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„Bei uns geht es immer um risikoadjustierte Wertentwicklung"

In Kooperation mit Zürcher Kantonalbank Österreich.
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Aktualisiert
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8 min

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CHRISTIAN NEMETH, CEO der Zürcher Kantonalbank Österreich, im Interview mit trend. über die Veranlagung mit einer breiten Portfoliostreuung.

Wir sind sicherlich keine Trader. Wir halten uns an den alten Spruch >Hin und her macht Taschen leer<.

CHRISTIAN NEMETHCEO der Zürcher Kantonalbank Österreich
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Die Zürcher Kantonalbank Österreich verwaltet hier 3,5 Milliarden Euro. Wie sieht ihre Veranlagung aus?

CHRISTIAN NEMETH

Wir sind sicherlich keine Trader. Wir halten uns an den alten Spruch „Hin und her macht Taschen leer“. Einmal im Monat wird unsere taktische Allokation, also wie wir uns am Markt positionieren, festgelegt. Das wird natürlich ständig kontrolliert, und in Ausnahmesituationen greifen wir auch sofort ein. Wir versuchen aber eher, unsere Positionierung länger zu halten. Wenn jedoch aktuelle Informationen zu einer Neubeurteilung der Lage führen, wird sofort gehandelt

Wir verfolgen insgesamt einen traditionellen, auf einer fundamentalen Bewertung abgestützten Investmentstil.

CHRISTIAN NEMETHCEO der Zürcher Kantonalbank Österreich
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Wie agiert die ZKB Österreich im Portfoliomanagement?

CHRISTIAN NEMETH

Wir verfolgen insgesamt einen traditionellen, auf einer fundamentalen Bewertung abgestützten Investmentstil. Vielerorts wird die Vermögensverwaltung immer komplexer und um neue Anlagemöglichkeiten aus dem Bereich der Kryptowährungen, alternativen Investments oder Private Equity erweitert. Dem gegenüber sind wir eher reserviert, weil wir den Mehrwert dieser Anlageformen in den meisten Fällen nicht sehen.

Viele dieser neuen Anlageinstrumente basieren auf klassischen Risikoprämien, der zusätzliche Diversifikationseffekt ist also häufig gering. Je komplizierter ein Portfolio aufgebaut ist, desto schwieriger lassen sich auch die gegenseitigen Wechselwirkungen der einzelnen Investments abschätzen. In der Praxis zeigt sich, dass gerade in herausfordernden Zeiten hohe Komplexität die Anlageergebnisse auch stark belasten kann. Wir kommen mit Aktien, Anleihen, Rohstoffen wie beispielsweise Gold und Cash gut zurecht und laufen nicht jedem neuen Trend hinterher.

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Wie breit diversifizieren Sie ein Portfolio?

CHRISTIAN NEMETH

Wir diversifizieren so breit, wie es möglich, aber auch sinnvoll ist. Natürlich kann man immer sagen: „Hätte ich vor drei Jahren nur Nvidia gekauft oder vor zehn Jahren nur Microsoft-Aktien, wäre ich jetzt reich.“ Aber je stärker das Portfolio nur auf eine Anlageklasse oder sogar nur eine einzelne Aktie ausgerichtet ist, desto größer ist das Risiko, dass es zu Fehlschlägen kommt. Viele ursprünglich sehr erfolgversprechende Unternehmen und Geschäftsmodelle scheitern auch regelmäßig.

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Aber es haben nur einige wenige Technologiewerte in den letzten zwei Jahren die größten Gewinne erzielt.

CHRISTIAN NEMETH

Ja, aber jetzt sieht man bereits, dass sich der Markt wieder verbreitert. Technologiewerte sind nach wie vor interessant, aber ein Portfolio mit einer Vielzahl von Aktien mit steigenden Kursen bringt sicherlich die ruhigere und stabilere Entwicklung.

trend.

Findet eine Rotation, eine Bewegung von Kapital weg von den Technologiewerten hin zu Value-Werten, statt?

