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Austrian Business Check: Auftragslage rückläufig, Zahlungsmoral stabil

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KSV: Stimmung wird schlechter, Zahlungsmoral sinkt

KSV: Stimmung wird schlechter, Zahlungsmoral sinkt

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Der Austrian Business Check des KSV1870 zeigt: Unternehmen kommen zusehends unter Druck. Die Geschäftslage sowie die Umsatzentwicklung sind rückläufig. 2024 wird ein kräftiger Rücksetzer erwartet. Die Auftragslage schwächelt bereits. Privatpersonen halten sich in ihrem Konsum im Vergleich zum Vorjahr zurück. Sparen ist angesagt.

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Österreichs Wirtschaft gerät zunehmend unter Druck. Das zeichnet sich gleichermaßen an Unternehmen als auch an Privatpersonen ab. Die Stimmung sowie die Zahlungsmoral verschlechtern sich bereits spürbar, wie mit der neuen Umfrage Austrian Business Check des KSV1870 erhoben wurde. Im August 2023 hat der KSV1870 dafür in Kooperation mit Marketagent 1.400 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der aktuellen Situation befragt. Und die fällt alles andere als optimistisch aus.

Nur noch 49 Prozent der befragten Führungskräfte der heimischen Wirtschaft beurteilen die Geschäftslage mit "sehr gut" oder "gut". Im Sommer 2022 waren dies immerhin noch 57 Prozent. Die im Vergleich zum Vorjahr negativere Einschätzung wird verstärkt durch aktuelle Umsatzrückgänge.

Bereits bei 31 Prozent der Unternehmen haben mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Im Vorjahr sprachen nur 19 Prozent der befragten Unternehmen von Umsatzrückgängen.

Nur noch etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) rechnet für das Jahr 2024 mit Erlöszuwächsen. Im Vorjahr waren es immerhin noch 47 Prozent der Unternehmen, die mit Umsatzsteigerungen gerechnet haben.

Mit gleichbleibenden Umsätzen rechnen wie im Vorjahr hingegen noch ein Drittel der Unternehmer (34 Prozent).

Die aktuellen Ergebnisse lassen laut KSV nur wenig Gutes vermuten. "Wir beobachten, dass es für die Unternehmen immer schwieriger wird, die vorhandene Nachfrage in konkrete Aufträge umzumünzen. Hier gibt es einen Graben, der sich zwangsläufig negativ auf die Umsätze auswirkt“, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

Echte Probleme bei der Auftragsabwicklung

Die größte Sorge für die Unternehmen ist die angespannte Kostensituation, dahinter folgen weiterhin der akute Personalmangel sowie politische Unsicherheiten, die sich etwa in neuen Richtlinien bzw. gesetzlichen Einschränkungen oder der innenpolitischen Lage manifestieren. Bereits 81 Prozent der Unternehmen sehen sich gezwungen, steigende Preise an ihre Konsumenten weiterzugeben – 22 Prozent taten dies bereits in vollem Ausmaß.

Die Folge davon ist eine schlechtere Auftragslage bei rund der Hälfte der befragten Unternehmen: 30 Prozent sprechen von einem geringeren Auftragsvolumen, 17 Prozent verzeichnen bereits eine geringere Anzahl an Aufträgen. Weitere sieben Prozent haben Faktoren wie die Stornierung bereits fixierter Aufträge oder die Nachverhandlung von Preisen erwähnt.

„Ganz besonders der Handel, die Bauwirtschaft und die Gastronomie und Beherbergung haben mit einer stark rückläufigen Auftragslage zu kämpfen", so KSV-Chef Vybiral. Vor allem die Situation am Bau bereitet bereits große Sorgen. Noch seien die Auftragsbücher "halbwegs gefüllt", doch das sehe in den kommenden Monaten und im Jahr 2024 ganz anders aus.

