Im Schnitt steht ein Auto 23 von 24 Stunden am Tag, wird also die allermeiste Zeit gar nicht verwendet. Carsharing ist eine sinnvolle Möglichkeit, die Nutzungsdauer signifikant zu erhöhen. Deshalb bieten wir einerseits das klassische Hyundai-Carsharing, das von einer halben Stunde bis zu einer Woche reicht, sowie die Kurzzeitvermietung von Fahrzeugen an. Andererseits gibt es auch das Hyundai-Abo mit einer Laufzeit zwischen sechs und 24 Monaten.
Welche Vorteile bietet ein solches Auto-Abo?
Punzengruber: Die Flexibilität steht dabei im Vordergrund. Man kann auf individuelle Anforderungen reagieren, etwa wenn man nicht das ganze Jahr über ein Auto benötigt, nur im Winter einen Allradler braucht oder Ähnliches.
Dazu kommt, dass das Abo als Rundum-sorglos-Paket fungiert: Man muss nur tanken beziehungsweise laden, ansonsten ist alles – von der Vignette über das Service bis zu den Reifen – in den monatlichen Kosten inkludiert. So kann man ein fixes Budget für das Auto einplanen und wird nicht von Extraausgaben überrascht.
Welche weiteren Neuerungen im Bereich der Mobilität nehmen aktuell an Fahrt auf?
Punzengruber: Die Automobilbranche befindet sich in einem spannenden Wandel: Es geht nicht mehr nur um den Handel mit einem Produkt, sondern um die Dienstleistung Mobilität. Deshalb beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Verkauf und der Vermietung von Fahrzeugen, sondern haben auch begonnen, das Thema Nachhaltigkeit im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs anzustoßen. Konkret setzen wir dabei auf die Wasserstofftechnologie, wo Hyundai zu den absoluten Vorreitern zählt. Wir sind der Meinung, dass das Thema eine große Bedeutung im Bereich des Schwerlastverkehrs haben wird – Busse und Lkws eingeschlossen. Deshalb haben wir gemeinsam mit den Wiener Linien und der Graz Holding die ersten Wasserstoffbusse als Europa- und Österreichpremiere in den Verkehr gebracht. Mit diesen und weiteren Projekten wollen wir in Zukunft noch umfänglicher zum Mobilitätsdienstleister werden, als wir es heute schon sind.
Hyundai engagiert sich in verschiedenen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit – unter anderem auch im Tourismussektor, etwa im Rahmen der Kooperation mit dem Klimaberg Katschberg. Welche diesbezüglichen Ziele werden konzernintern verfolgt?
Punzengruber: Hyundai nimmt die CO2-Problematik sehr ernst. Wir haben uns deshalb auch ein ganz klares Ziel gesteckt: Bis 2045 wird Hyundai komplett klimaneutral aufgestellt sein, und zwar weltweit sowohl in der Produktion als auch bei den Produkten. Das ist, auch unabhängig vom Verbrenner-Aus in Europa ab 2035, eine große Herausforderung – schließlich ist Hyundai ein weltweit agierender Konzern und auch in Regionen tätig, wo Verbrennungsmotoren auch nach dieser Deadline noch eine Rolle spielen werden.
Werden wir den Weg zur Klimaneutralität nur mit batterieelektrischen Fahrzeugen zurücklegen und andere Technologien auf der Strecke lassen?
Punzengruber: Jeder, der schon einmal elektrisch gefahren ist, wird den Reiz daran erkennen: Es ist ruhig, es ist angenehm, die Beschleunigungsmöglichkeiten sind hervorragend. Abgesehen davon, dass die Infrastruktur noch weiter ausgebaut werden muss, ist die Technologie fantastisch. Wichtig ist aber, die Menschen freiwillig dazu hinzuführen, anstatt mit Zwang zu arbeiten. Es geht hier um gewisse Schwellenängste – etwa in Bezug auf das Laden und die Reichweite –, die überwunden werden müssen, was eben eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Und absolut wichtig ist: Es bedarf trotzdem einer gewissen Technologieoffenheit, denn verschiedene Technologien bieten auch verschiedene Vor- und Nachteile. Die oberste Prämisse ist die Klimaneutralität, aber es gibt mehrere Wege, um diese zu erreichen.