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The Hans präsentiert: Die schönsten Kulinarik-Plätze am Mittelmeer

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The Hans wünscht schönen Urlaub ... an den besten Kulinarik-Plätzen am Mittelmeer

©Stefanie Hilgarth
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Hans Mahr hat für einen gelungenen Sommerurlaub der trend. Leser über all die Jahre weder Kosten noch Mühen gescheut und das gesamte MARE NOSTRUM befahren. Hier sein persönliches Best-of – eine Genussreise von der Algarve bis nach Mykonos.

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Mallorca

Kein Sommer ohne Mallorca, jedenfalls abseits von Ballermann und abstürzenden Balkons. Denn nicht nur die Strände, sondern vor allem die Kulinarik ist einen Urlaub oder ein Wochenende wert. Die Nummer eins unter den neuen Toprestaurants ist übrigens ein Österreicher, Simon Petutschnig aus Kärnten. Acht Jahre ist er hier schon tätig, und jetzt feiert er mit dem „Fera“ in einem Altstadtpalast von Palma Erfolge. Im Innenhof unter Palmen serviert der Simon asiatisch-mediterrane Küche – Jakobsmuschel mit Shiitake, Wolfsbarsch mit Kokosnuss und einen Teriyaki-Rehrücken. In seinem Zweitlokal „Yara“ am Jachthafen von Puerto Portals mit Blick aufs Meer ist’s etwas lockerer und das Asiatische noch mehr ausgeprägt. Am besten Sushi, Ceviche, Tempura und dann Fisch oder Fleisch vom Robata-Grill in die Mitte stellen lassen und genüsslich teilen, dann wird der Sonnenuntergang auch kulinarisch zum Erlebnis.

Noch ein Tipp für spanische Tapasfreunde: Ich gehe am liebsten zu „Forn de Sant Joan“ in Palmas Altstadt für Familien-Tapas, von Patatas bravas, gegrilltem Oktopus, Kabeljau-Kroketten bis zum Minihamburger für die Kleinen und gehobelter Gänseleber für die Großen.

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EIN KÄRNTNER IN PALMA • Simon Petutschnig im „Yara“

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Ibiza

Dort, wo früher die Megaclubs und -discos das Image geprägt haben, hat man sich zwischenzeitlich auch kulinarisch gemausert. Weniger Nachtleben und besseres Essen sollen mehr zahlungskräftige Gäste anlocken. Und das bringt auch neue, hippe Strandlokale hervor, etwa das „Nudo“ an der Ostseite der Insel. Drei Freunde, Jessica, Edoardo und José, haben dort eine alte Strandbude übernommen und in eine coole Beachbar verwandelt. Ein bisserl neue spanische Küche (Crudo mit viel Lime, Fisch-Tacos, Shrimps mit Kimchi-Majo), aufgepepptes Traditionelles (Spicy Tuna vom Bauch, Schweinebauchspieße, Lobster mit Curryblättern) – fertig ist der neue In-Spot der Insel.

Für das gemütliche Familiendinner am Abend empfehle ich auch nach 15 Jahren die „Casa Colonial“ meines deutschen Freundes Wolfgang zwischen Ibiza-Stadt und Santa Eulalia: Finca und Terrasse im Kolonialstil und erschwingliches Essen von Tuna-Filet und Paella bis Currys und Steak.

Cannes

Es geht halt nix über die Côte d’Azur, die Maler von Picasso bis Matisse wussten schon, warum sie hier die meiste Zeit verbracht haben. Bei denen ging’s um das ganz besondere Licht, bei mir ums Licht und auch um das Essen. Vor dem „Astoux et Brun“ am Hafen von Cannes wartet Tag für Tag eine Traube von Menschen, bis ihnen der glatzköpfige David einen Tisch zuweist. Denn hier gibt es die besten Austern (ab drei Euro das Stück, bei uns muss man fünf hinlegen), dann ein Menü um 32 Euro mit Petersfisch plus knackigem Gemüse und einem Erdbeer-Himbeer-Dessert, das im Mund schmilzt.

