Deloitte Property Index 2024: Wohnungseigentum ist in Österreich vergleichsweise teuer, Großstadtlagen sind im Europa-Vergleich aber sehr günstig.
©Elke MayrIm Rahmen des "Property Index" vergleicht das Beratungsunternehmens Deloitte jährlich die Immobilienpreise in Europa. Freifinanzierte Neubauwohnungen sind demnach in Österreich durchschnittlich am teuersten, Stadtlagen sind jedoch hierzulande vergleichsweise günstig.
Das Beratungsunternehmen Deloitte untersucht jährlich die Lage am europäischen Immobilienmarkt. Der diesjährige „Property Index“ mit 24 analysierten Ländern zeigt: Österreicherinnen und Österreicher mussten 2023 im Durchschnitt ganze EUR 4.920,- pro Quadratmeter für eine freifinanzierte Neubauwohnung auf den Tisch legen.
Damit ist Österreich im Deloitte-Vergleich das teuerste Land in Europa, allerdings dicht gefolgt vom Nachbarland Deutschland mit einem Quadratmeterpreis von EUR 4,700,-. Frankreich liegt mit EUR 4.538,- auf dem dritten Platz.
Trotz einer leichten Abkühlung am Markt bleibt in Österreich das Wohnen im Eigentum daher weiterhin kostspielig. „Die Preise bei bestehenden Häusern und Wohnungen sind in den vergangenen Monaten zwar gesunken, bei Neubauten blieben sie aber eher stabil. Das trifft insbesondere auf nachhaltig errichtete Immobilien zu, zumal der Faktor Klimaeffizienz und damit verbunden niedriger Energieverbrauch zunehmend an Bedeutung gewinnen“, erklärt Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal. Auch sie kommt zu dem bekannten Schluss, dass Wohneigentum in Österreich teuer ist und der Traum vom Eigenheim für viele Menschen auch aufgrund hoher Zinsen und dem erschwerten Zugang zu Krediten aufgrund der KIM-Verordnung und des Rückgangs der Wohnbautätigkeit deutlich schwerer erfüllbar wird. Eine Entwicklung, der es, so Etzl, langfristig entgegenzuwirken gelte.
Günstige Stadtwohnungen
Das Blatt wendet sich jedoch, wenn man die Immobilienpreise in den Städten vergleicht. Stadtwohnungen sind hierzulande relativ erschwinglich.
Beim Kauf von Eigentumswohnungen ist Paris mit EUR 14.900,- pro Quadratmeter die teuerste Stadt - damit müssen die Menschen dort mehr als das Dreifache vom Landesdurchschnitt für eine neue Wohnung auf den Tisch legen. Mit EUR 10.900,- liegt München auf Platz Zwei und mit EUR 8.018,- pro Quadratmeter Londons Innenstadt auf Platz Drei.
Die für Eigentumswohnungen teuerste Stadt Österreichs ist Wien - mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von EUR 6.023,- befindet sie sich aber deutlich hinter dem europäischen Spitzenfeld. „Zwar liegen die Immobilienpreise in Wien mehr als 20 % über dem Österreichschnitt, im internationalen Vergleich kauft es sich in unserer Hauptstadt trotzdem relativ günstig“, so Gabriele Etzl. „Noch preiswerter ist es in Graz. Dort liegen die Wohnungspreise rund 25 % unter dem Durchschnitt.“
Günstige Mietwohnungen in Österreichs Städten
Beim Mieten macht Wien - trotz spürbarer Preisanstiege - nach wie vor seinem Ruf als mieterfreundlichste Stadt alle Ehre. Während man in London oder Paris im Untersuchungszeitraum mit einem Quadratmeterpreis von über EUR 30,00 rechnen musste, waren es in Wien durchschnittlich nur EUR 10,50. Auch andere österreichische Städte können mit diesen Mietpreisen nicht mithalten. So zahlte man in Linz EUR 11,00 und in Graz EUR 11,60 pro Quadratmeter.
„Die Gründe für die durchschnittlich günstigeren Mieten in der Hauptstadt sind vielfältig. Zum einen liegen sie in der tiefen Verankerung des kommunalen Wohnbaus sowie dem für Wien typischen Altbaubestand mit regulierten Richtwertmieten. Bei Neuvermietungen liegen die Mieten allerdings deutlich über diesem Durchschnittswert“, weiß Etzl.