ERHEBENDES GEFÜHL. Die Chefs Horst und Andrea Felbermayr (oben) sind auch am Firmengelände, in der Kantine oder beim gemeinsamen Sport anzutreffen – so gelingt die Verbindung auf allen Ebenen.
©trend / Lukas IlgnerTrotz starken Wachstums hat sich das Transport- und Bauunternehmen FELBERMAYR den Charakter eines Familienbetriebs erhalten. Im War for Talents wird die Führungskräfteausbildung immer wichtiger.
Wer an Großbaustellen des Landes, etwa am voestalpine-Gelände in Linz oder bei der Aurachtalbrücke an der Westautobahn in Oberösterreich, vorbeikommt, kommt auch an den Kränen der Welser Firma Felbermayr vorbei. Sie haben den Farbton RAL 5015 oder ganz einfach „Himmelblau“. Der 1.000-Tonnen-Raupenkran lässt nicht nur Bubenaugen glänzen.
Über 500 Mobilkräne und 4.500 Hebebühnen verfügt das Unternehmen inzwischen, es ist in den letzten drei Jahren um 55 Prozent auf 750 Millionen Euro Umsatz gewachsen. Neben der Transport- und Hebetechnik gibt es eine starke Bausparte, die vom Kraftwerksbau bis zum Baunebengewerbe alle Stückerln spielt. Mit dem Erwerb von Haeger & Schmidt Logistics vor zehn Jahren sind die Welser auch eine reputable Größe in der Rhein-Schifffahrt und in der Hafenlogistik geworden.
Trotz dieses Wachstums ist es aber gelungen, für die 3.200 Mitarbeiter sichtbar ein Familienunternehmen zu bleiben. Horst und Andrea Felbermayr, die gemeinsam mit Alfred Feldbauer die Geschäfte in der Felbermayr Holding führen, läuft man auch im neuen Headquarter in Wels-Oberthan, in das vor zweieinhalb Jahren übersiedelt worden ist, über den Weg – ob am Gang, im Mitarbeiterrestaurant oder beim Spinning-Kurs im firmeneigenen Fitnessstudio. „Wir holen uns auch den Kaffee selber“, lacht das Paar im trend-Interview.
Den Chef, einen begeisterten Stiegensteiger, kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar im Treppenhaus antreffen.
Den neuesten Employer-Branding-Moden ist Felbermayr noch nie nachgerannt, es gibt keine ausgeklügelten Diversitätsprogramme, und auch bei den Arbeitszeitmodellen gibt es Limits. „Eine Drei-Tage-Woche bei den Kranfahrern geht einfach nicht“, hält Horst Felbermayr klipp und klar fest. Das Unternehmen punkte gerade in instabilen Zeiten mit „Sicherheit, Stabilität und Bekanntheit“, ergänzt Andrea Felbermayr, in der Geschäftsführung für HR-Themen zuständig.
Im trend-Ranking wird Felbermayr als Arbeitgeber in drei Kategorien besonders geschätzt. Erstens bei „Bedingungen und Ausstattung“. Das ist nicht nur Konsequenz der neuen Zentrale, sondern auch kontinuierlicher Investitionen zur Attraktivierung aller Standorte sowie des Fuhrparks. Zweitens bei „Bezahlung“ und drittens bei „Image und Wachstum“.
Letzteres ist mit der ausgedehnten Kauftour der letzten Jahre erklärbar. Allein zwischen Oktober und Dezember 2023 wurden ein niederländisches Binnenschifffahrtsunternehmen sowie in Oberösterreich eine Trockenbau- und eine auf Steine im Innenbereich fokussierte Firma übernommen. Die Besprechungsräume in der Zentrale sind, zum eigenen Tempoanspruch passend, nicht etwa nach Städte- oder Ländernamen benannt, sondern nach Formel-1-Fahrern: Niki Lauda, Alain Prost etc.
FELBERMAYR HOLDING GMBH
HAUPTSITZ: | Wels |
---|---|
UMSATZ: | 750 Mio. € |
BESCHÄFTIGTE: | 3.200 |
GESCHÄFTSFÜHRUNG: | Horst Felbermayr, Andrea Felbermayr, Alfred Feldbauer |
GESAMTRANKING: | 33 |
Der Artikel ist der trend. EDITION vom März 2024 entnommen.
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