Der Kreditschutzverband (KSV1870) hat in einer Datenbank die Objekte von Leasinggeschäften erfasst, die zur Betrugsprävention genutzt werden kann und frühzeitig Warnsignale meldet.
Mit gefälschten Dokumenten versuchen immer wieder Nutzer hochwertige Leasinggüter zu Geld zu machen, obwohl sie dazu laut Leasingvertrag nicht berechtigt sind. Denn das Eigentumsrecht verbleibt auch beim Leasing weiterhin bei der finanzierenden Bank und der Leasinggesellschaft.
Rechtlich geht es um Betrug, wenn das Leasingobjekt etwa an ein Pfandleihhaus angeboten wird. Der Leasingnehmer darf die von ihm genutzten Produkte bei einem Pfandleiher weder belehnen oder gar verkaufen. Die Gefahr des sogenannten „doppelfinanzierten Leasingobjektes“ ist gerade im boomenden Leasingmarkt entfacht worden. Das gesamte Volumen von verleasten Wirtschaftsgütern in Österreich beläuft sich auf rund 23 Milliarden Euro. Das Kfz-Leasing ist dabei Spitzenreiter mit rund 45 Prozent oder 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2017.
„Mithilfe von gefälschten Dokumenten, wodurch auch unser Eigentumsrecht wohl verwirkt gewesen wäre, wollte ein Kunde einen exklusiven Range Rover bei einem Pfandleiher unrechtmäßig belehnen“, beschreibt Alexander Hartner, Bereichsleiter bei Raiffeisen Leasing, einen typischen Betrugsfall. Mit einer rechtswidrigen Beleihung beim Pfandleiher wäre dem Leasingeber ein Schaden von 60.000 Euro entstanden.
Das Register der Eigentümer
Um eine derartige Belehnung zu verhindern, kann mittels Datenabfrage beim KSV1870 auf der sogenannten AssetDatenbank der Eigentümerstatus festgestellt werden. Eine spezielle „Anti-Fraud“-Lösung erfasst in einem zentralen Register die verleasten Kfz- und Mobilien-Objekte sowie deren Finanzierungen. Rund 400.000 Objekte sind dabei erfasst. Monatlich verzeichnet der KSV1870 etwa 10.000 Abfragen.
„Durch eine Abfrage in der KSV1870 AssetDatenbank erhielten wir rechtzeitig eine Warnung und es war uns möglich, das Fahrzeug rasch einzuziehen und den Vertrag rechtmäßig aufzulösen“, sagt Hartner.
Die Betrüger gehen dabei meist mit gefinkelten Tricks zur Sache. Das von ihnen geleaste Objekt wird mit gefälschten Dokumenten ausgestattet. Bei einem Pfandleiher wird dann versucht das Objekt zu belehnen.
Die Nummern
Die KSV-Datenbank erfasst sämtliche Kraftfahrzeuge und beinhaltet somit Pkws, Lkws und Motorräder. Die Prüfung erfolgt via Motor-, Fahrgestell-, Serien- oder Vertragsnummern. Der Nutzer der Datenbank erfährt sofort, ob für das angefragte Objekt bereits eine Finanzierung gewährt wurde. Bei einem Suchtreffer kann somit rasch reagiert werden.
Bei Mobilien, Maschinen und sonstigen Gütern erfolgt die Prüfung aufgrund von Seriennummer, Marke, Type und Modell.
"Die KSV1870 AssetDatenbank warnt finanzierende Stellen wie Banken, Leasingunternehmen oder Pfandleiher vor Betrugsversuchen. Damit wird der rechtswidrige Verkauf oder das Belehnen von Leasingobjekten deutlich erschwert“, erklärt KSV1870 CEO Ricardo-José Vybira
In Österreich beläuft sich das gesamte Volumen von verleasten Wirtschaftsgütern laut Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) auf rund 23 Milliarden Euro. Das Leasing von Fahrzeugen Das Kfz-Leasing ist dabei Spitzenreiter mit rund 45 Prozent des Gesamtvolumens oder 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2017. Vier von zehn Fahrzeugen sind laut VÖL bereits geleast.