trend-Kunstguide 2023: Die besten 100 Künstler:innen Österreichs

Die Multimediakünstlerin aus Linz, wo 2017 auch das Valie Export Center eröffnet wurde, führt auch heuer wieder die Liste der 100 erfolgreichsten Künstler:innen in Österreich an. Die Pionierin der Medien-und Performancekunst beschäftigt sich mit Fotografie, Skulpturen, Installationen und Konzepten. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stehen gesellschaftliche Kritik und der weibliche Körper. Bereits mit 27 Jahren gab sie sich den Künstlernamen Valie Export, den sie rechtlich schützen ließ, und kreierte damit ihre eigene Marke. Wie sehr sie mit ihren provokanten feministischen Positionen nicht nur die Kunst der 1960er-und 70er-Jahre geprägt hat, dokumentierte heuer auch eine umfassende Retrospektive in der Albertina. Mit der international agierenden Galerie Thaddaeus Ropac wird ihr Werk auch international sukzessive neu bewertet. So ist Export auch im deutschen "Kunstkompass" gerade um elf Plätze auf Rang 80 der Weltbesten gestiegen. Dass die 83-Jährige immer noch arbeitet, war im Frühjahr im Kunsthaus Bregenz zu sehen, wo Export die neue Installation "Oh Lord, Don't Let Them Drop That Atomic Bomb on Me" gezeigt hat.

Preisspanne: dzt. zwischen 50.000 und 850.000 Euro.

"So große Leinwände musst du auch körperlich in den Griff bekommen", sagt Herbert Brandl, "da darfst du auf keinem Millimeter versagen." Demgemäß trägt seine Ausstellung im Künstlerhaus Wien mit Werken aus der Sammlung Thomas Angermair auch den Titel "Think Big". Die signifikanten Großformate entstehen in einer Halle am Rand von Wien. "Mein Bergwerk" nennt Brandl selbst sein Atelier, zumal Berge auch ein bedeutender Bezugspunkt in seinem Œuvre sind - auch wenn der "Berg" bei Brandl nicht gleich "Berg" ist, sondern es in seinen Bildern vielmehr um Räume aus Form und Farbe geht. Mit seinen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit changierenden Bilderwelten zählt der Grazer zu den erfolgreichsten österreichischen Malern der Gegenwart. Die Expert:innenjury verortete das von aktuellen Strömungen der Malerei unbeeindruckte, starke Werk heuer auf Platz zwei.

Preisspanne: 15.000 bis 500.000 Euro.

International wird der steirische Künstler, der im September seinen 85. Geburtstag gefeiert hat, vor allem als einer der radikalsten Vertreter des Wiener Aktionismus und Pionier der Body Art wahrgenommen. Mit bahnbrechenden Performances wie dem "Wiener Spaziergang" und Aktionen wie "Zerreißprobe" sprengte er mittels Körpereinsatz Konventionen. Es sind auch vor allem die frühen Arbeiten, die hohe Preise erzielen. Mittlerweile ist Brus aber auch mit seinen "Bild-Dichtungen", schwarzromantischen Zeichnungen und Aquarellen, die der Künstler mit Texten kombiniert, in vielen Sammlungen vertreten. Seit 2008 gibt es das "Bruseum" in der Neuen Galerie Graz, das das umfangreiche Œuvre sowie Material zum Künstler selbst in Wechselausstellungen präsentiert. Lange wie ein Staatsfeind behandelt, wurde Brus heuer der Ehrenring der Stadt Graz verliehen.

Preis: frühe Arbeiten ab 20.000 Euro aufwärts, Aquarelle aus den Jahren 2021/2022 ab 9.000 Euro.