Und im „La Cave“, einem Bistro der alten Schule, werden die beste Gänseleber der Côte sowie Steak frites oder Kalbsnierndln mit Morcheln serviert, comme il faut. Aus der Weinkarte mit 300 Positionen kann man selbst wählen oder man verlässt sich, wie ich, auf George, den Oberkellner.

Barcelona

Weiter geht es auf unserer Mittelmeerreise ins sommerlich überlaufene Barcelona mit seinen Hunderten Lokalen, wo selbst Einheimische den Überblick verlieren. Da habe ich einen Tipp, den noch alle Freunde geliebt haben: das „Barceloneta“, das sich mit seiner Terrasse im ersten Stock bis hin zum Meer ausbreitet. Hier wird alles, was aus dem Wasser kommt, angeboten und natürlich alle spanischen Klassiker: Anchovis und Kroketten, Calamaretti und Gambas, Mies- und Schwertmuscheln, ein halbes Dutzend verschiedener Fische und eine der besten Paellas, die ich in Spanien gegessen habe. Was in der Paella sein soll, bestimmt der Gast, und auch die Kinderlein haben ihre Freude, wenn der Reis mit Chicken kommt, endlich mal kein Fisch.

Wenn’s ein richtiges, allerdings auch übervolles, Tapaslokal sein soll, dann pilgert man am besten ins „Cal Pep“ im Barri Gòtic, im gotischen Viertel. Ein paar kleine Teller samt Wermut oder einem Glas Wein vorm Abendessen und ich bin glücklich.

Algarve

Über die besten Plätze an der Algarve habe ich schon letztens geschrieben, aber ein Lieblingslokal hab ich mir für dieses Mal aufgehoben. Das „A Tasca 1959“ in Sagres liegt am äußersten westlichen Zipfel des Mittelmeers, rechts geht’s nur noch weiter nach Amerika. Tasca heißt ein portugiesisches Wirtshaus – und genau so schaut es auch aus. Außen eine weiße Terrasse mit Plastiktischen, drinnen viel Meer-Firlefanz, Holztische, ein Riesengrill für die frischen Fische, die tatsächlich erst am Morgen 50 Meter weiter unten aus dem Boot geladen wurden. Am besten fängt man mit Austern und Gambas an, probiert ein Lobster-Risotto und lässt einen Fisch in der Salzkruste servieren. Dazu herrliche – und auch preiswerte – Alentejo-Weine und man weiß dann, warum man in diesem letzten Winkel Europas eingekehrt ist.

Venedig

Großvater Lino ist leider vor zwei Jahren verstorben, Vater Stefano schmeißt nun den Laden mit großer Strenge und Sohn Daniele übt schon mal im Service. Das „Alla Rivetta“ ist eine idealtypische venezianische Trattoria. Zu Mittag beherrschen die Gondolieri mit ihren blau gestreiften Leiberln das Lokal, und das sagt schon einiges über die Qualität. Seespinnen, Sarde in saor, frittierte Sardellen als Antipasti und dann eine venezianische Leber mit, ja, einer Menge weißer Zwiebel. Nachher schenkt Stefano einen Grappa aufs Haus aus, wunderbar.

Am Abend, nach dem Besuch der Biennale, kehren wir in der „Corte Sconta“ ein – im weinumrankten Garten wird dann eine ordentliche Fischplatte verputzt.

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DIE „ALLA RIVETTA“ IN VENEDIG • Idealtypische Trattoria

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Palmizana + Vis

In Kroatien kenne ich einen Zufluchtsort, wo ich eigentlich den ganzen Sommer verbringen könnte, wie das mein Freund Christoph tut. Aber leider geht nur ein Wochenende, die Arbeit ruft schon wieder. Auf der kleinen Insel Palmižana, zehn Minuten mit dem Boot von Hvar entfernt (und von Split noch einmal eine Stunde), verfügt die Familie Meneghello über ein paar hübsche Bungalows, zwei kleine Sandbuchten und zwei Restaurants, wobei es oben bei Chefin Romina noch ein bisserl gemütlicher ist. Einmal habe ich dort frischen Tuna in drei Gängen verspeist – roh als Tatar, als Tataki leicht angebraten und das Filet halbgar mit einem Tomatensalat aus eigenem Anbau, ja, so können Tomaten schmecken, wenn sie nicht aus Holland kommen.

