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Bitcoin-Boom: 100.000-Dollar-Marke bald geknackt?

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Donald trump hat sich bei der Bitcoin-Konferenz in Nashville im September 2024 die Kryptocommunity als Wähler geangelt.

©picturedesk.com/AP/Alex Brandon
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Donald Trump hat durch seinen Pläne, mit Bitcoin den US-Staatshaushalt zu sanieren, ein Kursfeuerwerk entfacht. Steigen die USA wirklich groß ins Kryptobusiness ein, sind die Kurse nicht zu bremsen. Die 100.000-US-Dollar-Marke könnte demnächst erreicht werden.

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Es herrscht Euphorie am Kryptomarkt. Seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten kennt der Bitcoin kein Halten mehr. Trump hat bereits im Wahlkampf versprochen, ein „Kryptopräsidenten“ zu werden und einen Stimmungswechsel im Silicon Valley zu bewirken - wie der ehemalige US-Botschafter in Wien, Trevor Traina, im trend-Interview verriet.

Die Trump Ansage scheint bereits zu wirken. Die Kryptowährung eilt von Rekord zu Rekord. Bitcoin durchbrach mittlerweile die Marke von 90.000 US-Dollar. Und der Wert von 100.000 US-Dollar könnte sogar noch heuer erreicht werden.  Eric Demuth, Mit-Gründer des österreichischen Onlinebrokers Bitpanda: „Nach der 90.000-US-Dollar-Marke besteht die Möglichkeit, dass wir 100.000 US-Dollar noch dieses Jahr sehen könnten. Wer kurzfristig davon profitieren möchte, sollte schnell handeln. Aber was wirklich zählt, ist die langfristige Perspektive – und die ist sehr positiv.“ Auch für Mark J. Valek, Partner beim Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum, der dort gemeinsam mit Ronald-Peter Stöferle einen Fonds managt, der in Bitcoin und auch in Gold investiert, ist die 100.000-Dollar-Marke in absehbarer Zeit möglich: „Der Kurs von Bitcoin ist sehr volatil. Er schwankt leicht um zehn Prozent nach oben oder unten. Und bei dem derzeitigen Kurs sind 100.000 US-Dollar jederzeit möglich.“ Heute, 2. Dezember 2024, startete der Bitcoin bei 97.200 US-Dollar.

Trump-Trade

Marktbeobachter sprechen mit Blick auf den steilen Kursanstieg des Bitcoins von einem klassischen „Trump-Trade“ – der Kryptomarkt gilt als einer der ganz großen Profiteure des Trump-Siegs bei den US-Wahlen. Trump will sein Bitcoin-Geschäft scheinbar noch deutlicher ausbauen als anfangs angenommen. Die Holding Trump Media and Technology Group, an der Trump mehrheitlich beteiligt ist, will die Aktien der Kryptobörse Bakkt komplett übernehmen wie die Financial Times berichtete. Die Aktie der Holding reagierte mit einem Kursanstieg um knapp 17 Prozent auf die Ankündigung. Das Papier von Bakkt legte um 160 Prozent zu.

Die Zukunft für Krypto hat noch nie besser ausgesehen als heute, sind sich Analysten einig. Anleger setzen auf eine deutlich kryptofreundlichere Politik unter Trump. Im Wahlkampf hat der Republikaner versprochen, den in der Branche verhassten Chef der US-Börsenaufsicht SEC Gary Gensler zu feuern. Gensler gilt als strenger Regulierer, was Bitcoin-Fans nicht gefällt. Außerdem plant Trump, die Rahmenbedingungen für Bitcoin-Miner, also Produzenten neuer Digitalmünzen, zu verbessern und die Regeln bei der Verwahrung von Cyberdevisen zu lockern. Kurzum: Trump verändert die Spielregeln in der Krypto-Industrie.

Und das durchaus im eigenen Interesse. Die US-Regierung ist neben den Regierungen anderer Länder wie Deutschland oder Großbritannien einer der größten staatlichen Krypto-Besitzer überhaupt. Das Analyseunternehmen Arkham Intelligence hat sich auf die Offenlegung von Akteuren im Blockchain-Netzwerk spezialisiert und eine entsprechende Rangliste eingeführt, die auch die Regierungen mit den größten Krypto-Beständen zeigt. Nach den Arkham-Daten von Mitte April war die US-Regierung mit 212.847 Bitcoins unter allen Ländern der größte Besitzer der Kryptowährung. Die britische Regierung hielt laut Arkham zu diesem Zeitpunkt 61.254 Bitcoins. Deutschland kommt immerhin noch auf  49.858 Bitcoins. El Salvador, wo Bitcoin als öffentliches Zahlungsmittel gilt, hält nur 5.717 der Kryptowährung.

