Bei der Preisbestimmung von Aktien der an der Börse gelisteten Unternehmen gilt grundsätzlich das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die zentrale Rolle nimmt dabei das Orderbuch des elektronischen Handelssystems – in Wien und in Frankfurt ist das etwa Xetra – ein, in dem alle Kauf- und Verkaufsangebote für die Wertpapiere vermerkt sind.
Jemand, der Interesse hat, Aktien zu erwerben kann Dafür einen Auftrag deponieren und dabei Volumen – also die Stückzahl der Aktien, die gekauft werden sollen – und ein entsprechendes Limit dafür festzulegen. Eine solche Order wird Limit-Order genannt.
Market Order und bester Preis
Bei einer Market Order wird hingegen, für einen Kauf- oder Verkaufsauftrag kein Limit festgesetzt. Die Käufe oder Verkäufe werden so schnell als möglich zum bestmöglichen Preis durchgeführt. Eine Market Order zum Kauf von Aktien wird gegen die günstigste Verkaufs-Option im Orderbuch durchgeführt. Im Endeffekt entsteht die Preisbildung also immer durch Limit Orders.
Die Preisbildung an der Börse ist daher nicht explizit abhängig von der Leistung eines Unternehmens. Die Börsen als Vermittler von Unternehmensanteilen – die Aktien im Grunde darstellen – vermitteln lediglich die Gebote, notieren und verrechnen, bilden den Preis und stellen den reibungslosen Handel sicher. Die Leistung eines Unternehmens ist für die Preisbildung nur insofern relevant, als dass eine hohe Reputation, eine besondere Innovationskraft oder eine Vorreitersolle in einer Branche das Interesse der Anleger schürt und somit die Nachfrage – und damit auch den Preis einer Aktie treibt. In die entgegengesetzte Richtung funktioniert das natürlich ebenso.
Bullen und Bären
Bullen und Bären stehen dabei symbolisch für Investoren, die mit ihren unterschiedlichen Erwartungen den Markt prägen.
Der Bulle ist der Optimist und rechnet mit steigenden Kursen. Von einem Bullenmarkt spricht man demnach auch, wenn die Kurse an den Börsen über einen längeren Zeitraum steigen, was grundsätzlich in Zeiten eines Wirtschaftsaufschwungs oder einer Hochkonjunktur der Fall ist.
Der Bär rechnet hingegen mit fallenden Kursen. Auch damit kann man an einer Börse Geld verdienen, und zwar etwa mit einer Verkaufsoption oder einem Leerverkauf, bei dem Verkäufer Aktien noch gar nicht besitzen, aber bereits zu einem bestimmten Termin zu einem festgesetzten Preis zum Verkauf anbieten. Von einem Bärenmarkt spricht man, wenn die Kurse an der Börse über einen längeren Zeitraum fallen.