KI aus China: billiger und besser

Der chinesische KI-Anbieter DeepSeek hat einen Kurssturz bei Technologiewerten ausgelöst. Die neue Version des Large Language Models (LLM) von DeepSeek konnte in Benchmarks-Tests eine teils deutlich bessere Leistung als andere LLMs erzielen und übertraf auch das aktuelle Modell von OpenAI. Investoren sehen darin eine Bedrohung der KI-Dominanz der US-Technologiekonzerne und fliehen aus Tech-Werten. Ihre Befürchtung: Die gigantischen Milliardenbeträge, die in die Entwicklung von KI-Modellen investiert werden, könnten sich nicht monetarisieren lassen. 

Bernhard Ruttenstorfer, Fondsmanager des Erste Stock Techno der Erste Asset Management, der mit seiner Performance stets unter den Top-Five der internationalen Tech-Fonds mitspielt, dazu: „DeepSeek hat sein Modell auf jenem von Meta aufgebaut. Ohne der Vorleistung von Meta gäbe es DeepSeek nicht. Die Chinesen haben das LLM aber sehr effizient weiterentwickelt. Auch in der Nutzung scheint es besser zu sein als Chat GPT von OpenAI.“ Der Experte sieht darin aber auch eine positive Entwicklung für die Technologiebranche, da der Energieeinsatz dadurch reduziert werden könnte. Aktien von Softwareunternehmen können davon profitieren. Nvidia, AMD, Broadcom können hingegen kurzfristig unter Druck kommen, so der Fondsmanager.

Zu den weiteren Auswirkungen an den Börsen meint Ruttenstorfer: „Die großen Provider, wie Amazon, Alphabet oder Microsoft werden ihre ambitionierten KI-Pläne weiterverfolgen. Mittel- bis langfristig wird das weiterentwickelte LLM von DeepSeek für die großen Player ein Vorteil sein. Denn durch die Verbesserung der Effizienz wird sich die Entwicklung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz beschleunigen. Ich sehe die Entwicklung also durchaus positiv.“