Strategische Resilienz aufbauen - eine Challenge für Unternehmen und deren Führungskräfte.
Unter den schwierigen und schwer vorhersehbaren Bedingungen der heutigen Zeit erfolgreich zu bleiben ist eine besondere Herausforderung für Unternehmen. Empfehlungen von Vladimir Preveden, Experte für Strategic Sustainability Management, wie Unternehmen ihre strategische Resilienz verbessern können.
Strategische Resilienz
Eine der größten Herausforderungen für Unternehmer:innen und Manager:innen ist, Unternehmen so zu positionieren, damit diese auch unter den schwierigen und oft unvorhersehbaren Bedingungen erfolgreich bleiben können.
Diese Managementdisziplin wird als strategische Resilienz bezeichnet. Sie steht für die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber unerwarteten Schockzuständen bei gleichzeitiger Ausrichtung auf Chancen. Sie umfasst vorausschauende Planung und strategische Sensibilität für Entwicklungen, die zu Umsatz- und Profitabilitätseinbrüchen führen können. Beispiele dafür sind etwa Lieferkettenengpässe, steigende Rohstoff-, Energie- und Arbeitskosten, aber auch eine zaghafte Nutzung neuer Technologien.
Umso wichtiger ist daher der kontinuierlich langfristige Blick nach vorne, um trotz aller Widrigkeiten prosperieren zu können. Dazu gehören die folgenden 5 Charakteristika, die Unternehmen bei der Erhöhung der eigenen strategischen Resilienz helfen.
5 Charakteristika für mehr strategische Resilienz
Unternehmen, die diese fünf Charakteristika nachhaltig im Unternehmen umsetzen, schaffen eine ganzheitliche Risikobewältigung. Gleichzeitig richten sie sich auf neue Geschäftschancen aus und erhöhen somit ihren strategischen Resilienzgrad.
1. Optimierung der Betriebsstrukturen
Unternehmen sollten ihre Kostenbasis nicht nur senken und flexibilisieren, sondern auch ihre Strukturen straffen, um agiler und anpassungsfähiger zu werden. Dies umfasst auch eine klare Fokussierung der Ressourcen auf das Kerngeschäft und die kontinuierliche Abstoßung von Randbereichen. Somit stärkt man in Krisenzeiten die Profitabilitätstreiber und muss sich später nicht mit der Abwicklung unprofitabel werdener Randbereiche beschäftigen.
2. Finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit
Der Aufbau finanzieller Reserven durch das kontinuierliche Verringern von Schulden erhöht die Widerstandsfähigkeit und sichert Unabhängigkeit in Krisen. Gleichzeitig sollten Unternehmen darauf achten, ihre finanziellen Ressourcen klug und vorausschauend zu mehren. Eine wichtige Rolle spielen dabei der Aufsichtsrat und die Eigentümer, die Profite nicht ausschütten, sondern im Unternehmen belassen. Eine Fremdfinanzierung von Investitionsvorhaben sollte gut abgewogen werden, da sie Abhängigkeiten schafft.
3. Anpassung des Geschäftsmodells und Digitalisierung
Gerade jüngere Generationen leben den Wertewandel der Gesellschaft vor. Das eröffnet jenen Unternehmen Chancen, die diese Werte in ihren Angeboten adressieren. Die Digitalisierung von Schlüsselfunktionen und die Etablierung einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Service-Plattform unterstützen diese Ausrichtung.
4. Verstärkung der Innovationsaktivitäten
Die Verbindung von digitalen Technologien und Nachhaltigkeit eröffnet Geschäftschancen. Dafür ist es wichtig, ein professionelles, offenes Innovationsprogramm zu starten, das sowohl interne als auch externe Innovation fördert. Ein starker Fokus auf Innovation stärkt die Ertragskraft in einem dynamischen Wirtschaftsumfeld.
5. Unternehmenszweck, Kommunikation sowie Agilität der Mitarbeitenden
Ein klarer Unternehmenszweck stärkt die Identität, ist wichtig für Mitarbeitende und zeigt Kunden und Partnern, was das Unternehmen bewirken will. Das motiviert und fördert den Erfolg. Gerade für junge Menschen hat dieser Purpose eine besonders wichtige Strahlkraft. Authentische Kommunikation steigert die Transparenz und das Engagement der Stakeholder während agile Teams für schnelle und selbstmotivierte Anpassungen an Veränderungen wichtig sind. Modernes Leadership fördert gemeinsame Ziele und Selbstorganisation der Teams.