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Investieren in den Klimaschutz

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Investieren in den Klimaschutz
k.A©Coldimages/Getty Images/iStockphoto
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Zur Bekämpfung des Klimawandels sind enorme finanzielle Mittel erforderlich. Neue Finanzprodukte ermöglichen es Anlegern, in den Klimaschutz zu investieren und bieten gleichzeitig die Chance, von der Entwicklung der Märkte zu profitieren.

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Der einsame Eisbär auf seiner schmelzenden Eisscholle – das Bild bedrohten Tiers, dessen Lebensraum nach und nach zerfällt, ist eines der bekanntesten zum Thema Klimawandel. Die Arktis ist jedoch weit weg, und wer mit dem SUV im Berufsverkehr im Stau steht hat andere Sorgen als schmelzende Polkappen und trägt – wenn vielleicht auch im Moment unbewusst – dazu bei, dass der Klimawandel ungebremst weiter voranschreitet.

Die Erde ist in den letzten Jahrzehnten buchstäblich ins Schwitzen gekommen, und die Ursachen dafür sind den Menschen zuzuschreiben, die in der Zeit die vorhandenen Ressourcen nicht nachhaltig genutzt und dabei die Folgen nicht bedacht haben. Zunächst war das auch kein Problem, denn bis zum Jahr 1800 lebten über den Erdball verteilt erst rund eine Milliarde Menschen und erst die Industrielle Revolution brachte das Wirtschaftswachstum und das Bevölkerungswachstum in Schwung.

Exponentielles Wachstum

Vom Jahr 1820 bis zum Jahr 2020 ist Berechnungen zufolge das BIP pro Kopf in Österreich um den Faktor 34 gestiegen – von 1.230 Euro auf rund 42.100 Euro. Die Entwicklung ist dabei nicht stetig, sondern exponentiell verlaufen (siehe Grafik). Im gleichen Zeitraum hat sich auch die Weltbevölkerung vervielfacht, wenn auch nicht im selben Ausmaß. Doch auch hier hat ein exponentielles Wachstum eingesetzt und inzwischen leben rund 7,93 Milliarden Menschen auf der Erde.

Hochrechnung der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Österreich seit Beginn der Zeitrechnung.

© Agenda Austria

Das Wachstum wurde begleitet von einem nahezu ungebremsten Einsatz nicht nachhaltiger Energieträger und anderer Ressourcen, wodurch ebenfalls in einem exponentiellen Ausmaß CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt wurden. Die Hälfte aller CO2-Emissionen ist in den letzten 40 Jahren entstanden. Den Vereinten Nationen zufolge haben sich die Treibhausgasemissionen seit dem Jahr 1990 wieder verdoppelt.

Problematische Langzeitfolgen

Die Folgen sind mittlerweile weltweit spür- und merkbar. Nicht nur in der Arktis, sondern auch vor der eigenen Haustüre. Die Erdtemperatur nimmt in einem rasanteren Maße zu als jemals zuvor. Laut Angaben der NASA waren 16 der 17 wärmsten Sommer seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Zeitraum zwischen 2001 und heute. Berechnungen zufolge würde die globale Erderwärmung ohne entschlossene Maßnahmen bis zum Jahr 2100 um bis zu fünf Grad steigen und wäre dann de facto unumkehrbar. Die Folgen für die Menschen und die Ökosysteme wären verheerend.

Doch auch wenn jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt und die Emissionen theoretisch völlig eingestellt würden, heißt das nicht, dass die Treibhausgase auf die vorindustriellen Werte zurückgehen. Das Deutsche Klima Konsortium DKK erklärt zu den wichtigsten Treibhausgasen, dass die Methankonzentration innerhalb von etwa 50 Jahren annähernd auf ihr vorindustrielles Niveau absinken würde. Für Stickoxide (N2Ox) wären schon mehrere Jahrhunderte erforderlich. Am problematischsten ist jedoch die CO2-Konzentration. Diese würde, so das DKK „innerhalb von für unsere Gesellschaft relevanten Zeitskalen im Wesentlichen gar nicht zum vorindustriellen Stand zurückkehren.“

Der Hintergrund laut DKK-Erläuterung: „Bei CO2 ist es komplizierter, da es durch vielfache physikalische und biogeochemische Prozesse im Ozean und an Land aus der Atmosphäre entfernt wird, die alle auf unterschiedlichen Zeitskalen ablaufen. Nach einer Emission wird etwa die Hälfte innerhalb einiger Jahrzehnte entfernt, aber der übrige Teil verbleibt deutlich länger in der Atmosphäre. Nach 1.000 Jahren befinden sich immer noch 15 bis 40 Prozent in der Atmosphäre.“

Globale Verantwortung

Umso wichtiger ist es nun, aktiv Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und das Ziel der Nullemissionen zu erreichen. Es liegt in erster Linie auch in der Verantwortung der Unternehmen, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren und alles Notwendige zu tun, um ihre Businessmodelle und Geschäftstätigkeiten entsprechend umzustrukturieren.

Energie, natürliche Ressourcen, Waren, Dienstleistungen – von der Beschaffung über die Produktion bis zum Konsum sind in allen Bereichen ein Umdenken und Wandel notwendig. Dafür werden enorme Investitionen in neue Technologien, Klimaschutzprojekte und den Umstieg in erneuerbare und saubere Energien benötigt.

Nachhaltiges Asset Management

Sehr ernst genommen wird diese Verantwortung auch in der Finanzbranche, die ein entscheidender Player bei der Bekämpfung des Klimawandels ist, indem sie Unternehmen beim ökologischen Wandel unterstützt, Nachhaltigkeit einfordert und damit Klimarisiko für Investoren reduziert.

Amundi Asset Management ist dabei einer der Vorreiter und hat etwa mit dem Amundi CPR Climate Action (ISIN AT0000A28YV2) einen internationalen Klimaschutz-Aktienfonds ins Leben gerufen. Für den Fonds werden weltweit Unternehmen aus verschiedensten Branchen ausgewählt, die sich besonders stark in der Energiewende und für den ökologischen Wandel engagieren und somit für die Verringerung von CO2-Emissionen einsetzen.

Um diese Unternehmen aufzuspüren, arbeiten die Fondsmanager mit dem Carbon Disclosure Project (CDP) zusammen, einer NGO, die auf die Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Umweltinformationen spezialisiert ist. Weitere ausgeklügelte Filter für ESG-Kriterien und mögliche Kontroversen komplettieren die Definition des Anlageuniversums.

Das Portfolio des mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizierten Climate Action Fonds umfasst etwa 80 Aktientitel von Unternehmen, die die interessantesten finanziellen und nicht-finanziellen Perspektiven bieten.

ESG im Finanzsektor

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