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Martina Parker: „Das richtige Risikomanagement ist wichtig“

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Aktualisiert
Lesezeit
6 min

Martina Parker, Autorin

©Oliver Topf / beigestellt
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Tough ist nicht nur die Frauenrunde in ihrer Bestseller-Gartenkrimi-Reihe, tough ist auch die Autorin Martina Parker selbst in Sachen Finanzplanung.

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Die bisherigen Titel Ihrer Krimi-Reihe heißen „Zuagroast“, „Aufblattelt“, „Hamdraht“, „Ausgstochen“. Würde ein Band über Ihren Umgang mit Geld eher Angspart oder Ausgebn heißen?

Martina Parker

Zuerst Angspart, dann Ausgebn. Das eine bedingt das andere. Ich war ein einziges Mal in meinem Leben im Minus. Damals war ich 18, frisch in Wien und hatte mein Konto überzogen. Mein Vater hat es bemerkt und mich zur Rede gestellt. Ich musste ihm das Versprechen geben, dass das nie wieder passiert. Das konnte ich bis heute einhalten.

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Sind Sie wirtschaftlich gesehen ein vorsichtiger Mensch oder interessiert Sie auch das Spiel an der Börse oder Bitcoins?

Martina Parker

Aufgrund der Inflation führt kein Weg an der Börse vorbei. Allerdings würde ich nie in etwas investieren, das ich nicht verstehe. Glücklicherweise habe ich bei meiner Freundin Lucy Seteram (Mrs. Moneybird) einen Onlinekurs in Finanzbildung für Frauen gemacht. Mir ist es wichtig, dass ich weiß, was mit meinem Geld passiert und warum etwas passiert. Nur mit dem nötigen Wissen kann man Investmententscheidungen treffen. Mein Portfolio ist breit gestreut, darunter auch ETFs. Keine Kryptowährungen, die passen nicht in mein Risikoprofil.

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Was hat Sie familiär in Sachen Geld geprägt?

Martina Parker

In jeder Familie gibt es Sprüche, die auch die emotionale Einstellung zu Geld prägen. Mein Großvater, der im Krieg alles verloren hatte, pflegte immer zu sagen: „Alles, was man mit Geld regeln kann, ist kein Unglück.“ Meine Mutter brachte gerne den Spruch. „Wer zahlt, schafft an“, ein Appell zur finanziellen Unabhängigkeit. Sie hat mir auch beigebracht, dass Verhandeln Spaß macht. Ich liebe Verhandlungsgespräche, sogar Gehaltsverhandlungen machen mir Spaß.

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Was macht die Bestsellerautorin sonst mit ihrem Geld? Was empfinden Sie als ein sicheres Investment?

Martina Parker

Keine Anlage ist komplett risikofrei, aber das richtige Risikomanagement ist wichtig. Ich setze auf eine breite Streuung über die verschiedenen Anlageklassen. Als Selbstständige ist auch ein Rücklagenkonto (lebens)wichtig. Mit dieser Strategie kann ich gut schlafen, weil immer etwas zur Verfügung steht, und durch die breit gestreuten Investitionen wächst mein Geld stetig mit der Zeit.

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Und was halten Sie für Ihren persönlichen Reichtum?

Martina Parker

Ganz klar meine Familie. Das Glück, in Österreich geboren zu sein, unseren Garten, unsere Tiere. Und auf der persönlichen Ebene das Glück, dass ich vom Schreiben leben kann.

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Wofür geben Sie leichten Herzens viel Geld aus?

Martina Parker

Klassische Statussymbole sind nicht mein Ding. Ich trage kaum Schmuck, besitze keine teure Uhr, fahre seit zwölf Jahren denselben Gebrauchtwagen und mag ihn. Ich habe auch sonst keine teuren Guilty Pleasures. Ich mag zwar bunte Lesekleider, schillernde Boots und Glitzer, aber einer meiner liebsten Sprüche lautet: „Man kann auch in einem billigen Kleid tanzen.“
Was ich aber nicht ausstehen kann, sind kleinliche und neidige Menschen. Ich lade gerne andere ein und mache Geschenke. Letztens habe ich mitangehört, wie ein Mann zu seiner Frau sagte: „Du schuldest mir noch 33 Euro 85.“ Den hätte ich auf der Stelle verlassen.

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Was war das Verrückteste, das Sie sich je geleistet haben?

Martina Parker

Verrückt war sicher, dass ich mir sechs Monate Auszeit geleistet habe, in der ich mein erstes Buch „Zuagroast“ geschrieben habe, ohne zu wissen, ob das funktioniert.

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Wie viel lassen Sie sich gutes Essen kosten?

Martina Parker

Das meiste Geld in puncto Essen fließt in unseren Selbstversorgergarten. Was wir da schon alles an Kohle versenkt haben, weil Saatgut nicht aufgegangen ist oder die Ernte von Schnecken, Wühlmäusen, Hagel und Dürre ruiniert wurde. Um das Geld hätten wir das Gemüse auch beim Meinl am Graben kaufen können. Aber das ist ein Thema, wo ich auch sage: Man muss nicht alles monetär sehen. Denn wirklich nichts schmeckt besser als selbstgezogene Erbsen, sonnengereifte Tomaten, Himbeeren frisch vom Busch oder die ersten winzigen Zucchini.

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Was empfinden Sie als Luxus? 

Martina Parker

Oh Gott, ich war so lange Lifestyle-Journalistin, dass ich bei dem Wort Luxus sofort an Bling denke. Per Definition beschreibt Luxus ja Dinge oder Erfahrungen, die über das hinausgehen, was als notwendig betrachtet wird. Insofern ist das grenzgeniale Sauerteigbrot, dass mein Mann bäckt, echter Luxus, oder das Gefühl, in ein frisch überzogenes Bett zu schlüpfen, in einem richtig guten Buch zu versinken, aber auch ein guter Schluck Champagner. Da würde ich nie Nein dazu sagen.

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Und wofür würden Sie Ihren letzten Cent ausgeben?

Martina Parker

Natürlich für Saatgut, weil dadurch wieder Wachstum entsteht, zumindest wenn das Wetter und die Schnecken gnädig sind.

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Das Interview ist trend. PREMIUM vom 24. Mai 2024 entnommen.
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