„Für die Betriebe ist eine rasche Regierungsbildung maßgeblich", meint Ricardo-José Vybiral, KSV1870-CEO.
©Foto WilkeDie aktuelle KSV1870 Austrian-Business-Check-Umfrage zeigt deutlich, wie stark heimische Betriebe mit der schwachen Geschäftslage zu kämpfen haben. Forderungen an die kommende Regierung werden laut - von der Senkung der Lohnnebenkosten bis hin zu einer neuen Bildungspolitik.
Die wirtschaftliche Lage für viele heimische Betriebe ist angespannt. Lediglich 48 Prozent der Unternehmen sehen ihre aktuelle Geschäftslage als positiv, wie aus der KSV1870 Austrian-Business-Check-Umfrage hervorgeht. Nur knapp ein Drittel der befragten 1.300 Unternehmen konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Aus Sicht der Unternehmen muss die künftige Regierung so schnell wie möglich gebildet werden, um auf die dringliche Situation zu reagieren: „Für die Betriebe ist eine rasche Regierungsbildung maßgeblich, damit zentrale, systemische Schwachstellen rasch behoben werden. Monatelanger Stillstand wäre in der aktuellen Phase Gift für die Unternehmen“, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.
Heimische Unternehmen fordern eine Senkung der Lohnnebenkosten. Rund ein Drittel der teilnehmenden Unternehmen wünscht sich diesbezüglich Handeln von der künftigen Regierung. Neben der Senkung der Lohnnebenkosten belastet Unternehmen die heimische Bürokratie. Sie wünschen sich einen drastischen Bürokratieabbau. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe leiden darunter. Die mehr als 600.000 KMU sehen eine massive administrative Hürde, die durch die Bürokratie verursacht wird. Anders als große Unternehmen fehlt ihnen die personelle Kapazität, um diese zu bewältigen. Das Kerngeschäft leidet: „Eine überbordende Bürokratie kann insbesondere für KMU sehr schnell zum Totengräber werden“, so Vybiral. Laut dem KSV1870-CEO müsse der Fokus dringend auf den Bürokratieabbau gelegt werden: „Nur so werden in der aktuellen Wirtschaftslage Ressourcen frei, die für mehr Handlungsspielraum in den Betrieben sorgen.“
Von Steuerentlastung bis Bildungsreform
Keine neue Forderung, aber nach wie vor aktuell, ist das Thema Steuerentlastung für heimische Betriebe. Die hohen Steuersätze beeinträchtigen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Ebenso wie die hohen Energiekosten, die gesenkt werden sollen. Eine neue Forderung hingegen ist der Wunsch nach einer Reform des Arbeitslosengeldes. Wie die KSV1870 Austrian-Business-Check-Umfrage zeigt, machen sich die Unternehmen für eine Reform der derzeitigen Regelung stark. Stichwort: Arbeit muss sich wieder lohnen.
Große Sorgen bereitet heimischen Unternehmen auch die Suche nach kompetentem Nachwuchs. Sie fordern eine umfassende Bildungsreform mit Praxis-Fokus. Vybiral: „Viele Unternehmensvertreter berichten uns, dass sich die schulische Ausbildung nach wie vor zu wenig an den Anforderungen einer modernen Wirtschaft orientiert. Der Arbeitskräftemangel verschärft die Lage zusätzlich. Im Bereich der Bildung braucht es neue Konzepte und Ansätze, um den aktuellen Entwicklungen zu begegnen.“
Der Forderungskatalog der Unternehmen an die künftige Regierung
1. Senkung der Lohnnebenkosten
2. Abbau der Bürokratie
3. Steuerentlastungen bzw. weniger Steuern
4. Reform des Arbeitslosengeldes unter dem Aspekt „Arbeit muss sich wieder lohnen“
5. Senkung der Energiekosten
6. Gezieltere KMU-Unterstützung
7. Umfassende Bildungsreform
8. Inflationsbremse bzw. niedrigere Inflation