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Ethik im Unternehmen – Vor- und Nachteile der Corporate Responsibility

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Ethik im Unternehmen – Vor- und Nachteile der Corporate Responsibility
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Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind die Themen des Jahrtausends, gerade für Unternehmen. Ethik im Unternehmen ist heutzutage fast schon ein Muss, vor allem, wenn sich die Unternehmen im internationalen Bereich bewegen oder Geschäftsbeziehungen im Ausland tätigen und die Öffentlichkeit ein großes Auge auf Herstellung, Leistung und Nachhaltigkeit legt.

Die Raiffeisen Bank hat einen, Red Bull oder Swarovski ebenfalls – einen Code of Conduct, eine eingetragene Corporate Responsibility, einen eigenen Verhaltenskodex. Ethik im Unternehmen ist heutzutage fast schon ein Muss, vor allem, wenn sich die Unternehmen im internationalen Bereich bewegen oder Geschäftsbeziehungen im Ausland tätigen und die Öffentlichkeit ein großes Auge auf Herstellung, Leistung und Nachhaltigkeit legt. Der Code of Conduct ist nicht verpflichtend, aber immer mehr Unternehmen „verpflichten“ sich freiwillig besondere Richtlinien in ihrem Produktionsablauf, in der Arbeitsplatzgestaltung, Gehältern, Umweltschutz und vieles mehr einzuhalten und voranzutreiben. Dies beinhaltet nicht nur eine einfache Eintragung auf der Homepage oder eine Randnotiz in der nächsten Unternehmensbroschüre, sondern umfassende Veränderungen innerhalb des eigenen Unternehmens.

Dabei ergeben sich einige Vor- und vielleicht auch einige Nachteile, je nach Größe und Ausrichtung der Firma und nicht immer ist eine umfangreiche Erläuterung und Beteuerung des eigenen Anstands notwendig. Sportscheck.at nutzt beispielsweise die eigene Homepage, um auf die hohen Standards an Nachhaltigkeit und Arbeitsschutz hinzuweisen und setzt einen Verhaltenskodex im gesamten Unternehmen ein. Ein ganzheitliches CSR-Engagement wählt auch die Wärmedämmungsfirma Sto Ges.m.b.H., die 2014 den TRIGOS-Preis für die CSR und die Bemühung um eine umweltfreie Palette zu generieren, erhielt. Die A1 Telekom Austria AG betreibt ihr Netz zu 100 Prozent CO2-neutral und setzt zunehmend auf nachhaltige Stromproduktion.

Es gibt viele unterschiedliche Wege, die ethische Verantwortung für sich zu nutzen und zu implementieren.

POSITIVE WAHRNEHMUNG DES UNTERNEHMENS

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POSITIVE WAHRNEHMUNG DES UNTERNEHMENS
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Wer werbewirksam auf sein Unternehmen aufmerksam machen will, kann dies über den Einsatz von Nachhaltigkeit in der Firma tun. Oft zählt nicht nur die Werbebotschaft oder das tolle Produkt, denn der Kunde von heute ist anspruchsvoller geworden. Adidas setzt zum Beispiel auf eine Verbesserung des Images, indem die Firma massiv in Werbemaßnahmen und CSR investierte, um den Kunden zu zeigen, dass Veränderungen möglich sind. Durch das negative Bild und die schlechte Presse der letzten Jahrzehnte über die Arbeitsbedingungen in Drittländern musste eine Firmenreaktion erfolgen, um ein dauerhaftes negatives Image abzuwenden. In diesem Video informiert der Konzern über die Maßnahmen, die er angeblich ergriffen hat:

The adidas Group's approach to sustainability© Video: adidasGroup

Der Kunde ist nicht mehr nur an der Qualität und am Preis-Leistungs-Verhältnis interessiert, er möchte ein gutes Gewissen haben, wenn er die Produkte konsumiert, sie trägt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt. Ein Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit setzt oder in den Statuten festlegt, zeigt, dass es ihm ebenfalls um mehr als nur Profit geht und dass Anliegen von Mitarbeitern, Kunden und Investoren ebenso berücksichtigt werden.

So wächst beispielsweise seit Jahren die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, obwohl die Preise dort immer noch über denen aus herkömmlichen Herstellungswegen liegen und einige Skandale in den letzten Jahren das Image der Firmen erschütterten.

