Oracle-Gründer Larry Ellison (2010)
©2010 Getty ImagesOracle-Gründer Larry Ellison hatte wahrlich nicht die besten Startchancen im Leben. Doch er nutzte die Gelegenheiten, die sich ihm boten und schuf ein IT-Imperium, das ihn zu einem der reichsten Menschen der Erde machte. Ein Porträt.
- Steckbrief Larry Ellison
- Larry Ellison, der Milliardär aus der Bronx
- Entwickler im Selbststudium
- Entwicklung der Oracle Datenbank
- Börsengang und strategische Akquisen
- Oracles Aufstieg zum IT-Riesen
- Larry Ellisons Vermögen: Milliardenschwerer Oracle-Haupteigentümer
- Rechtsstreit mit Google und NSA-Kooperation
- America's Cup und Oracle Red Bull Racing
- Larry Ellison privat: lebender amerikanischer Traum
Steckbrief Larry Ellison
Name: Lawrence „Larry“ Joseph Ellison
Geboren: 17. August 1944 in New York City
Ausbildung: Columbia Business School
Reichtum durch: Gründung und Langzeit-CEO Oracle
Geschätztes Vermögen: ca. 113 Mrd. US-Dollar (März 2023)
Aktuelle Tätigkeit: Aufsichtsratsvorsitzender, CTO Oracle
Larry Ellison, der Milliardär aus der Bronx
Der US-Amerikaner Larry Ellison gilt heute als der viertreichste lebende Mensch der Welt mit einem Vermögen, das mit rund 113 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Doch der heutige Reichtum war Ellison keineswegs in die Wiege gelegt. Ganz im Gegenteil.
Seine Mutter Florence Ellison war die Tochter russisch-jüdischer Einwanderer und brachte ihren Sohn als uneheliches Kind im August 1944 im Alter von nur 19 Jahren zur Welt. Auch die Adresse der Ellisons war alles andere als mondän. Sie lebten in einer keinen Wohnung in der Bronx, jenem Viertel von New York, in das man damals nicht ging, sondern aus dem man höchstens kam.
Nach nur neun Monaten gab Ellisons Mutter den Säugling in die Pflege zu Verwandten nach Chicago, wo Larry am südlichen Stadtrand bei seiner Tante Lillian und seinem späteren Stiefvater Louis Ellison aufwuchs. Auch die Southside von Chicago ist keine Ecke, in der Milch und Honig fließen. "Wenn man an der Southside von Chicago aufwächst, will man irgendwohin, wo es netter ist. Wenn sie dich nicht umbringt, macht sie dich härter", sagte Ellison in einem seiner seltenen Interviews für Fox Business viele Jahre später.
Als unehelich geborenes Immigrantenkind aus einem übel beleumundeten Stadtviertel hatte man jedenfalls auch im Land der "unbegrenzten Möglichkeiten" in den 1940er Jahren nicht die besten Voraussetzungen, um Milliardär zu werden.
Auch Ellisons Bildungsweg ließ zunächst nicht darauf schließen, dass in ihm ein Informatikgenie schlummert. 1962 verließ er als Sechzehnjähriger die Highschool. Er schrieb sich später an der „University of Illinois at Urbana-Champaign“ – die als eine der besten staatlichen Hochschulen der USA und somit als „Public Ivy“ gilt – im Fach Mathematik ein. Nach dem überraschenden Tod seiner Stiefmutter im Jahr 1966 fiel er jedoch bei allen Abschlussprüfungen durch schmiss die Universität ohne Abschluss.
"Ich war 21, packte alles, was ich hatte, Jeans, T-Shirts, Lederjacke, Gitarre in mein Auto und fuhr mit dem Auto von Chicago nach Berkeley, Kalifornien", sagt Ellison, in seiner inspirierenden Rede, die er im Jahr 2016 an der University of Southern California hielt, und in der er einen tiefen Einblick sein Leben und seine Motivation gibt:
Vom Jugendlichen, der aus der Southside Chicagos Richtung Kalifornien abhaut. Der dort gegen den Vietnam-Krieg demonstriert, die Natur lieben lernt und sich als Teilzeit-Bergführer im Yosemite-Nationalpark durchschlägt. Hin zum Programmierer mit wechselnden Jobs, der in einem Segelboot am Pazifik lebt. Weiter zum Chef eines eigenen Unternehmens, das überraschenderweise so erfolgreich wird, dass er am Ende einer der reichsten Menschen der Erde ist und nicht mehr weiß, was er mit dem vielen Geld anfangen soll.