CHRISTIAN NEMETH

Seit dem Sommer kann man beobachten, dass es eine breitere Nachfrage gibt. Die Skepsis, ob die gigantischen Milliardenbeträge, die in die Entwicklung von künstlicher Intelligenz gesteckt werden, sich so bald rechnen werden, hat zuletzt doch zugenommen. Bei den Technologiewerten gibt es den Trend der KI, bei den Pharmawerten jenen der Gewichtsreduktion. Diese Trends sorgen zunächst für starke Anstiege der Aktienkurse, die sich dann aber abflachen. Auch bei Nvidia sieht man, dass die Reaktionen auf die Gewinnausweise differenzierter ausfallen. Deshalb sollte man möglichst breit aufgestellt sein und keine Risiken eingehen, die langfristig nicht belohnt werden.

Die einfache Regel lautet, jeder Investor sollte mit seinem Portfolio gut schlafen können.

CHRISTIAN NEMETHCEO der Zürcher Kantonalbank Österreich
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Worauf achten Sie bei Ihrer Portfoliozusammensetzung?

CHRISTIAN NEMETH

Die einfache Regel lautet, jeder Investor sollte mit seinem Portfolio gut schlafen können. Die Veranlagung dient einem langfristigen Zweck wie der Altersvorsorge oder der Absicherung der Familie und der Kinder. Da hat Spekulation keinen Platz.

trend.

Die ZKB Österreich achtet also auf eine ausgewogene Risikoadjustierung?

CHRISTIAN NEMETH

Das ist das Element, auf das wir am meisten achten. Bei uns geht es immer um risikoadjustierte Wertentwicklung. Es bringt nichts, in einem Jahr top und im nächsten flop zu sein. Man muss kontinuierlich einen Mehrwert erzielen. Der Mehrwert kann ein höherer Ertrag oder eine geringere Schwankung sein – im Idealfall beides.

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Werden dazu bei der ZKB Österreich auch ETFs eingesetzt?

CHRISTIAN NEMETH

Wir sind ETFs gegenüber offen eingestellt. Sie bieten in vielen Bereichen eine kostengünstige Basisabdeckung. Wir setzen passive Instrumente auch gerne für die rasche Anpassung der Asset Allocation ein. Wir würden aber nie ein Portfolio nur allein mit ETFs bestücken. Ein guter aktiver Fondsmanager kann eben auch Perlen finden, die zu besonderen Kurszuwächsen führen. Das wird es bei einem ETF nie geben.

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CHRISTIAN NEMETH, CEO der Zürcher Kantonalbank Österreich, Vorsitzender des Vorstandes bei Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Mit strategischem Denken, Banking-Expertise und einer ausgeprägten Kundenorientierung zu nachhaltigem Wachstum. #privatebanking #assetmanagement

 © Zürcher Kantonalbank Österreich

ZKB CEO Christian Nemeth zu Gast im trend. Podcast

Der CEO der Zürcher Kantonalbank Österreich war selbst jahrelang erfolgreicher Fondsmanager. Nun ist Nemeth verantwortlich für ein verwaltetes Vermögen von 3,5 Milliarden Euro. Im Gespräch mit trend. Finanz-Ressortleiter Thomas Martinek gibt er Einblick in die Vermögensverwaltung der Zürcher Kantonalbank in Österreich. Er beschreibt, wie Ertrag und Risiko in einer ausgewogenen Balance gehalten werden, wo passive Anlageprodukte - wie ETFs Sinn machen und wo sie an ihre Grenzen stoßen. Warum sich der Goldpreis so gut entwickelt, und er gibt einen Ausblick auf die Investmentchancen im Jahr 2025.

Zürcher Kantonalbank Österreich

“Private Banking von Mensch zu Mensch. Die Beziehung zählt.”

Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking spezialisiertes Bankhaus und betreut vermögende Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich und Süddeutschland. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Zürcher Kantonalbank in Zürich. Unsere Mutter verfügt als eine der wenigen Banken weltweit über die Bestnoten AAA bzw. Aaa der drei großen Ratingagenturen Fitch, Standard & Poor‘s und Moody’s und zählt zu den sichersten Universalbanken der Welt. Als Schweizer Traditionshaus blickt die Zürcher Kantonalbank auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. 

https://www.zkb-oe.at/de/
500.000 €
Mindestveranlagung
Wien I Salzburg
Standorte
1870
Gründungsjahr

Entgeltliche Einschaltung
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