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Das wichtigste Thema für die meisten Verbraucher bleibt neben der Qualität die Transparenz. Was passiert mit den Daten? Woher stammt die Ware? Wie sieht der Produktionsprozess aus?

Wer als Unternehmen offen mit dem Kunden kommuniziert und öffentlich bekanntgibt, welche nachhaltigen Abläufe in Zukunft eingerichtet werden oder wo Handlungsbedarf besteht, zeigt, wie wichtig der Kunde ist. Wer sich mit sich selbst, seinen Fehlern, seinen Vorzügen und den umgebenden Faktoren auseinandersetzt, besitzt ein Format, das viele Kunden und auch Investoren schätzen.

MITARBEITERMOTIVATION UND STEIGERUNG DER LEISTUNG

Der Code of Conduct ist nicht nur für ein besseres Image einzusetzen. Viele Verhaltenskodexe beziehen sich auch auf die Mitarbeiter, ihre Abläufe, Handlungsweisen, aber auch ihre Stellung und Bedeutung innerhalb der Firma. Wer von Anfang an mit seinen Mitarbeitern über die Veränderung der Firmenausrichtung spricht und eine klare neue Richtung vorgibt, kann seine Angestellten mit ins Boot holen und aktiv an Image und Performance arbeiten. So wird verhindert, dass Mitarbeiter gegen geltendes Recht verstoßen oder das Unternehmen das Recht der Arbeiter einschränkt. Dabei kann es ein schmaler Grat zwischen der Auferlegung neuer Arbeitsschritte und Handlungen sein und der freiwilligen und gewollten Änderung von ethischen Grundsätzen. Einige Firmen arbeiten mit gesetzten Zielen, um die Öffentlichkeit, aber auch die eigenen Mitarbeiter zu sensibilisieren und nicht nur auf dem Papier für Nachhaltigkeit zu stehen. Das Bundesministerium für Inneres setzt dabei ganz oben an und stellt an oberster Stelle die Herausforderung „Österreich zum sichersten Land der Welt zu machen“. Im Bericht 2014 stellt das Ministerium heraus, dass der Verhaltenskodex durch die Unterschrift von den „Spitzenführungskräften“ für alle Mitarbeiter verbindlich gemacht wurde und dass die Glaubwürdigkeit der Handlungsmaximen dadurch gewährleistet sein soll.

Die Raiffeisenbank sichert faire Geschäfts- und Betriebspraktiken zu gegenüber Mitarbeitern und Kunden, denen gleichermaßen Datenschutz, Vertraulichkeit und Recht auf Privatsphäre zustehen. Dadurch erhofft sich das Unternehmen eine erhöhte Motivation, kreativen Austausch und eine Steigerung der Leistung.

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Mitarbeitermotivation ist ein zentrales Thema von CSR. © Pixabay.com StartupStockPhotos

Für leistungsfähige und fachkompetente Mitarbeiter kann ein Code of Conduct oder eine gelebte Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium für eine Bewerbung oder ein Zusage zum Unternehmen sein. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels oder des Bedarfs an hochqualifizierten und motivierten Mitarbeitern können mit gelebten Verhaltenskodexen fähige Arbeitnehmer gewonnen werden. Wurden Unternehmen beispielsweise für Preise von TRIGOS nominiert, wirkte sich dies bereits nachhaltig auf das Image aus. So ist eine stärkere Bindung an das Unternehmen gegeben und über Workshops, Weiterbildungen und Unterstützung der Mitarbeiter sind diese sowohl befähigt eine bessere Leistung abzuliefern, als auch motiviert und sie fühlen sich wertgeschätzt.

