Das Cafe Ansari liegt im kleinen, ruhigen Wurmfortsatz der Praterstraße. Die nostalgische Gasse lädt unter dem vielen Grün der Bäume besonders im Sommer zum Verweilen ein. Zu Mittag ist das georgisch-orientalische Restaurant gut besucht. Draußen, auf dem breiten Gehsteig mit Kopfsteinpflaster tummelt es sich, drinnen findet man aber leicht einen Platz. Das Ambiente strahlt schlichten Luxus aus, Touristen wie Bobo-Mütter und Anzugträger bilden das Publikum.
Zu Mittag gibt es ein Menü mit Fleisch, Fisch und einer vegetarischen Alternative, wahlweise mit Suppe oder Salat. Sicherer ist die Reservierung, oftmals sind Speisen gegen späteren Mittag schon aus. Die Portionen fallen manchmal recht klein aus, andere Male wiederum sind sie gut ausreichend bemessen. Die Küche ist insgesamt ordentlich, manchmal überrascht ein Gericht durch kreative Ideen und raffinierte Zusammenstellung, manches Mal wiederum ist das Genusserlebnis eher durchschnittlich.
Frisch und unauffällig ist der Vorspeisensalat zu Mittag. Manchmal verirrt sich nur sehr wenig Marinade im Salat, diesmal war es etwas mehr.
Die gekühlte Karrotten-Mango-Suppe war ordentlich und aufgrund der Temperatur erfrischend. Eher unauffällig gewürzt, Karotte und Mango vertragen durchaus etwas Säure und Schärfe, die leider abgegangen ist.
Die Muscheln im Sud waren eine gute Portion. Das Wurzelgemüse gab einen kräftigen Geschmack, war jedoch an und für sich wenig vertreten. Das Gericht war nicht auffällig gewürzt oder raffiniert zusammengestellt. Ganz in Ordnung, aber kein Erlebnis. Die gerösteten Scheiben vom Josephbrot waren stark mit Öl getränkt. Zu diesem Gericht hätte es einen Löffel und einen Teller für die gegessenen Muscheln gebraucht, dies wurde jedoch erst bei Nachfrage serviert.
Das Fischgericht am Freitag gibt einen Einblick in die kleiner portionierten Gerichte des Ansari. Das Filet war gerade noch nicht zu trocken und geschmacklich wirklich gut, statt Erdäpfeln gab es Süßkartoffelstampf. Geschmacklich insgesamt wirklich gut abgeschmeckt, auch die Sauce passt gut, aber die Portionsgröße war eben doch sehr klein.
Das gefüllte Pitabrot ist unter den Vorspeisen aufgeführt und wird mit einem pikanten Pfefferoni-Dip serviert. Viel Gemüse war nicht dabei, aber das Fleisch war gut gewürzt und schmackhaft gebraten. Eine Art Hühner-Kebap deluxe, wenn man den Preis von 13,10 Euro bedenkt. Zu Mittag empfiehlt es sich vom Preis-Leistungsverhältnis her, das Menü zu wählen.
Wer das Urlaubsambiente genießen möchte, ist im Außenbereich des Ansari genau richtig. Ein Aperol, eine Limonade oder ein Kaffee am späten Nachmittag machen hier wirklich Spaß. Das Menü ist ganz ordentlich und weist immer wieder interessante Gerichte auf. Der Service ist leider eine Katastrophe: Schlecht geschult, unaufmerksam und chaotisch. Ein Tisch wird von drei bis vier verschiedenen Servicekräften betreut und der eine weiß nicht, was der andere macht. Getränke werden vergessen, Besteck auch und manchmal muss man die Bestellung sogar zwei Mal aufgeben. Bis das Essen kommt, dauert es für ein Mittagsmenü recht lange. Das Ansari ist also etwas für Leute mit Zeit und einer hohen Frustrationstoleranz.
trend-WERTUNG:
Ambiente: Business/Kollegen
Preis: Hauptspeise 7,80 Euro mit Suppe/Salat 10,50 Euro, vegetarisch 9,50 Euro
Zeit: 60 Minuten
Qualität: 4 (10)
Info:
Cafe Ansari
Praterstraße 15
1020 Wien
www.cafeansari.at
Mittagsmenü von 11:45 bis 15 Uhr
Reservierungen telefonisch 01/ 276 51 02 oder online