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Nachhaltigkeit: Neue Themen kommen

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Nachhaltigkeit: Neue Themen kommen
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Nach starkem Plus im Jahr 2020 hat es Aktien aus manchen Bereichen der Nachhaltigkeit seit dem Jahreswechsel bisher kräftig gebeutelt. Neu in den Fokus rücken unter anderem Wasserstoff als Stromspeicher und Fischzuchten.

Lange wurden sie geliebt, zuletzt haben sie kräftig korrigiert: Aktien von Windpark-Betreibern, Solarzellen-Herstellern und Turbinen-Produzenten gehören im Jahr 2021 bisher zu den großen Verlierern an den Börsen. Lässt das etwa darauf schließen, dass sich der Boom bei nachhaltigen Investments abschwächt?

„Nein, keineswegs“, betont Jörg Moshuber, Nachhaltigkeitsexperte bei der Fondsgesellschaft Amundi und Senior Fondsmanager der Amundi Ethik-Fonds, die nach den strengen ESG-Kriterien investieren. Er bewertet die Kursverluste als Ergebnis eines „Reality Checks, der einige Probleme verdeutlicht und die manchmal überzogenen Bewertungen korrigiert hat“.

Eisige Kälte, die in Texas Windkraftanlagen außer Betrieb gesetzt hat; Solarstrom im Billig-Angebot bei einer internationalen Versteigerung - all das hat die Euphorie an den Börsen in diesen Bereichen spürbar gedämpft. „An der grundsätzlichen Attraktivität von Nachhaltigkeits-Aktien hat das aber nichts geändert“, ist Moshuber überzeugt, „das Thema ist und bleibt wichtig, auch an den Kapitalmärkten.“

Wasserstoff und Fische

Interessant und zukunftsträchtig ist aus Sicht des Fondsmanagers etwa das Thema Wasserstoff. Zwar gibt es immer wieder Kritik am hohen Energieverlust bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff, zumal der Strom oft nicht besonders "grün" produziert wird. Umgekehrt bietet Wasserstoff aber gute Möglichkeiten für die Speicherung von ungenutztem Strom etwa in den Nachtstunden.

Auch das Thema Batterien bleibt für Anleger interessant, ist Moshuber überzeugt, trotz vielfacher Bedenken wegen der Batterieproduktion. So arbeitet VW an einem Projekt, bei dem etwa E-Fahrzeuge, wenn sie nicht im Einsatz sind, als Energiespeicher genutzt werden. Ein Energiemanagement-System steuert dabei Aufnahme und Abgabe von Energie vom Auto ins Stromnetz.

Was als ganz neues Thema am Nachhaltigkeits-Himmel auftaucht, aber durchaus heikel ist: Fischzucht-Farmen. „Viele Menschen reduzieren ihren Fleischkonsum, die Nachfrage nach Fisch steigt“, erläutert Moshuber. Damit diese Entwicklung nicht zum befürchteten Leerfischen der Meere führt, wird das Thema Fischzucht verstärkt in den Fokus rücken, ist der Fondsmanager überzeugt.

Allerdings sind dabei noch viele Fragen offen: Wie biologisch und umweltverträglich ist die Wasseraufbereitung? Womit werden die Fische gefüttert, wie verhält es sich mit dem Einsatz von Antibiotika? „Dazu muss man noch viele Daten von den Unternehmen sammeln“, so Moshuber, „aber dieser Sektor wird relevant.“

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