NIEDRIGE PROFITE UND ERHÖHTE KOSTEN

Besonders große Konzerne setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit, CSR, ethische Richtlinien und Mitarbeiterführung, doch kleinere und auch mittelständische Firmen haben noch nicht flächendeckend Maßnahmen ergriffen. Dies liegt beispielsweise daran, dass eine umfassende Änderung der Unternehmensrichtung und vielseitige Maßnahmen, Projekte, Schulungen und Investitionen eine hohe Summe generieren, die erst einmal zu stemmen ist. Wer nicht nur einen Eintrag auf der Homepage über CSR hinterlegt, sondern sich aktiv über Compliance-Richtlinien und festgeschriebene Anordnungen engagiert, muss zwangsläufig investieren und gegebenenfalls neue Abteilungen einrichten, den Mitarbeitern Zeit für Fortbildungen geben oder sogar zusätzliches Personal einstellen. Meist beginnt die Implementierung der Nachhaltigkeitskampagnen mit einer intensiven Beratung, Workshops für Führungskräfte und Betriebsräte und einigen Umstrukturierungen. Anschließend folgen Einführungsstrategien, Werbungskosten und Kontrollinstanzen. In der empirischen Forschung gibt es eine große Diskussion darüber, ob sich höhere Gewinne über CSR-Einsätze ergeben oder ob Unternehmen erst dann eine rücksichtsvolle Unternehmensführung betreiben, wenn sie es sich leisten können. Wer einseitig in einige wenige Projekte investiert oder die Änderungen im Unternehmen nicht ebenfalls nachhaltig vor- und nachbereitet, bleibt eventuell auf den Kosten sitzen, die sich im Endeffekt negativ auf die Bilanz auswirken. Ein Negativbeispiel ist das sogenannte „Greenwashing“, das nur den Anschein von CSR beinhaltet, jedoch keine nachhaltigen Veränderungen nach sich gezogen hat, also nur werbewirksam sein sollte. Diese halbherzigen Investitionen zahlen sich bei vielen Firmen nicht aus, da sich Kunden und Mitarbeiter nach einiger Zeit betrogen fühlen können. Nachhaltigkeit.info setzt sich mit negativen Beispielen auseinander und erklärt, dass eine Partnerschaft wohl überlegt sein sollte. Von heute auf morgen wird sich weder das Image noch die Firmenausrichtung ändern. Deshalb sind Kosten und Investitionen erst einmal vorprogrammiert.

VERLORENE ZEIT UND UNERREICHBARE ZIELE

Markt und Wettbewerb sind ständig im Wandel, ständig in Bewegung, wie die Bank Austria aktuell schmerzlich erfährt. Mit einem Gewinnverlust um 43,2 Prozent durch den Ukraine-Konflikt ist der Fokus nicht mehr auf Nachhaltigkeit gelegt. Allerdings sind viele CSR-Statuten und Kodexe fest in das Unternehmen eingeschrieben, die auch in Krisenzeiten oder bei geringeren Gewinnen einzuhalten sind, wenn die Glaubwürdigkeit bestehen bleiben soll. Schließlich ist Verantwortung kein Label, das einfach wieder abgezogen werden kann, wenn es nicht mehr in die Jahresbilanz passt. Doch viele Unternehmen scheuen sich vor dieser Verantwortung, denn CSR ist eine Lebensaufgabe mit ständigen Erneuerungen. Wer nicht schnell auf den Markt reagieren kann oder kurzfristige Veränderungen abfängt, kann einen Rückstand erhalten, der nicht mehr aufzuholen ist. Wenn kleine Unternehmen und Selbstständige sich beispielsweise Zeit für Charity Events oder ähnliches nehmen, um Präsenz zu zeigen oder größere Umstrukturierungstage ansetzen, in denen Workshops und Schulungen stattfinden, verliert eventuell wertvolle Zeit, in denen wichtige Geschäftsbeziehungen aufgebaut werden oder die Mitarbeiter produktive Ergebnisse liefern könnten. Diese Zeit kann meist nicht wieder aufgeholt werden und ungeduldige Kontakte oder Neukunden orientieren sich schließlich anderweitig.

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k.A © www.familieundberuf.at

Darüber hinaus gibt es Zielsetzungen, die sowohl die Mitarbeiter überfordern können, als auch zu hohe moralische Standards wiedergeben, die selbst bei großen Investitionen nicht zu erreichen sind. So fühlen sich Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter getäuscht oder frustriert. Wenn viel Zeit für die Implementierung der neuen Richtlinien gegeben wird, aber trotzdem ein hohes Arbeitspensum zu leisten ist, können CSR und Produktion in Konflikt miteinander geraten. Das stresst die Firma, die Bilanz und letztendlich das Image.

Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sind nicht mehr nur Fassade oder Greenwashing, sondern wichtige Bestandteile vieler Unternehmensstrategien. Da der Konkurrenzdruck weiter zunimmt und immer ein Wettbewerb um Kunden, Fachkräfte und Geschäftspartner besteht, wird es ein Balanceakt bleiben, zwischen gelebter Verantwortung und dem Wunsch nach mehr Profit vieler Unternehmen.

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