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Jungheinrich Intralogistik: Gelbes Blut, grüne Ideen

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GELBER SPIRIT. Sogar Bürohunde haben ihren Platz im Team von Jungheinrich-Österreich-Geschäftsführer Andreas Ausweger (2. v. l.). Unternehmerisches Denken und Fehlerkultur sind nur zwei von vielen Leitwerten.

©trend / Lukas Ilgner
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Mit gelebtem Zusammenhalt, forciert durch witziges Marketing, ist das Intralogistik-Unternehmen JUNGHEINRICH beliebtester Arbeitgeber bei den Maschinenbauern geworden.

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Gerald spielt in einer Punkrock-Band E-Gitarre – und realisiert in seinem Tagesjob Regalsysteme. „In der Musik muss man genauso genau arbeiten wie in meinem Beruf , sagt er in einem kleinen Filmchen, das sein Arbeitgeber Jungheinrich gedreht hat.

Über zehn Folgen hat die Kurzporträtserie von Mitarbeitern schon, die auf eine Idee von Marketingchef Stefan Diem zurückzuführen ist und die sowohl intern als auch extern großen Zuspruch bekommt. Die Serie macht in Nahaufnahme Menschen sichtbar und nicht bloß Funktionalitäten und Qualifikationen, daher sprechen Bewerber des auf Intralogistik spezialisierten Unternehmens darauf an. „Wir standen unter Druck, uns im Wettbewerb um die besten Talente durchzusetzen“, erklärt Diem die Motivation für die originelle Aktion. „Das war eine Antwort darauf.“

Kundendiensttechniker:innen und Außendienstmitarbeiter:innen sind in den letzten Jahren Mangelware geworden, die Gehälter sind gestiegen, die Loyalität ist gesunken. Geschäftsführer Andreas Ausweger, selbst seit 30 Jahren bei Jungheinrich, hat dennoch die Leitvorstellung, „dass uns gelbes Blut zusammenhält“. Denn Gelb ist die Leitfarbe des Unternehmens mit Hauptsitz Hamburg, bekannt nicht nur für seine Regale, sondern auch für Hubwägen und Stapler. Zuletzt wurde die gelbe Blutsbrüder- und-schwesterschaft der insgesamt 320 Beschäftigten bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in der steirischen Therme Loipersdorf zelebriert.

Fundament sind die gemeinsamen Werte, mit denen sich möglichst viele identifizieren sollen: unternehmerisches Denken, Eigenverantwortlichkeit, Vertrauen im Zusammenspiel mit einer gelebten Fehlerkultur. Diese inneren Werte sind mindestens so wichtig wie die Goodies, die in etwa dem Üblichen entsprechen: Essenszuschuss in der Kantine, Sonderurlaub für Geburtstag, eine eigene Mitarbeiterzeitung und eine extrem vielfältige Intranetseite.

Die Arbeit flexibel und so individuell angepasst wie möglich zu gestalten ist speziell bei den Außendienstlern kein Top-down-Prozess, sondern vielfach Selbstorganisation: „Viele legen selbst fest, wann und wo sie arbeiten“, sagt HR-Leiterin Judith Fally. Eine Vier-Tage-Woche, wie sie viele Tech-Start-ups hinausposaunen, ist standardmäßig nicht vorgesehen. Homeoffice ist auf maximal 50 Prozent der Arbeitszeit begrenzt.

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In der veränderten Welt rundherum gilt es jedoch, auch mit veränderten Identifikationsangeboten zu punkten. Jungheinrich ist seit Langem Pionier bei E-Mobilität, insbesondere bei Lithium-Ionen-Batterien. Auch der Fuhrpark wird sukzessive und zur Gänze elektrisch. Grünstrom aus eigener Produktion unterstreicht das Jungheinrich-Motto „Aus Emission wird Mission E.“ In der Mitarbeiterbewertung wird die gelebte Nachhaltigkeit deshalb auch besonders positiv bewertet. Daneben schneidet die Firma beim betrieblichen Miteinander und in der Kategorie Weiterentwicklungsperspektiven gut ab.

Diversität soll sich bei Jungheinrich organisch entwickeln. Dass die Belegschaft in den Technikberufen noch immer zu mehr als 95 Prozent männlich ist, soll sich zwar ändern, fixe Quoten gibt es aber nicht. Vielleicht ist ja der viel wirkungsvollere Köder das Kurzvideo mit Vertriebsmitarbeiterin Meike, in dem sie über Bürohunde bei Jungheinrich sinniert und zum motivierenden Schluss kommt: „Wir haben einen großen Zusammenhalt. Bei uns ist nie jemand allein.“

JUNGHEINRICH AUSTRIA VERTRIEBS GMBH

HAUPTSITZ:

Wien

UMSATZ:

123 Mio. €

BESCHÄFTIGTE:

320

GESCHÄFTSFÜHRUNG:

Andreas Ausweger

GESAMTRANKING:

20

Der Artikel ist der trend. EDITION vom März 2024 entnommen.
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