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Symposium zur Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft

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Die australische Schauspielerin Cate Blanchett veröffentlicht regelmäßig einen Klima-Podcast namens „Climate of Change" und war als Ehrengast beim Nachhaltigkeitssymposium der ÖGNI eingeladen.

©Raphael Fasching
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Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) veranstaltete ihr erstes Nachhaltigkeitssymposium mit Fokus auf praxisnahe Lösungen. Dazu trafen sich in der Wiener Hofburg Expert:innen aus dem gesamten DACH-Raum. Der Ehrengast war Hollywood-Star Cate Blanchett.

Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Städte und Gemeinde waren die Themen, mit denen sich die Fachleute am Nachhaltigkeitssymposium der ÖGNI, zu dem ÖGNI-Präsident Andreas Köttl und ÖGNI-Geschäftsführer Peter Engert eingeladen hatten, in drei Arbeitsgruppen beschäftigten. An jenen drei Punkten lässt sich die praxisorientierte und nachhaltige Zukunftsorientierung der Immobilienwirtschaft erkennen.

So wurde etwa bei der Arbeitsgruppe Kreislaufwirtschaft betont, wie essentiell es ist, umzudenken, um künftig ressourcenschonender zu agieren: „Heute können wir gestalten. Morgen müssen wir Entscheidungen treffen, damit wir übermorgen davon profitieren können“, formulierte Arbeitsgruppenteilnehmerin und Co-Präsentatorin Sarah Dungs. Demnach ist es für die Immobilienwirtschaft unumgänglich, die Wertschöpfungskette neu zu denken sowie Produkte und Prozesse zu schaffen, die kreislauffähig sind. Denn die Wirtschaft sei zu „kleinteilig“, so das Resumée.

Ein Umdenken braucht es auch beim Thema Digitalisierung, wie die zuständige Arbeitsgruppe am Symposium präsentierte: Digitalisierung sei kein Selbstzweck, sondern müsse als Tool begriffen werden. Richtig eingesetzt seien valide Daten die Grundlage für die Umsetzung von nachhaltigen Immobilien – im Bau, im Betrieb und auch als Ressourcen- und Materiallager. So stellte die Arbeitsgruppe als konkrete Forderung einen vereinheitlichter CO2-Ausweis vor, der alle zehn Jahre aktualisiert werden müsse.

Ein sehr spezifisches Problem für Österreich wurde von der dritten Arbeitsgruppe zu Städten und Gemeinden thematisiert - die Bodenversiegelung. Nirgendwo in Europa wird so viel Boden versiegelt wie in Österreich. Am Symposium wurde daher einerseits ein nationales Raumplanungsgesetz gefordert. Andererseits müssten Städte und Gemeinden in die Pflicht genommen werden, den Bodenverbrauch zu steuern. In einem ersten Schritt ginge es darum, Nachverdichtung, Revitalisierung und Flächenkreisläufe zu verstärken. Dabei ginge es darum, die Kommunen über ihre Verantwortung, aber vor allem auch ihre Kompetenzen aufzuklären, denn „nur die Stadt oder Gemeinde selbst weiß wirklich, was sie braucht und wie die individuellen Rahmenbedingungen sind“, betonten die Präsentator:innen.

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In der Hofburg trafen sich hunderte Immobilien-Expert:innen aus der DACH-Region. (Foto: Roland Rudolph).

Cate Blanchett: „Kreativität ist die Kehrseite der Zerstörung"

Lösungsorientiert zeigte sich auch Ehrengast Cate Blanchett. Die Schauspielerin, die einen Klima-Podcast veröffentlicht, betonte die Möglichkeit unerwarteter Lösungsansätze: „Wenn wir über Elektromobilität sprechen, denken wir bei den Herausforderungen meist an die Batterien. Aber auch der Abrieb von Reifen ist ein riesiges Problem – dabei entsteht ein feiner Staub aus Mikroplastikpartikeln, den wir einatmen und der Luft und Wasser verschmutzt. Nun hat ein Unternehmen einen Reifen entwickelt, der wesentlich länger hält und viel weniger Abrieb hat.“

Leider seien Regulatorien und Gesetzgebungen immer hinterher – aber wir als Konsumenten könnten Einfluss ausüben über unser Konsumverhalten. Ein naheliegendes Beispiel sei natürlich die Modeindustrie, aber auch der Gebäudesektor, so Blanchett: „Ich selbst lebe in UK, dort hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan – und ich glaube, ein wesentlicher Einfluss dafür sind die europäischen Standards. Viele Freunde von mir orientieren sich an der EU, wenn es um den Bau von Häusern geht, beispielsweise am Passivhaus.“

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