Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober sperrt die Frisörkette Klier in Österreich engültig zu. Der neue Lockdown hat nun auch den wenigen verbliebenen von einst 36 Filialen die wirtschaftliche Existenz gekostet.
Bergheim/Wien. Die Friseurkette Klier sperrt in Österreich endgültig zu. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einenm Konkursverfahren. Mit dem zweiten Lockdown werden nun auch die noch neun verbliebenen österreichischen Filialen sowie die Verwaltung in Bergheim geschlossen. Im Zuge der Eröffnung des Insolvenzverfahren mit 23. Oktober wurden zunächst 26 der 35 Salons bekannt gegeben. 281 Dienstnehmer waren bis dahin in den österreichischen Filialen beschäftigt.
Nach Angaben des Kreditschutzverband KSV1870 habe sich die Ausgangssituation im Zuge des zweiten "Lockdowns" erheblich geändert. Ein weiterer Fortbetrieb auch der verbliebenen neun Geschäfte sei deshalb nicht sinnvoll und hätte zu einer Erhöhung des Ausfalles für die Gläubiger geführt.
Das Konkursgericht hat die Bewilligung für das Aus nun auch der restlichen neun Standorte erteilt. Damit verlieren die restlichen etwa 80 Mitarbeiter der einst 281 Dienstnehmer ihren Job. Zuletzt waren noch die Läden in Oberwart, Güssing, Wiener Neustadt, Zwettl, Schrems, Fürstenfeld, Villach, Lienz und Bregenz offen gewesen.
Laut KSV1870 wurde ein Verwertungsverfahren eingeleitet und die Masseunzulänglichkeit angezeigt. Das vorhandene Vermögen dürfte demnach nicht ausreichen, die Kosten des Insolvenzverfahrens und die nach Eintritt des Konkurses entstanden Verbindlichkeiten zu decken. Die "Frisör Klier GmbH" ist die Österreich-Tochter der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen deutschen Klier Hair Group. Sie ist als Folge der Coronakrise überschuldet.
Eigentümer der österreichischen Klier-Friseurkette ist die in Wolfsburg im deutschen Bundesland Niedersachsen ansässige Klier Hair Group GmbH. Auch die Muttergesellschaft ist in arge Schieflage. Über deren Vermögen wurde in Deutschland bereits ein Schutzschirmverfahren eröffnet.
Laut Angaben der Schuldnerin vom Oktober wies die Bilanz zum 31.12.2019 ein positives Eigenkapital von 156.006 Euro und eine Eigenkapitalquote von 11,84 Prozent auf. Nach Angaben der Schuldnerin ist diese zwar zahlungsfähig und verfügt über liquide Mittel. In der Folge der Covid 19 Pandemie sei das Unternehmen jedoch überschuldet.
Die Verbindlichkeiten wurden in der Bilanz zum 31.12.19 mit rund 674.000 Euro ausgewiesen. Im Okotber wurde noch von Rückstellungen und vorhandenen Aktiva gesprochen.