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Österreichs Kapitalanlagegesellschaften können es mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen. Eine Reihe von Fondsmanagern erzielen mit ihrer Performance SPITZENERGEBNISSE.
Der Apollo Balkan Equity Fond.
Der Balkan Equity ist ein Fonds der Security KAG, einer Tochter der Grawe-Bankengruppe, und wird von Joachim Waltl gemanagt. Ein kleiner Spezialfonds – aber er hat es in sich. Seit Jahresbeginn hat er um 34 Prozent zugelegt. Die Fünfjahresperformance liegt bei 75 Prozent. Im Ranking der Fondsplattform e-fundresearch.com liegt er damit auf Platz eins unter den Osteuropafonds, noch vor den Fonds der großen internationalen KAGs wie Templeton, Schroder oder Trigon.
Klein, aber fein.
Fondsmanager Waltl beschreibt die Überlegung, die dem Apollo Balkan Equity zugrunde liegt: „Der Apollo Balkan Equity investiert ausschließlich in Aktien aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Der Fonds wurde 2007 kurz vor der Finanzkrise mit dem Ziel aufgelegt, das volle Potenzial einer zukünftigen EU-Mitgliedschaft und einer Euro-Einführung zu nutzen. Ähnliche Konvergenzstrategien wurden vor der Finanzkrise erfolgreich bei osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Tschechien und Polen angewendet.“
Joachim Waltl zu seinem Erfolgsgeheimnis: „Unsere Mittelfristperformance basiert auf einem disziplinierten Ansatz, bei dem wir die Chancen der EU-Konvergenz gezielt einfließen lassen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, wirtschaftspolitische und strukturelle Veränderungen zu erkennen, die gezielt in unsere Titelauswahl einfließen.“ Zu den größten Positionen des Balkan Equity zählen der Pharmakonzern Krka, die Nova Ljubjana Banka oder der nach dem Partisanen Rade Koncar benannte Elektrotechnikkonzern Koncar.
Aufgrund der globalen Finanzkrise, der Eurokrise und Problemen auf dem Balkan kam die Performance zunächst ins Stocken. Heute ist der Fonds aber eine geheime Perle. Und der Apollo Balkan Equity ist nur einer einer Reihe von Fonds, die zeigen, dass heimische KAGs mit den internationalen Größen durchaus mithalten können, ihnen manchmal sogar bei der Performance voraus sind. Denn auch der Erste Stock Europe Emerging Markets, der Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktienfonds oder der von Amundi Austria gemanagte Eastern Europe Stock spielen bei den Osteuropafonds ganz vorne mit.
Apollo-Balkan-Equity-T-Fonds in Euro.
Der Raiffeisen-HighTech-ESG Fond.
Aber auch in anderen Investmentbereichen, bei denen es nicht wie bei Osteuropa aufgrund der Nähe eine Art Heimvorteil gibt, spielen österreichische KAGs im Spitzenfeld mit. So gibt es auch im Technologiesektor höchst erfolgreiche Fondsmanager. Der von Bernd Kiegler gemanagte Raiffeisen HighTech ESG-Aktien ist ein Investmentfonds, der sich im Peergroup-Vergleich stabil auf den vorderen Plätzen hält. Das Jahresplus liegt bei 40 Prozent. In fünf Jahren hat der Fonds einen Wertzuwachs von 115 Prozent erzielen können. Natürlich zählen die Tech-Stars wie Nvidia, Advanced Micro Devices oder Microsoft zu den größten Positionen.
Top bei Big Tech.
Aber Fondsmanager Kiegler sucht auch abseits des Mainstreams nach erfolgreichen Titeln: „Wir befassen uns intensiv mit den Märkten, den Branchen und den Unternehmen und suchen auch gezielt nach Nischenprodukten, die mitunter bessere finanzielle Aussichten aufweisen. Der Großteil der Innovationen findet, zumindest aktuell, in Nordamerika statt, daher liegt unser Fokus derzeit dort, aber natürlich nicht nur. Auch in China wird sehr viel in Halbleiter-Technologie sowie in Netzwerk- und Telekommunikation investiert, aber der Zugang zum Markt und zu Information ist dort nicht so einfach, auch das regulatorische Umfeld ist eher unsicher.“ Der Raiffeisen HighTech ESG-Aktien trachtet jedenfalls danach, sich von anderen Hightech-Fonds ein wenig abzuheben. Fondsmanager Kiegler: „Der Fonds ist in Hinblick auf seinen Anlagehorizont breiter aufgestellt als andere in seiner Peergroup. Wir sind daher flexibel bei der Auswahl und können eine Vielzahl an spezialisierten und wachstumsorientierten Unternehmen berücksichtigen.“
Raiffeisen-HighTech-ESG in Euro.
Der Erste Stock Techno Fond.
Der zweite Technologiefonds, der im internationalen Spitzenfeld ganz vorne liegt, ist der Erste Stock Techno. Seine Jahresperformance liegt bei 36 Prozent. Über fünf Jahre konnten die Fondsmanager Bernhard Ruttenstorfer und Tamas Menyhart sogar fast ein Plus von 150 Prozent einfahren. Damit liegen sie sogar vor dem BlackRock World Technology, der über diesen Zeitraum aktuell ein Plus von 144 Prozent vorweisen kann. Auch den Polar Global Technology Fund, der über fünf Jahre einen Wertzuwachs von 130 erzielt hat, überholen die beiden Fondsmanager.
Erstklassig bei Big Tech.
Die beiden Manager investieren hauptsächlich in Unternehmen der entwickelten Märkte, die im Technologiesektor tätig sind. Den größten Anteil im Fonds haben die Aktien von Meta, Apple, Nvidia und Microsoft. Aber auch Salesforce, Adobe und Intuit sind auf den vorderen Rängen zu finden. Fondsmanager Ruttenstorfer zu seiner Strategie: „Grundlage des Anlageprozesses des Fonds ist die Fundamentalanalyse der Unternehmen. Bei der Titelauswahl wird auf qualitativ hochwertige und wachstumsstarke Unternehmen gesetzt.“ Ruttenstorfer hat es mit seiner bemerkenswerten Performance auch auf Platz 19 des Rankings der besten Fondsmanger der Finanzplattform „Das Investment“ geschafft, eines Rankings, das nicht nur die Peergroup, sondern Fondsmanager aller Bereiche bewertet.
ERSTE Stock Techno in Euro
Nachhaltig Gut.
Aber auch im Bereich nachhaltige Veranlagung halten zwei heimische KAGs mit internationalen Größen wie Robeco, J.P. Morgan oder Schroder mit. Im Ranking der „Süddeutschen Zeitung“ belegt der 3 Banken-Generali-Nachhaltigkeitsfonds Platz sieben, und der Kepler Ethik Aktien landet immerhin noch auf Platz zehn. Dr. Florian Hauer mit Erfahrungen im Wertpapierbereich seit 2005 zur Kepler Ethik Fond Performance: „Die globalen Aktienmärkte schwanken derzeit zwischen Sorgen um das Wirtschaftswachstum und Hoffnungen auf Zinssenkungen. Trotz Kursrückgängen Anfang August und Anfang September bleiben die meisten Indizes weiterhin im Aufwärtstrend. Viele erreichten sogar neue Höchststände. Anleger richten nun ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Q3-Berichtssaison und die heiße Phase des US-Wahlkampfs. In diesem Umfeld hat sich der Fonds positiv entwickelt."