Wie erhalte ich von der Künstlichen Intelligenz (KI) das Ergebnis, das ich haben möchte? KI-Tools wie ChatGPT, DALL-E, Midjourney & Co. werden mithilfe von Prompts - Befehle in Textform - gesteuert. Worauf es bei guten Prompts ankommt und worin die Herausforderungen liegen.
Was ist ein Prompt?
„Prompt“ leitet sich aus dem Englischen ab. „To prompt“ heißt übersetzt „etwas veranlassen“.
Ein Prompt ist, ableitend davon, eine Eingabeaufforderung.
In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) signifikant beschleunigt. KI-Anwendungen funktionieren nach dem Prinzip, dass Computer menschliches Denken und Lernen simulieren, um komplexe Aufgaben zu lösen.
In diesem Zusammenhang ist der Begriff „Prompt“ von wesentlicher Bedeutung.
Was ist ein Prompt?
Sehr einfach formuliert: Ein Prompt ist jene Information, die Sie einer KI geben, damit sie das tut, was Sie von ihr wollen.
Prompts sind Grundlage aller KI-Tools
Sie sind eine Methode jene Tools zu steuern
Was ist Prompt Engineering?
Unter Prompt Engineering (PE) versteht man den Prozess der effizienten Kommunikation mit einer Künstlichen Intelligenz (KI), um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Die meisten generativen KI-Modelle (Generative AI) lassen durch Texteingaben bedienen. Die User:innen geben also einen Text-Aufforderung (Prompt) ein und die KI bearbeitet diesen Auftrag.
Der Zweck des Prompt-Engineering besteht darin, Prompts zu erstellen, die einem Large Language Model (LLM) relevante Antworten entlocken.
Was braucht es dazu?
Sie müssen die Fähigkeiten sowie Limitationen des Modells verstehen
Prompts entwerfen, die basierend auf diesem System die gewünschten Resultate erzielen
Was ist Generative AI?
Generative KI-Modelle (Generative AI) können dem Teilbereich des „Maschinellem Lernen“ (Machine Learnings) zugeordnet werden. Wie der Begriff bereits vermuten lässt, lernt der Computer bei dieser Methode selbstständig, wenn es darum geht, Informationen eigenständig herauszufiltern; heißt: Muster und Zusammenhänge können aus den Daten gezogen werden, ohne dass der Computer dafür explizit programmiert wird.
Wollen Sie mehr zu KI-Typen und ihren Formen wissen? Lesen Sie unseren Übersichtsartikel zu "Künstlicher Intelligenz"
Mithilfe der Generative AI Technologie – wie beispielsweise ChatGPT – lassen sich verschiedene Arten von Inhalten wie Text, Bilder, Audio und synthetische Daten erzeugen.
Der Hype rund um das erwähnte ChatGPT, DALL-E oder Midjourney, und damit um die generative KI, lässt sich darauf zurückführen, dass die Benutzeroberflächen einfach und zugänglich gestaltet ist und die Erstellung von Texten, Grafiken und Videos in Sekundenschnelle, viele überrascht.
Was ist ein Prompt-Engineer?
Da die KI-Technologie immer weiter und schneller voranschreitet, ist die Beherrschung von Prompt-Engineering eine besonders wertvolle Fähigkeit geworden.
So entsteht auch ein neues Berufsbild, jenes des Prompt Engineers.
Zudem tauchen auch Bezeichnungen wie Prompt Redakteuren oder Prompt Designern auf. Prompt-writer, bzw. Prompt Redakteure fokussieren eher auf die „Übersetzung von Maschine zu Mensch“, sie unterstützen Unternehmen darin, Prompts zu verfassen, die das gewünschte Resultat erzielen.
Was ist der Job eines Prompt Engineers? Anders als bei einem Programmierer, geht es nicht darum, Codes zu schreiben, sondern vielmehr die KI-Software zu testen und zu optimieren. Indem sie beispielsweise Texte als Input liefern, Fehlinformationen zu bereinigen etc.
Die konkreten Aufgaben eines Prompt Engineers variieren zwar von Unternehmen zu Unternehmen, doch die Hauptaufgabe bleibt dieselbe: Die Fähigkeiten des KI-Systems verstehen, den optimalen Output generieren und nachvollziehen, warum die KI Dinge falsch umsetzt.
Was verdient ein Prompt Engineer?
Wie „Bloomberg“ im März 2023 schrieb, können „AI Whisperer“ – „KI-Flüsterer“, mit einem Jahresgehalt von rund 335.000 US-Dollar rechnen.
Die Gehaltsangaben variieren dennoch stark. Und es ist davon auszugehen, dass sich das Berufsbild, sowie die Künstliche Intelligenz an sich, konstant weiterentwickelt.
Wie schreibe ich einen guten Prompt?
Die Qualität eines Prompts definiert die Qualität des Resultats. Heißt: Je präziser der Prompt formuliert wird, desto hochwertiger und exakter ist der Output, den die KI liefert.
Zudem gilt zu beachten: Verschiedene KI-Modelle reagieren unterschiedlich auf dieselbe Eingabeaufforderung, also den selben Prompt. Wenn das das jeweilige Modell und die Logik dahinter verstanden wird, kann man mit der richtigen Eingabeaufforderung präzise Ergebnisse erzielen.
Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, was einen guten Prompt ausmacht, gibt es nicht. Denn auch Prompts an sich können vielfältig sein.
Sie variieren in:
ihrer Form
in ihrer Komplexität
ihrer Intention
Unterschiedliche Prompt-Formen
So unterscheiden sich beispielsweise einfache Prompts, die eine Aufforderung implizieren, von aufeinander aufbauenden Prompts.
Ein Beispiel für einen einfachen Prompt, mit einer Aufforderung:
Was ist 72 x 276? Achte darauf, dass deine Antwort richtig ist.
Ein Beispiel für einen aufeinander aufbauenden Prompt:
Lies das folgende Mail und erstelle daraus eine Mailvorlage. Indem du Namen durch [Name] ersetzt und persönliche Daten durch Variablen darstellst. " Sehr geehrter Herr Hoffmann, vielen Dank, dass Sie sich für unser Produkt interessieren. Im Namen der "XYXX231-Company" lassen wir Ihnen gerne konkrete Angebotsvorlagen zukommen. Sollten Sie Rückfragen haben melden Sie sich gerne bei mir. Telefonnummer: +43 625194 383627 7643 Emailadresse: produkt@xyxx231company.at Mit den besten Grüßen Herbert A.
Die KI nimmt eine Rolle ein
Eine weitere Form einen Prompt aufzusetzen ist die Rollenverteilung. Hier wird die KI aufgefordert, eine definierte Rolle einzunehmen. So können Sie dem KI beispielsweise die Rolle eines Juristen zuweisen oder eines Reiseführers oder eines HR-Experten
Die Variationsmöglichkeiten sind manigfaltig und die Resultate unterscheiden sich von jenen, bei denen Sie keine Rolle vergeben haben.
Vom einfachen Prompt zum "Mega-Prompt"
Rob Lennon, Coach und Berater, setzt sich intensiv mit Künstlicher Intelligenz und dem Programm ChatGPT auseinander. Der "AI Whisperer", wie er sich selbst nennt, hat das Konzept eines "Mega-Prompts" entwickelt.
Was steckt dahinter? Ein "Mega-Prompt" für das OpenAI-Tool ChatGPT umfasst laut Lennon sechs Stufen:
Rolle
Aufgabe
Anleitung, Arbeitsschritte
Kontext
Ziel
Format des Outputs
Gute Prompts für text-to-text KI-Tools
Ein bekanntes text-to-text KI-Tool ist ChatGPT.
Zu beachten ist: Jeder neuen ChatGPT-Konversation fehlt der Kontext. Hier existiert kein „KI-Gedächtnis“
Tipps für bessere ChatGPT Resultate:
Formulieren Sie den Prompt so präzise wie möglich
Stellen Sie sich die Frage: Welches Ziel soll mit dem Prompt erreicht werden?
Vermeide Sie Fachjargon oder Umgangssprache
Vermeiden sie verschachtelte Sätze
Definieren Sie die Länger der Textergebnisse und die Darstellungsform
Stellen Sie sich die Frage: Wofür soll das Ergebnis eingesetzt werden?
Gute Prompts für text-to-image KI-Tools
Bekannte text-to-image KI-Tools sind DALL-, DALL-E 2 oder Midjourney.
Prompt-Tipps für DALL-E & DALL-E 2
Beschreiben Sie das Motiv so detailliert wie möglich
Clustern Sie die Elemente nach Zusammenhängen. Bsp: Wenn Sie ein Bild von einer Businesswoman erstellen lassen wollen, formulieren Sie die Attribute, die die Frau betreffen in einem Absatz und weitere Informationen, die nicht direkt mit der Darstellung der Person etwas zu tun haben, trennen Sie mit Beistrichen.
Werden Sie sich der Bedeutung der Worte bewusst. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen "schön" und "hübsch". Treffen Sie eine präzsie Entscheidung.
Inkludieren Sie auch eine Beschreibung des Hintergrunds bzw. der Umgebung
Definieren Sie einen bestimmten Stil, den Sie dem Bild verleihen wollen. Beispielsweise: Ölgemälde, minimalistisch, Retro, 3D-Illustration etc.
Definieren Sie die Stimmung, die das Bild ausstrahlen soll
Formulieren Sie einen "negativen Prompt"; heißt: Was wollen Sie nicht in dem Bild, was die KI möglicherweise aus Ihrer Eingabe herausarbeiten könnte
Prompt schreiben: Die Herausforderungen
In den seltensten Fällen gelingt es gleich beim ersten Mal einen Prompt - für LLM - zu verfassen, der jenen Ouput liefert, den man sich vorgestellt hat. Viel kann durch trial and error gelernt werden. Es hilft zudem sich die Herausforderungen des Prompt-Schreibens bewusst zu werden:
Verschiedene KI-Modelle reagieren unterschiedlich auf dieselbe Eingabeaufforderung
Das gewünschte Ergebnis wird selten beim ersten Versuch erzielt
Wie können Verzerrungen (bias) im Ergebnis erkannt und vermieden werden?
Fehlinterpretation der Prompt-Eingabe
Regulierung der Kreativität des Outputs