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Alternative Investmentfonds im Chance-Risiko-Check

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Alles im Lot? Eine in den USA durchgeführte Studie zeigt: Bei Alternativen Investmentfonds (AIFs) schlägt das Pendel häufig in Richtung Risiko aus.

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Alternative Investmentfonds (AIFs) kopieren klassische Hedgefonds-Taktiken und machen sie Privatanlegern zugänglich. Mit der Anlageform werden hohe Renditen in Aussicht gestellt. Eine Studie zeigt, dass die Versprechen kaum eingehalten werden.

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Was sind Alternative Investmentfonds (AIFs)?

In den letzten Jahren sind vermehrt sogenannte Alternative Investmentfonds (AIFs) entstanden. Diese Fonds kopieren die klassische Hedgefonds-Taktiken und investieren in nicht-traditionelle Anlageklassen abseits von Aktien, Anleihen und Bargeld in eine breite Palette von Vermögenswerten. Dazu gehören Immobilien, Private Equity, Hedgefonds, Rohstoffe, Infrastrukturprojekte und andere alternative Anlagen.

Solche Anlageformen waren zuvor professionellen Anlegern vorbehalten. AIFs gelten daher auch als Massen-Hedgefonds, die auch ‚normalen‘ Anlegern Zugang zu den alternativen Investmentklassen und den Taktiken der Hedgefonds-Manager geben.

Diversifizierung und Rendite-Chancen

Theoretisch ist es über ein AIF-Investment möglich, ein Anlage-Portfolio weiter zu diversifizieren, weil über einen AIF in eine breite Palette von Anlageklassen investiert wird, die normalerweise nicht zur Verfügung stehen. Das kann dazu etwa im Falle eines Börsencrashs dazu beitragen, ein Risiko zu vermeiden, das mit einer reinen Konzentration auf den Aktienmarkt verbunden wäre.

Ebenfalls theoretisch bieten Alternative Investmentfonds die Möglichkeit, von Renditen zu profitieren, die möglicherweise nicht mit traditionellen Anlagen korrelieren oder mit diesen nicht erzielt werden können. Private-Equity- und Hedgefonds verfolgen dabei oft spekulative Strategien und wetten auf ein hohes Wachstumspotenzial.

Die Hoffnung auf große Renditen spricht auch viele Anleger an.

AIF-Performance im Reality-Check: Much ado about ...

Doch wie erfolgreich waren diese Fonds in der Realität? Das hat Derek Horstmeyer, Finanzprofessor an der George Mason University's School of Business, im Rahmen einer Studie untersucht.

Horstmeyer trug dafür alle in den USA notierten, auf Dollar lautenden alternativen Investmentfonds zusammen und kategorisierte sie. Dazu zählten beispielsweise Strategien, die hauptsächlich Marktineffizienzen durch Kombinationen von Long- und Short-Strategien ausnutzen sollten, Fonds mit dem Fokus auf globale wirtschaftliche und politische Trends und Prognosen oder auch Fonds mit der Verfolgung der technischen Analyse.

Das Ergebnis war jedoch ernüchternd. Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments dazu: "Die Studie ergab, dass diese Fonds im Durchschnitt niedrige Renditen und eine geringe Volatilität aufweisen, wodurch sie sich nicht wesentlich von Anleihen unterscheiden.“

Die Ausnahmen waren optionsbasierte Arbitrage- und systematische Trendfonds, die neben einer niedrigeren Rendite auch noch eine höhere Volatilität aufwiesen. "Also das Gegenteil von dem, was Hedgefonds erreichen wollen – eine Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils“, betont der Experte.

Hinzu käme, dass die durchschnittliche Korrelation dieser Fonds mit dem amerikanischen Aktienmarkt bei 0,7 gelegen habe und sie sich somit in der Regel eher mit dem Markt bewegt hätten, als gegen den Markt. Diversifikation sehe anders aus. 

Neue Risikofaktoren bei Alternativen Investmentfonds

Dazu kommen neue Risiken bei Investitionen in Alternative Investmentfonds. Drei Punkte sind dabei besonders kritisch:

  • Viele alternative Anlagen sind weniger liquide als traditionelle Anlageklassen, was dazu führen kann, dass es schwieriger ist, sie zu einem angemessenen Preis zu verkaufen - besonders, wenn Anleger ihr Geld schnell benötigen.

  • Alternative Anlagen können außerdem auf komplizierten Strukturen und Strategien aufgebaut sein, die für Anleger schwer zu verstehen sind. Das kann wiederum das Risiko von Fehlinvestitionen steigern.

  • Alternative Anlagen sind außerdem oft mit höheren Gebühren verbunden. Hedgefonds und Private-Equity-Fonds erheben oft Managementgebühren sowie Leistungsgebühren, die die Gesamtrendite der Anleger erheblich reduzieren.

Im Rückblick: Hedgefonds, ein Poker auf "Chance"

Der Blick in die Vergangenheit zeige außerdem, dass Hedgefonds keine langfristige Investmentstrategie unterstützen, meint Anlage-Experte Thomas Grüner: „Die schlichte Wahrheit ist, dass Hedgefonds immer wieder scheitern und schließlich aufgeben. In der Regel laufen sie ein paar Jahre lang gut, während ihre Strategie funktioniert, und implodieren dann, wenn ein anderer Trend anzieht.“

Ende 2018 seien viele Hedgefonds in Schwierigkeiten geraten, was fast dazu geführt hätte, dass die weltweiten Aktienmärkte in einen vollständigen Bärenmarkt gerutscht wären, als alle gleichzeitig ihre Positionen verkauften. 

Fazit: Keine Chance ohne Risiko

Theoretisch sind Alternative Investmentfonds (AIFs) zwar eine Möglichkeit zur Investment-Diversifizierung und bieten auch Potenzial für attraktive Renditen, bevor Anleger in AIFs investieren, sollten jedoch sorgfältig ihre Ziele und ihre eigene Risikotoleranz überdenken - auch angesichts der hohen Kosten, die potenzielle Renditen deutlich schmälern.

„Zum Glück brauchen Sie jedoch keine teuren Taktiken, wenn Sie auf langfristiges Wachstum aus sind“, meint Grüner. „Viel besser geeignet sind die globalen Aktienmärkte mit all ihren Höhen und Tiefen. Mit Geduld und Disziplin hat diese Anlageform schon immer einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand geliefert.“

Wer Wachstum ohne Volatilität sucht und bereit ist, dafür etwas Rendite zu opfern, sollte sich mit Anleihen beschäftigen. Grüner: „Wenn Sie innerhalb von Aktien und Anleihen diversifiziert sind, werden Sie langfristig wahrscheinlich in einer viel besseren finanziellen Lage sein, als bei hoch gerühmten, neuartigen Alternativen.“

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