Die Regierungen haben einen guten Deal gemacht. Allen voran die USA: Mitte April lag der Bitcoin-Kurs bei 61.300 US-Dollar. Die USA hielt also Mitte des Jahres Bitcoins im Wert von 13 Milliarden US-Dollar. Nach der jüngsten Kursrallye sitzen die Vereinigten Staaten auf einem Bitcoin-Schatz, der nun rund 17,5 Milliarden US-Dollar wert ist. Dabei ist der Bitcoin-Bestand der USA großteils durch Beschlagnahmungen bei Betrügereien an Kryptobörsen entstanden.

Der kommende US-Präsident hat bereits im September dieses Jahres bei der Bitcoin Konferenz in Nashville, Tennessee, dem wichtigsten Event der US-Kryptowelt, sein klares Bekenntnis zum Bitcoin verkündet. „Wenn ich gewählt werde, wird es die Politik meiner Regierung, der Vereinigten Staaten von Amerika, sein, 100 Prozent aller Bitcoins zu behalten, die die US-Regierung derzeit besitzt oder in Zukunft erwirbt.“ Und Trump machte den Nachsatz: „Verkaufen Sie nie einen Bitcoin.“ Der künftige US-Präsident schürte damit das Bitcoin-Feuer noch mehr. „Vor allem die Aussage, dass Bitcoin eine strategische Bedeutung in einer von ihm angeführten künftigen Regierung einnehmen würde, war eine bombastische Nachricht, die den seitherigen Kursanstieg von Bitcoin ausgelöst hat“, beschreibt Bitcoin-Experte Valek die nachfolgenden Auswirkungen.

Wenn die USA Bitcoin zur strategischen Reserve im Staatshaushalt erklären, ist das ein Meilenstein.

Mark J. Valek

Schuldentilgung

Das Ziel von Trump: Er möchte Bitcoin dafür nutzen, um einen Teil des gigantischen US-Haushaltsdefizits abbauen zu können. Nach einem republikanischen Gesetzesvorschlag, der Strategic Bitcoin Reserve Bill, sollen die USA in den nächsten fünf Jahren eine Million Bitcoin aufkaufen. Diese sollen langfristig gehalten werden. Und sie sollen dazu dienen, die Schuldenlast der USA zu verringern. Wurden bislang stets neue US-Treasury-Bonds begeben, soll nun die Veranlagung in Kryptoassets den Staatshaushalt zum Teil sanieren. Auch wenn das für manche irreal erscheinen mag, sollte man berücksichtigen, dass die Republikaner nicht nur im Senat, sondern auch im Repräsentantenhaus eine Mehrheit haben werden. Valek zu Trumps Krypto-Plan: „Natürlich ist das realpolitisch noch nicht ganz ausgegoren, aber selbst wenn die durch Beschlagnahmungen in den Besitz der USA gelangten rund 200.000 Bitcoin zu einer strategischen Reserve im Staatshaushalt erklärt werden, ist das ein Meilenstein.“

Ob der Trump-Trade bei Bitcoin anhält, wird auch von der Reaktion der institutionellen Investoren abhängen. Erste Zeichen, dass die neue Finanzwelt die alte überholt, gibt es schon: Der Bitcoin-ETF der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock beispielsweise enthält bereits mehr Kapital als der firmeneigene Gold-ETF.

Und sogar die für riskante Anlageformen nicht unbedingt bekannten Schweizer zeigen Interesse an Kryptoassets. Im Jahr 2022 brachte eine Investorengruppe der eidgenössischen Börse SIX, die im Besitz von 120 Finanzinstituten steht, darunter die Haupteigentümer UBS und Credit Suisse, den Antrag ein, eine Milliarde Franken im Monat in Bitcoin zu investieren. Valek erinnert sich: „Der Vorschlag wurde interessanterweise nicht kategorisch abgelehnt. Ich bin sicher, die Investorengruppe wird aufgrund der aktuellen Entwicklung bei Bitcoin einen neuen Anlauf starten. Und man wird sehen, wie der jetzt ausgehen wird.“

Auch die großen Bitcoin-Wale wie Michael Saylor oder Kathie Wood sind jedenfalls davon überzeugt, dass es zum Big Bang bei Bitcoin kommen wird. Saylor, der mit 279.420 Bitcoin mehr an der Kryptowährung hält als die USA, erklärte, weiter in Milliardenhöhe zuzukaufen. Und Wood meinte in einem Interview mit CNBC kürzlich zu ihrer Einschätzung über die weitere Kursentwicklung: „Unsere konservative Schätzung liegt bei 650.000 US-Dollar im Jahr 2030. Die bullishe bei 1,5 Millionen US-Dollar.

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