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KI und die strategische Implementierung in Unternehmen

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KI-Technologien in Unternehmen einzuführen bedingt ein strategisches Vorgehen.

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KI-Technologien und LLM-Modelle haben das Potenzial, in vielen Branchen als Business Beschleuniger zu wirken. Strategieexperte Vladimir Preveden untersucht, warum und wie sich Unternehmen dieser neuen Technologie strategisch nähern sollten

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Kaum ein technologisches Thema wird die Art, wie Unternehmen funktionieren, mittelfristig mehr verändern als die KI (Künstliche Intelligenz). So hat etwa Sam Altman, der CEO von OpenAI verkündet, dass in Zukunft KI-unterstützte Großunternehmen auch aus nur einer Person bestehen können. Der CEO von Klarna, Sebastian Siemiatkowski hat das Recruiting eingestellt und geht davon aus, dass sein Unternehmen jetzt jedes Jahr einen Stellenabbau von 20 % durchführen wird und die jeweiligen Tätigkeiten von der KI übernommen werden.

Obwohl das Thema KI in aller Munde ist, herrscht aber oft kein klares Bild, wie man damit umgehen soll. Dabei ist es gerade jetzt um so wichtiger, sich als Führungskraft frühzeitig damit zu beschäftigen, um Vorteile für das Unternehmen generieren zu können, technologisch nicht von der Konkurrenz überholt zu werden und als Führungskraft relevant zu bleiben.

KI ist nicht gleich KI

Doch "künstliche Intelligenz" ist nicht gleich "künstliche Intelligenz". Und ist in jedem Fall mehr als nur Personaltreduktion. Wir unterscheiden drei Arten der KI für unterschiedliche Einsatzbereiche. Sie bedingen jeweils:

  • Die bisherigen Anwendungen der künstlichen Intelligenz basieren meist auf einer Form des maschinellen Lernens. Dabei geht es um komplexe, multidimensionale Korrelationsalgorithmen, die es ermöglichen, neue Datenpunkte einzuordnen und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Diese Algorithmen ermöglichen etwa eine Personalisierung im Marketing oder vorausschauende Wartung von Anlagen.

  • Aktuell gewinnt die generative künstlichen Intelligenz an Bedeutung. Anhand von großen Sprachmodellen werden Antworten auf Fragen generiert, die auf kontextbasierten, komplexen Korrelationen basieren. Die Handhabung dieser Modelle ist durch eine Text- oder Sprachschnittstelle sehr einfach geworden. Somit werden virtuelle Assistenten jeglicher Art, etwa in der Kundenkommunikation, Robotik und der Prozessoptimierung möglich.

  • Die nächste Ausbaustufe ist die künstliche allgemeine Intelligenz sein, die von selbst neue kreative Inhalte generieren soll. Dieser Schritt ist allerdings noch nicht zeitlich oder inhaltlich einordenbar.

Die Relevanz der KI im unternehmerischen Kontext

Richtig eingesetzt, wird die künstliche Intelligenz Unternehmen dabei unterstützen, Umsätze zu steigern und Kosten zu senken. Dies betrifft die gesamte Wertschöpfungskette:

  • Vertrieb: Virtuelle Assistenten helfen bei der Lead-Generierung und bei der individualisierten Kundenansprache, sowie in der dynamischen Preisgestaltung.

  • Kundenservice: Video- und Sprachbots übernehmen die Call-Center und reagieren emotionsanalytisch und individuell.

  • Fertigung: industrielles Design verbessert die Benutzerfreundlichkeit und ermöglicht neue Fertigungsmethoden.

  • Supply Chain: Komplexe Simulationen ermöglichen eine Optimierung der Lieferketten und des Einkaufs.

  • Unternehmenszentralen: Durch die vielfältigen digitalen Koordinierungsaufgaben werden Headquarters aufgewertet.

Auch in funktionalen Themenbereichen wird die KI strukturelle Veränderungen bewirken:

  • Personalwesen: Personalisiertes, datengesteuertes Recruiting, Steuerung der Mitarbeitenden und individualisierte Karrierepfade werden Realität.

  • Innovation: Prognose- und Simulationsmodelle ermöglichen die optimale Entwicklung neuer Ideen und den Abgleich mit Bedürfnissen von Nutzern.

  • Nachhaltigkeit: die Optimierung der Energieeffizienz, des Ressourceneinsatzes und von Produkt-Lebenszyklen senkt Kosten

Wie man KI im Unternehmen strategisch angeht

Der größte Fehler in Bezug auf KI ist zu warten. Vorausschauende Unternehmen setzen funktionsübergreifende Teams auf, die sich mit den möglichen Anwendungsfällen von KI im Unternehmen auseinandersetzen. Ein gut moderierter Transformationsprozess ist notwendig, um diese Teams zu befähigen, Plattformen zum Austausch zu schaffen und die Konkretisierung der Anwendungsfälle auf koordinierte Weise voranzutreiben. Schnelle Feedback- und Lernkurven beschleunigen den Prozess.

KI ist allerdings ein Marathon und kein Sprint. Gezielte Ausbildungsprogramme helfen den Mitarbeitenden, die Logik und Tragweite der KI zu verstehen und somit besser einzusetzen. Ein gezielter Austausch mit Partnerunternehmen, Start-ups und akademischen Einrichtungen ist bei diesem komplexen Thema hilfreich. Auch Mut zu neuen Ideen, Mut zur Umsetzung und zur Veränderung nach dem Motto „Think Big“ ist notwendig, denn bei der KI geht es letztlich nicht um graduelle, sondern um strukturelle Verbesserungen des Unternehmens.

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