Der Gläubigerschutzverband KSV1870 hat seinen Anteil bei FINcredible mehr als verdoppelt. Ein KSV-Manager zieht nun in die Geschäftsführung des Startups ein. Die Internationalisierung soll nun angeschoben werden.
Wien. Der Gläubigerschutzverband KSV1870 hat seine strategische Beteiligung an dem Start-up FINCredible mehr als verdoppelt. Nachdem der KSV im 2019 einen Anteil in der Höhe der Sperrminorität von 25,1 Prozent übernommen hatte, wurde der Geschäftsanteil nun kräftig auf 58,6 Prozent aufgestockt und nun die Mehrheit an den Unternehmen übernommen. Der Wert der Transaktion wurde vom KSV nicht mitgeteilt.
Michael Pavlik wird für den KSV ab sofort in die Geschäftsführung des Unternehmens einziehen. Neben den FINcredible-Gründern Stephan Gasser und Christian Ochs wird KSV-Manager Pavlik wird als dritter Geschäftsführer vor allem den Vertrieb und die zukünftige Expansion verantworten.
Die Gründung von FINcredible erfolgte im Jahr 2017 als Spin-Off von Wissenschaftern der Wirtschaftsuniversität Wien, der IMC FH Krems und der MODUL University Vienna.
„Mit der Erhöhung unserer Anteile an FINcredible sowie der Bestellung von Michael Pavlik zum dritten Geschäftsführer untermauern wir die strategische Bedeutung unseres Investments und sehen dies als Basis, um in Zukunft gemeinsam mit dem Team von FINcredible auch international stärker in Erscheinung zu treten“, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.
Hochwertige Datenanalyse
Nächstes Ziel ist dabei, das bestehende Angebot aus fundierten KSV1870 Daten und PSD2-basierten Informationen im Bereich der Bonitätsabfrage "nachhaltig zu etablieren und sukzessive voranzutreiben". Der KSV will damit eine verbesserte Wertschöpfung für seine Kunden generieren.
„Die Branche für Kreditauskunfteien ist international stark im Wandel und wird durch regulatorische Maßnahmen sowie neue Geschäftsmodelle geprägt. Die in Zukunft noch engere Zusammenarbeit mit dem KSV1870 gibt uns die Chance, in einem innovativen und auf Schnelligkeit fokussierten Umfeld als Vorreiter zu agieren“, sagt Christian Ochs, Geschäftsführer und Co-Gründer von FINcredible. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bestehen, bedarf es hochwertiger Daten, die tagesaktuell verifiziert und 24/7 abrufbar sind, um ökonomische Risiken der Kunden bestmöglich zu minimieren.
Die Erhebung von Echtzeit-Informationen erfolgt bei FINcredible auf Basis von tagesaktuellen, verifizierten Bankkontodaten. Die rechtliche Grundlage für diesen zu 100 Prozent DSGVO-konformen Prozess bildet die seit 2018 EU-weit gültige Richtlinie Payment Services Directive II (PSD2).
Die auf Basis der PSD2 funktionierenden Services stellen objektive Finanzinformationen zur Verfügung. Die können umfassende und validierte Entscheidungsgrundlagen im ID- und Bonitätsbereich bereitstellen. Das Finanzservice wird etwa bei der Vermietung von Immobilien oder der automatisierten Erhebung von Haushaltsrechnungen für Kreditfinanzierungen eingesetzt.