Bankenprüfung: Und wer prüft die Prüfer?

In Österreich sind alle Banken prüfungspflichtig. Für jene, die mit diesen Prüfungen betraut werden, eine höchst vertrauensvolle und wichtige Aufgabe von großer Bedeutung – Bankenprüfung ist die Goldklasse der Prüfung!

Aufgabe der Bankenprüfung ist, relevante Informationen zu Jahres- und Konzernabschlusszahlen sowie Unternehmensprozessen zu bestätigen. Ein hohes Maß an Standardisierung erleichtert die Kontrolle und Vergleichbarkeit in der Prüfung und damit die Aussagekraft.

Wer sind die Menschen, die Bankenprüfungen vornehmen, welche Qualifikation und Ausbildung ermächtigt sie dazu? Neben den großen Wirtschaftsprüfungskanzleien sind das die dezentralen Prüfungsverbände, die als sektoral organisierte Spezialisten Sparkassen, Raiffeisen-Banken und Volksbanken fortlaufend prüfen und im Rahmen der Risikofrüherkennung die Aufsichtsbehörden und gesetzlichen Frühwarnsysteme der Einlagensicherung unterstützen.

Bei der Prüfung geht um eine objektive Einschätzung der Leistungsfähigkeit der Banken. Und es geht damit letztlich auch um die Stabilität des Finanzmarkts Österreich. Wie gut sind Österreichs Banken aufgestellt?

Der Einblick in deren Bücher bzw. Unterlagen gibt Aufschluss über Risken und Entwicklungen und rechtfertigt Vertrauen – bzw. gibt Anlass zu strategischen Hinweisen und Empfehlungen. Die Verantwortung für Bankenprüfer steigt und damit auch die Anforderungen an Ausbildung und Know-how. So sollen Entwicklungen, wie beispielsweise bei der Bank in Mattersburg mit hohen Imageeinbußen und finanziellen Schäden, zukünftig unterbunden werden.

Eine vom Verband der dezentralen Bankprüferverbände Österreichs 2022 initiierte, vertiefende Ausbildung zum zertifizierten Bankprüfungsmanager hebt den Qualitätsmaßstab für Bankenprüfungen an – und stattet die Absolventen mit den erforderlichen Kompetenzen aus. Zu unterstreichen ist dabei: Beteiligt in Konzeption und Umsetzung dieser Weiterbildung sind der Österreichische Genossenschaftsverband, der Österreichische Raiffeisenverband und der Sparkassen-Prüfungsverband  – und damit die Prüfer der großen österreichischen Banken.

Standards und einheitliche Kriterien zu schaffen, war damit ein längst fälliger Schritt zur Professionalisierung der Bankenprüfung! Die CBAM (Certified Band Audit Manager)-Ausbildung ist mittlerweile Qualitätsmaßstab für die Prüfer der dezentralen Bankprüferverbände in Österreich. Das erhöht die Stabilität des heimischen Finanzmarkts und schafft auch Sicherheit für den kleinen Sparer! Voraussetzung für eine Teilnahme sind mehrjährige praktische Prüfungserfahrung, eine dreijährige Berufsanwärterschaft bzw. bereits absolvierte interne und externe Aus- und Fortbildungskurse.

Die im deutschsprachigen Raum einmalige Ausbildung fokussiert auf Kompetenzen in Prüfungsmethodik, (Bank-)Rechnungslegung, Aufsichtsrecht, Bankbetrieb und -steuerung, Risikomanagement, Kredit-/ Treasury-Prüfungskenntnisse sowie Soft Skills in den Bereichen Kommunikation, Führung sowie Digitalisierung. Vermittelt werden eine holistische Gesamtsicht und viel Detailwissen. Aber es geht auch um Praxisbezug und Anwendungskompetenz. Wissen alleine genügt nicht, man muss es anwenden können und im Team arbeiten.

Was bedeutet die Zertifizierung der Ausbildung? Die ISO-Zertifizierung unterstreicht den Qualitätsstandard und die Effektivität der Weiterbildung. Die Weiterbildung unterscheidet sich damit gravierend von „Quasi-Zertifikaten“ für Kurse, deren Aussagekraft über eine einfache Besuchsbestätigung nicht hinausgeht. Die Ausbildung wird maßgeblich durch das unabhängige Zertifizierungsinstitut PremiumCert unterstützt, die für die korrekte und objektive Zertifizierung der Absolventen Sorge tragen.