Wer mit dem Boot noch weiter zum idyllischen Vis tuckert, der findet bei „Villa Kaliopa“ Spaghetti mit Meeresfrüchten und eine kroatische Cremetorte, die einen nur noch freudig seufzen lässt. So habe ich Kroatien am liebsten.

Dubrovnik

Natürlich wartet hier, idyllisch auf der alten Stadtmauer gelegen, ein exzellentes Restaurant mit traumhaftem Blick aufs Meer (das „360“), aber zu Extrempreisen und mit gut betuchten Touristen, die gerne ihre Euros oder Dollars sprechen lassen.

Da geht es unten auf dem steinernen Kai schon etwas gesitteter und auch preiswerter zu. Im „Port 22“ ist’s angenehm familiär – das Essen kommt zwar ohne Stoffservietten aus, ist aber qualitativ kein bisschen schlechter: Ein dalmatinischer Prosciutto mit schwarzen Oliven, Shrimp-Carpaccio mit Zitrus und Honig, Vitello tonnato mit getrockneten Feigen und zur Hauptspeise natürlich ein schwarzes Tintenfisch-Risotto mit einer Burrata obendrauf, net schlecht. Ich sag ja immer: Aussicht allein schmeckt auch nicht besser …

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DAS „PORT 22“ IN DUBROVNIK • Angenehm familiär

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Piräus

Ich kenn das „Varoulko“ schon seit den Nullerjahren. Damals noch in der Athener Altstadt und bei den Olympischen Spielen in einem Pop-up neben dem Stadion, war es eines der ersten Restaurants, das eine moderne griechische Küche ohne triefende Olivenölbasis und meist verbrannten Fisch servierte. Vor ein paar Jahren ist es nach Piräus ans Meer übersiedelt und liefert Fine Cuisine zu normalen Preisen: marinierte rote Shrimps mit Brokkolicreme und Cashewnüssen, Tuna mit Mango und Ananassauce, Muscheln mit Süßwein und Tagliolini, als zweiter Gang Ravioli mit Krabbenfleisch und Artischocken oder ein Fischfilet mit Chorizocreme und Apfelschaum. Ja, so gut kann sogar griechische Küche sein …

Mykonos

Natürlich gehört auch diese griechische Insel zu den schönsten Plätzen mit den schönsten Stränden am Mittelmeer, trotz permanenter Beach-Party und Touristenhorden, die einem im Hochsommer das Mykonos-Feeling nehmen. An den Stränden wird ordentlich (auch ordentlich teuer) gekocht – etwa im „Scorpios“ am Paraga Beach oder bei der lauten Dinnerparty im „Nammos“.

Aber wirkliche Mykonos-Kenner machen sich auf den Weg zu einer kleinen Taverne oberhalb vom Agios Sostis Beach. Zu „Kiki’s Tavern“ muss man von der Straße noch zehn Minuten laufen und dann, wenn’s blöd geht, eine Stunde vor der Taverne warten, bis wieder ein Tisch frei wird, denn Reservierungen werden keine angenommen. Zur Überbrückung der Wartezeit kommt der Chef persönlich mit dem Weinkrug daher und schenkt seinen Landwein in Plastikbechern aus. Aber die Warterei zahlt sich aus – ein halbes Landhendl, ein Lammbraten mit viel Thymian oder ein ganzer gegrillter Fisch mit selbst gepflanztem Gemüse entschädigt für das Anstellen und die Stimmung ist – auch dank des permanent fließenden Landweines – fröhlich bis feuchtfröhlich. So wie es am Mittelmeer wahrscheinlich früher einmal war …

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DAS „SCORPIOS“ IN MYKONOS • Ordentlich, aber auch teuer

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The Hans

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