regel von günstigen Whiskys, heißt es nicht, dass diese Aktien und die tatsächlichen Whisky-Investments korrelieren.

Im Gegenteil: In der Regel profitieren die Unternehmen nicht von den Investments, da diese die Flaschen nicht selbst verkaufen. Porsche verdient auch kein Geld, wenn die Porsche Oldtimer im Preis steigen."

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