Wenn’s ums Ganze geht: Effizienzsteigerung, Profitmaximierung und Shareholder Value - Grundlagen des Wirtschaftens und gleichzeitig auch ein bisschen old-school. Unternehmer denken in der Regel langfristiger und handeln gesellschaftlich verantwortungsvoller. Responsible Leadership heißt das Zauberwort.
Das Unternehmen Sonnentor ist eines der leuchtenden Beispiele am Firmenhorizont. Das 320-Mitarbeiter starke mittelständische Unternehmen aus dem Waldviertel exportiert Biotees und Gewürze in 53 Länder weltweit, mit einem Jahresumsatz von rund 45 Millionen Euro. Firmenchef Johannes Gutmann kennt jeden Mitarbeiter persönlich und führt das Unternehmen gemeinwohlorientiert. Faire Gehälter, Wertschätzung und nachhaltiges Wirtschaften statt Konkurrenzdenken und Profitmaximierung.
Das Unternehmen ist überschaubar groß und eigentümergeführt, werden Sie womöglich einwenden. Es ist nicht an der Börse, muss sich nicht vor seinen Shareholdern verantworten und ist nicht dem Diktat der Quartalszahlen unterworfen. Vergessen Sie nicht: auch Amazon, Microsoft und H&M sind erfolgreiche börsennotierte Konzerne, aber über Stimmrechte eigentümergeführt – das ist ein Unterschied. Tendenziell sind eigentümergeführte Unternehmen nämlich nachhaltiger, entscheiden langfristiger und achten mehr auf ihre unternehmerische Werte denn auf reinen Shareholder Value.
Von Shareholdern zu Stakeholdern
Doch verantwortungsvolles und werteorientiertes Wirtschaften, das auf die eigenen Mitarbeiter, die Kunden und die Umwelt achtet, das den Profit zur Sicherung des eigenen Fortbestands ebenso im Blick hat wie die Auswirkungen auf die Gesellschaft, ist nicht nur Sache von gemeinwohlorientierten Unternehmern. Die Welt ist ein globales Dorf geworden.
Wir kommen von der shareholderorientierten Wirtschaft zu einer globalen stakeholderorientierten Gesellschaft, die auch die Kunden, die Zulieferer, die Rohstoffbauern und die Umwelt miteinbezieht. Menschenrechte, soziale und umweltrechtliche Aspekte müssen in Führungsentscheidungen miteinbezogen werden – das verlangen auch zunehmend die Kunden. Verantwortungsvolle Entscheidungen und nachhaltiges Handeln müssen zur Maxime für die Wirtschaft schlechthin werden – wollen wir negative Bumerangeffekte auf die Gesellschaft vermeiden. Und: werteorientierte Unternehmen wie Sonnentor sind nicht zuletzt gerade deswegen bei ihren Kunden erfolgreich.
Aus alt mach neu
Natürlich ist der Wandel von einem profitorientierten zu einem stark werteorientierten Unternehmen nicht immer einfach. Möglich wird er nur mit einem umfassenden Systemwandel, der alte Strukturen aufbricht: allzu starre Hierarchien und Führungsstrukturen, Incentives wie etwa Managerboni, die bisher nur kurzfristige Erfolge anhand weniger Kennzahlen belohnt haben.
Aber auch die Art der Zusammenarbeit wandelt sich: weg von Konkurrenzdenken hin zu Kollaboration. Auch das Selbstverständnis als Führungskraft bricht auf: rein statusgetriebene Karrieristen gibt es immer seltener. Auch Manager wollen Sinn in ihrer Arbeit finden und positive Veränderungen mitgestalten.
Veränderung beginnt beim Einzelnen
In all diesem Wandel sehe ich unsere Verantwortung als Business School: wenn werteorientiertes und verantwortungsvolles Führen unerlässlich für die künftige Wirtschaftswelt wird, ist es unsere Aufgabe als Executive-Education-Anbieter, unseren Studierenden ein essentielles Rüstzeug für ihre Führungsaufgaben mitzugeben. Denn der Wandel beginnt bei jedem Einzelnen von uns.
In unseren Programmen für Führungskräfte an der WU Executive Academy setzen wir daher auf drei wesentliche Ebenen: profit, people and planet. Dabei begleiten wir unsere Teilnehmer, ihren Impact als Führungskräfte auf die Gesellschaft bestmöglich einzusetzen: für die finanzielle Stabilität ihres Unternehmens, aber auch für Mitarbeiter und Kunden und den Planeten als gesamtes. Wir entwickeln mit ihnen Lern- und Karriereziele, die für sie sinnstiftend sind und die sie in ihrer Selbstbestimmung stärken.
MBA-Programme an der WU
In unseren MBA-Programmen setzen sich die Studierenden etwa in „CSR & Ethics“-Modulen mit sozialer und ethischer Führungsverantwortung auseinander und gleichen dabei ihre persönlichen Werte mit jenen ihres Unternehmens ab. Mit „Giving voice to values“, einem Ansatz der ehemaligen Harvard-Professorin Mary Gentile, üben die Studierenden, ihre Werte auch im Arbeitskontext zu äußern.
In einem speziellen Leadership Lab reflektieren die Teilnehmer die Lerninhalte und schärfen ihr Bewusstsein darüber, wie ihr Führungsverhalten und ihre Karriereziele ihr eigenes Leben, ihre Organisation und gesellschaftliche Bereiche positiv beeinflussen können. Dabei hilft die große Diversität in der Klasse enorm: Menschen aus bis zu 30 Nationen lernen nicht nur mit-, sondern vor allem auch voneinander. Auf diese Weise kristallisiert sich im Laufe der Zeit für jeden heraus, was Leadership von Morgen bedeutet. Und sie etablieren einen kritischen Unternehmergeist, der sie selbstbestimmt agieren lässt.
All das etabliert ihr ganz persönliches Mindset als gesellschaftlich verantwortliche Führungskraft – für ein nachhaltigeres Wirtschaften von morgen.
WU Executive Academy
Die WU Wien, eine der weltweit führenden Business-Hochschulen, bündelt in der WU Executive Academy ihr Programmportfolio im Bereich „Executive Education“. Zu diesen zählen MBA, Master of Laws und Professional Master Programme, das Universitätsstudium Diplom BetriebswirtIn, Universitätslehrgänge, kompakte Weiterbildungsprogramme und Custom Programs. KI ist an der WU Executive Academy bereits in vielen Lehrangeboten ein wichtiger Teil der Digitalökonomie, der auch konkret angewandt wird. Mit durchschnittlich 750 Graduate Students und ca. 900 Führungskräften, Fachleuten und High-Potentials aus über 75 Ländern, die jährlich an den Programmen teilnehmen, gehört die WU Executive Academy zu den führenden Weiterbildungsanbietern in Zentral- und Osteuropa.