Gewinne sinken

Die angespannte Situation schlägt sich auch auf die Gewinne der Unternehmen nieder. „Angesichts der Gesamtsituation war es nur eine Frage der Zeit, bis die Zahl jener Unternehmen sinkt, die ein Geschäftsjahr mit Gewinn abschließen. Dieser Moment ist nun erreicht.“

Während im Jahr 2021 noch 63 bzw. im Vorjahr 62 Prozent noch mit Gewinnen rechneten, so sind es heuer nur noch 56 Prozent, die von einem positiven Ergebnis ausgehen.

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 © KSV1870

Nachlassende Zahlungsmoral

Bei der Zahlungsmoral hält Österreich noch etwa auf dem Niveau des Vorjahres. 66 Prozent der Unternehmen (2022: 70 %) zahlen demnach pünktlich ihre Rechnungen. Laut KSV seien dies allerdings um zehn Prozentpunkte weniger als noch vor zwei Jahren.

Doch auch hier gibt es bereits eine wachsende Skepsis bei den Unternehmen. In den vergangenen beiden Jahren ist der Anteil an jenen angewachsen, die eine Verschlechterung erkennen – und zwar von sieben auf 18 Prozent.

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KSV-Chef Ricardo-José Vybiral erwartet ein schwieriges Jahres 2024: "Die Umsatzentwicklung der Unternehmen zeigen nach unten, sondern auch die Auftragslage rasselt häufig in den Keller."

 © Elke Mayr

Sinkende Zahlungsmoral

„Quer über alle Branchen hinweg wird in Österreich aktuell jede sechste Rechnung zu spät bezahlt“, erklärt Walter Koch, Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH.

Die Pünktlichkeit der Zahlungen hat sich bei Bund und Länder verschlechtert. Der Bund (78 % zahlen pünktlich) um fünf Prozentpunkte und die Länder (78 %) um einen Prozentpunkt.

Die Privaten (88 %) hingegen zahlen ihre Rechnungen so pünktlich wie im Vorjahr. Sowohl Firmenkunden (79 %) als auch die Gemeinden (85 %) haben sich sogar um jeweils einen Prozentpunkt verbessert.

Wenn es um die tatsächliche Zahlungsdauer geht, haben sich die Firmenkunden um einen Tag auf 26 Tage verschlechtert und die Länder (33 Tage) um einen Tag verbessert. Private mit 13 Tagen, der Bund (34 Tage) und die Gemeinden (25 Tage) erreichten ihr Vorjahresergebnis.

Heruntergebrochen auf die einzelnen Bundesländer verzeichnen sowohl bei den Firmen- (31 Tage) als auch bei den Privatkunden (16 Tage) die Tiroler die längste Zahlungsdauer. Am schnellsten sind die Vorarlberger Firmen (24 Tage) und Privatpersonen aus der Steiermark mit elf Tagen. All das scheint jedoch nur die „Ruhe vor dem Sturm“ zu sein. Denn nach ihrer Prognose für das Jahr 2024 befragt, haben 43 Prozent der Unternehmen geantwortet, dass sie eine Verschlechterung der Zahlungsmoral im nächsten Jahr erwarten.

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Walter Koch, Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement: "Immer mehr Private haben damit zu kämpfen, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen."

 © Elke Mayr

Konsumenten unter Druck

Eines zeigt die KSV1870 Umfrage des Sommers 2023 deutlich: Der finanzielle Spielraum vieler Privathaushalte wird kleiner.

Und dies macht sich bereits am Konsumverhalten bemerkbar. Denn im Vergleich zum Vorjahr kauft rund die Hälfte der Privatpersonen (51 %) weniger ein bzw. gibt weniger Geld aus. Darüber hinaus ist es für 53 Prozent der Betriebe zuletzt schwieriger geworden, Konsumenten zum Zahlen zu bewegen.

„Die vergangenen Jahre waren nicht einfach und die Schwierigkeiten sind nach wie vor allgegenwärtig. Immer mehr Private haben damit zu kämpfen, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zwar gehen die Haushaltsrechnungen aktuell mehrheitlich noch auf, doch die Unternehmen müssen schon jetzt Rechnungen häufiger nachlaufen als noch vor einem Jahr“, sagt Koch.

Auch bei der öffentlichen Hand wird die Zahlungsmoral schlechter.

Walter KochGeschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH
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