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Management-Agenda Personal: Auswege aus dem Fachkräftemangel gesucht

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Carina Palfrader-Fraz

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Die Management-Agenda großer Konzerne wird zunehmend von Personalthemen dominiert. Egal welche Branche, Unternehmensgröße oder Abteilung – der Fachkräftemangel ist inzwischen so sichtbar, dass die Wirtschaft leidet. Auswege aus dem Fachkräftemangel sind spärlich, aber möglich.

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Trotz oder gerade wegen der digitalen Transformation und der immer strikteren Regulierungspolitik werden personalbezogene Handlungsfelder immer dringlicher. Das sagen laut einer neuen Horváth-Studie 85 Prozent der Topführungskräfte großer Unternehmen – branchen- und länderübergreifend. 170 Entscheider aus der DACH-Region und den USA wurden dafür zu Personalthemen in ihrem Unternehmen befragt.

Das Ergebnis ist vor allem deshalb überraschend, da nicht HR-Verantwortliche und Headhunter, sondern Vorstände befragt wurden, die gewöhnlich andere Prioritäten vorreihen.

Vorstandssitzungen großer Unternehmen werden bereits zu 40 Prozent von HR-Fragen ausgefüllt, personalrelevante Fragen sind auf CXO-Level angekommen. Die Liste der Handlungsfelder ist dabei komplex und vielschichtig. Ganz oben auf der Agenda stehen die Verbesserung und Vermittlung der Unternehmenskultur sowie die Optimierung der Arbeitgeberattraktivität (90% hohe Priorität). Die Herausforderung, Personalthemen organisatorisch besser zur verankern, halten neun von zehn Führungskräfte für drängend.

Das ist jedoch kein Grund in Schockstarre zu verfallen: In jedem dritten Unternehmen laufen bereits Projekte zur Erarbeitung von Lösungen, wenn auch noch mit eingeschränkten Ergebnissen hinsichtlich der Umsetzungsquote (40%). Unsicherheit darüber besteht inbesondere darüber, wie das Megathema “People” systematisch organisiert und bewältigt werden kann. Die meisten Führungskräfte beklagen, dass ihr Unternehmen noch zu wenig in Personalthemen investiert (77%), das Umdenken ist aber bereits voll im Gang.

Lösungen für die Jobmisere gesucht

Das ist auch verständlich, denn fehlende oder unzufriedene Fachkräfte beeinträchtigen die künftige Wettbewerbsfähigkeit. Der Mangel zieht sich inzwischen durch alle Branchen und Bereiche, drei wesentliche Ursachen werden dafür genannt: die demografische Kurve, der vielfach geäußerte Wunsch nach weniger Arbeitszeit und das neue Selbstbewusstsein der Fachkräfte. Sie akzeptieren nicht mehr alle Bedingungen, sind weniger loyal und offener für alternative Jobs.

Weder Migration noch Chat-GPT werden das rasch ändern. „Potenziale heben“ ist dann die Devise, etwa Teilzeitkräften mehr Stunden schmackhaft zu machen und Ältere länger im Erwerbsleben zu halten. Vielleicht sind es auch die alten Korsette, die nicht mehr passen, die Strukturen in der Arbeitsorganisation. Es geht wohl in Richtung kleinere Kernbelegschaften, umgeben von Freelancern, die projektbezogen hereingeholt werden. Ohne jahrelange oder gar lebenslange Loyalität.

Fazit: Fachkräftemangel und Personalfragen dominieren inzwischen die Managementagenda, noch mehr als Digitalisierungs- und Regulierungsthemen. Alle großen Unternehmen suchen fieberhaft nach Auswegen, bedingt durch den fehlenden Nachwuchs wird es aber wohl auf eine Verkleinerung von Belegschaften und Vergrößerung der Automatisierungsbestrebungen hinauslaufen. Auf die Kernteams wird damit wohl noch mehr Verantwortung zukommen.

Die Serie "Management Commentary" ist eine Kooperation von trend.at und der Managementberatung Horváth. Die bisher erschienen Beiträge finden Sie zusammengefasst im Thema "Management Commentary".

Management Commentary

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