KONZERN & FAMILIE. Die Tourismusbranche ist hart, man hat aber gelernt, die besten Kräfte zu halten. Otmar Michaler (3. v. l. vorne), Chef bei Falkensteiner-Hotels, weiß, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben.
©trend / Lukas IlgnerBei FALKENSTEINER HOTELS kommen nicht nur Gäste, sondern auch Personalkräfte gerne wieder. CEO Otmar Michaeler erzählt, warum eine Karriere im Tourismus wieder hip ist.
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Die international agierende Tourismusgruppe Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) ist eine interessante Mischung. Einerseits ist das Unternehmen, das neben Hotels und Premium-Campingplätzen u. a. auch als Immobilienentwickler fungiert und Investmentprodukte anbietet, wie ein Konzern organisiert. Andererseits führt man alles wie ein Familienunternehmen und ist nah an seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dran. „Unser Motto heißt fordern und fördern! Wer will und sich einbringt, wird voll unterstützt und kann bei uns sehr schnell Karriere machen“, erklärt Otmar Michaeler, Geschäftsführer der Gruppe, die neben schönen Hotelstandorten auch nicht gerade unattraktive Bürostandorte in Wien, Mailand, Südtirol und Zadar betreibt.
Das führt mitunter auch dazu, dass viele Bewerbungen über die eigenen Mitarbeiter eintrudeln, weil sie die FMTG als Arbeitgeber empfehlen. „Eine bessere Werbung gibt es nicht“, fasst Michaeler zusammen, erklärt aber auch, dass man natürlich auch den klassischen Recruiting-Pfad mit Messeständen und Social-Media-Kampagnen beschreitet.
Aber hat man auch ausreichend Fachkräfte? „Auf Managementebene an den Bürostandorten sind wir in der glücklichen Lage, zwischen mehreren ausgezeichneten Profilen entscheiden zu können. Einen Fachkräftemangel spüren wir eher in unseren Saisonbetrieben“, so der Geschäftsführer.
Dem wirkt man selbstverständlich entgegen. Etwa mit flexiblen Arbeitszeitmodellen oder einem freiwilligen Rotationsmodell, das Mitarbeitern ermöglicht, im Winter in einem alpinen Hotel und im Sommer dann zum Beispiel am Meer zu arbeiten. Als einer der Vorteile schaut dabei ein ganzjähriger Arbeitsvertrag heraus. Oder man bietet der Belegschaft nebst persönlichen Entwicklungschancen auch die Möglichkeit, Urlaube in den Hotels der Gruppe zu machen.
Zudem werden auch Lehrlinge ausgebildet. Aktuell sind es 34. Sie werden im Unternehmen als „Falkensteiner Youngstars“ bezeichnet, und es werden von Jahr zu Jahr mehr. „Eine Karriere im Tourismus ist wieder cool“, zeigt sich Michaeler erfreut.
Auch weil die Hotellerie aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, wie er erzählt. Moderne Mitarbeiterunterkünfte, gesunde Verpflegung oder klar geregelte Arbeitszeiten und Karrieremöglichkeiten sind in der Branche angekommen.
In Workshops wie „Boss for one day“ dürfen die „Falkensteiner Youngstars“ dann sogar einen Tag lang den Laden schupfen. Außerdem arbeitet das Unternehmen laufend daran, ressourcenschonend und klimafreundlich zu wirtschaften. In die Aus- und Weiterbildungsprogramme, aber auch in die Edutainment-Konzepte der Hotels fließen deshalb Themen wie Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und Naturschutz ein.
Angebot und Maßnahmen kommen jedenfalls gut an. Wer sich für Falkensteiner als Arbeitgeber entscheidet, ist länger im Betrieb. „Es gibt bei uns ein geflügeltes Wort: Entweder du bleibst zwei Monate, oder du bleibst für immer. Selbst wenn Zwischenstopps in anderen Unternehmen gemacht werden – viele kommen wieder zurück zu uns“, so Michaeler, der sich über Heimkehrer immer ganz besonders freut.
FALKENSTEINER HOTELS
HAUPTSITZ | Wien |
---|---|
UMSATZ | k. A. |
BESCHÄFTIGTE | 2.000 |
GESCHÄFTSFÜHRUNG | Otmar Michaeler |
GESAMTRANKING | 31 |
Der Artikel ist der trend. EDITION vom März 2024 entnommen.
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