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Die Investment-Asse: 2 Wertpapiere reichen zum Erfolg

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Zwei Papiere im Ärmel reichen angeblich

Zwei Papiere im Ärmel reichen angeblich

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Ein US-Finanzmanager lässt mit einer provokanten These aufhorchen: Wer sich nicht mit Minizinsen begnügen will, aber vor komplexeren Anlagestrategien zurückscheut, braucht nur ZWEI PAPIERE, um mit seinem Portfolio an den wichtigsten Märkten investiert zu sein.

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Die Frage ist berechtigt, ja sie drängt sich geradezu auf, dennoch wird sie viel zu selten gestellt: Warum fällt einigen Hunderttausend Österreicherinnen und Österreichern nichts anderes ein, als zig Milliarden Euro in Form von Sparbüchern, Sichteinlagen oder überhaupt nur am Girokonto praktisch ohne Rendite herumliegen zu lassen? Niedrige Zinsen bei gleichzeitig hoher Inflation - die Kaufkraftfalle schmälert mit jedem Jahr den realen Wert des solcherart geparkten Geldes empfindlich. Ist es Nachlässigkeit, Unwissen über Alternativen - oder einfach die Angst davor, dass Geldanlage kompliziert sei, dass das Führen eines Wertpapierdepots hohe Ansprüche an Know-how stellt und mit hohem Zeitaufwand verbunden ist?

Sollte es daran liegen, dann hat ein prominenter US-Finanzmanager eine überraschende Antwort. In einem viel beachteten Beitrag in der "Financial Times" vertrat Jan Loeys, Managing Director des weltweit agierenden US-Finanzkonzerns JPMorgan, die provokante These, dass zwei Wertpapiere im Depot eigentlich genügen, um mit einem breit gestreuten und diversifizierten Investment der Kaufkraftfalle zu entfliehen.

Einfachheit

Wem die Beschäftigung mit Investmentstrategien, das Studium von Kurstabellen und Charts und die Lektüre komplizierter Analysen zu mühsam erschienen, der solle, so Loeys, doch einfach einen globalen Aktienfonds und einen ebenso globalen, aber in der Heimatwährung abrechnenden Anleihefonds kaufen. Damit sei auch schon der Großteil des investierbaren Universums abgedeckt. Doch "our industry does seem to love complexity and to abhor simplicity", so Loeys im O-Ton, "unsere Industrie scheint Komplexität zu lieben und Einfachheit zu verabscheuen". Weil das so ist, weil Berater bisweilen den Eindruck vermitteln, Geldanlage sei kompliziert, schrecken Konsumenten oft davor zurück, sich damit auseinanderzusetzen. Klingt einleuchtend - aber wie kann so ein Portfolio aussehen?

Zweifach-Portfolio - Teil 1

Die dynamische Komponente des Zweierportfolios bildet ein globaler Aktienfonds. Anleger können hier zwischen gemanagten Fonds und passiven Fonds, also ETFs (Exchange-Traded Funds), wählen. ETFs bilden üblicherweise möglichst exakt einen bestimmten Index ab. Die prominentesten Aktienindizes sind der FTSE World und der MSCI World.

Der FTSE repräsentiert die Kurse der 4.100 wichtigsten Unternehmen aus 49 Ländern, der MSCI-Index deckt 85 Prozent der Marktkapitalisierung von 23 Ländern ab. Österreich ist in diesem Index mit 0,1 Prozent gewichtet. Die USA stellen in beiden Indizes über 50 Prozent der Kapitalisierung. MSCI und FTSE World entwickeln sich weitgehend parallel, doch in den vergangenen Jahren konnte der MSCI einen geringfügigen Performancevorteil für sich verbuchen, was allerdings nichts über die künftige Entwicklung aussagt. Im Gegensatz zu ETFs orientieren sich die meisten gemanagten Fonds zwar ebenfalls an Indizes, doch die Fondsmanager versuchen, diese zu übertreffen. Den meisten gelingt das allerdings nicht, und so verlangt die Auswahl des "richtigen" Fonds Sachkenntnis, Recherche und nicht zuletzt eine glückliche Hand. Wer den einfacheren Weg wählen möchte, was durchaus dem Sinn eines möglichst simplen Portfolios entspricht, wählt daher einen ETF (siehe Tabelle).

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Mit einem Engagement in großen internationalen Aktienmärkten vom Aufwärtstrend prfitieren. Hier: MSCI-Welt – Aktienindex in USD

 © MSCI

Zweifach-Portfolio - Teil 2

Als zweite Stabilitäts-Komponente des Portfolios empfiehlt Loeys einen Anleihefonds in der Heimatwährung, für Anleger aus dem Euroraum somit in Euro. Warum in Euro? Weil, so der Finanzmanager, dadurch währungsbedingte Wertschwankungen vermieden werden können. Die

Funktion dieser Komponente des Portfolios sei es nämlich, Stabilität ins Portfolio zu bringen. Währungsschwankungen würden diese Funktion gefährden. Für Anleger aus dem Dollarraum ist die Erfüllung dieser Forderung allerdings leichter, da die meisten Anleihen immer noch in Dollar begeben werden. So bleibt Investoren aus dem Euroraum entweder die Beschränkung auf das relativ kleine Euroanleihen-Universum oder die Absicherung des Währungsrisikos durch Hedging-Maßnahmen (siehe Tabelle), die sich allerdings negativ auf die Performance auswirken kann.

Angenehmer Nebeneffekt dieser Strategie: Mit der Beschränkung eines Portfolios auf nur zwei Positionen sinkt auch die Spesenbelastung auf ein Minimum.

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Anleihen entwickeln sich meist gegenläufig zu den Aktien. Hier: Xtrackers II Glob. Bond Index in Prozent

Das beste aus beiden Welten: Aktien- und Anleihenfonds

Fünf Aktien- und fünf Anleihenfonds, aus denen simple Portfolios zusammengesetzt werden können

Aktienfonds

Anleihenfonds

Quelle: eigene Recherche, Homepages der Fondsgesellschaften

* Nur für institutionelle Anleger.

Der Artikel ist in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 10.11. 2023 erschienen.

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