Entwickler im Selbststudium
Als Mathematik-Student ohne Abschluss fand Ellison zumindest verschiedene Jobs bei Computerfirmen. Allerdings waren das eher Aushilfstätigkeiten, wie Sicherungsbänder zu wechseln. Dem jungen Larry war das bald nicht mehr genug, und so begann er sich in seiner Freizeit mit dem Feld der Informatik zu beschäftigen und sich im Selbststudium Wissen anzueignen.
Anfang der 1970er war Ellison im Unternehmen Ampex beschäftigt, einem der führenden Unternehmen bei der Entwicklung von Ton- und Magnetbandgeräten. Gemeinsam mit seinen Kollegen Bob Miner und Ed Oates arbeitete er daran, technische Probleme der damals sehr eingeschränkten Massenspeichergeräte zu lösen. Miner und Oates verließen das Unternehmen bald entnervt, doch Ellison tüftelte weiter und entwickelte schließlich 1974 ein für damalige Verhältnisse leistungsstarkes Speicherverwaltungssystem.
Ellisons Datenbankprogramm war für die seinerzeitigen Rechner jedoch zu speicheraufwändig. Ein Nachbar, mit dem sich Ellison über das Problem austauschte, erahnte aber das Potenzial der Datenbank und ermutigte den damals gut 30 jährigen Ellison, sie weiterzuentwickeln.
Für Ellison gab das den Anstoß, sich der Sache intensiv zu widmen. Er kontaktierte seine ehemaligen Kollegen Miner und Oates und gemeinsam gründete das Trio im August 1977 mit einem Stammkapital von 2.000 US-Dollar ihr Unternehmen „Software Development Laboratories" (SDL), das unter seinem späteren Namen „Oracle“ in die Unternehmensgeschichte eingegangen ist.
"Ich wollte eine eigene Firma mit ungefähr 50 Leuten haben. Leute, die sich respektieren und mit denen man jeden Tag gerne zusammenarbeitet. Es wurde ein bisschen größer als das. Wir haben jetzt ungefähr 150.000 Mitarbeiter im Unternehmen", sagt Ellison im Fox Business Interview.
Entwicklung der Oracle Datenbank
Startschwierigkeiten ließen auch hier nicht auf sich warten. Dennoch investierten die drei Gründer 1978 in eine VAX (Virtual Address eXtension) – eine Rechnerarchitektur, die im Oktober 1977 erstmals auf den Markt kam.
Der VAX-Rechner ermöglichte es, das von den drei Tüftlern entwickelte Datenbanksystem zu implementieren, es zu testen und die Entwicklung weiter voranzubringen. Der erste Auftraggeber von SDL war übrigens kein anderer als der US-Geheimdienst CIA.
1979 hatten die Gründer ihr Datenbanksystem so weit, dass es auf verschiedenen Rechnerarchitekturen betrieben werden konnte. Das war der eigentliche Durchbruch, denn es gab zwar wohl vorher auch schon Datenbank-Lösungen, diese waren jedoch spezifisch auf die Hardware einzelner Computer-Hersteller zugeschnitten. Larry Ellison und seine Mitstreiter waren die ersten, die eine Lösung in der Hand hatten, die mit Geräten unterschiedlicher Hersteller und mit unterschiedlichen Betriebssystemen genutzt werden konnte.
Sie benannten ihre Firma daraufhin kurze Zeit in "Relational Software Inc." um. Nachdem das Hauptprodukt des Unternehmens aber die als "Oracle" bezeichnete Datenbank war, wurde das Unternehmen kurze Zeit darauf wieder umbenannt und hieß von da an „Oracle“.
Der Rest ist Geschichte. Die Oracle Datenbank entpuppte sich als gigantisches Geschäft und als eine Lösung, mit der eine effiziente Verwaltung, Zuordnung, Speicherung und Nutzung großer Datenmengen auch in großen Serverlandschaften möglich wurde. Ein Tool also, das im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und der dadurch immer größeren anfallenden Datenmengen absolut kritisch ist.
Gemeinsam mit den beiden großen Konkurrenten IBM und Microsoft und den von ihnen angebotenen Lösungen IBM Db2 und Microsoft SQL Server beherrscht Oracle heute weltweit den Markt im Bereich RDBMS (Relational Database Management System). Also im Bereich der relationalen Datenbanken – digitale, tabellenbasierte Datenbanken, die in Computersystemen und Cloud-Systemen der elektronischen Datenverwaltung dienen.
Börsengang und strategische Akquisen
Am 15. März 1986 brachte Larry Ellison Oracle an die Börse. Die in den wichtigsten Indizes gelistete Aktie wird unter der WKN 871460 bzw. der ISIN US68389X1054 gehandelt.
Damals war die Firma ein kleines Unternehmen mit nur 450 Mitarbeitern. Doch die Visionen waren groß und der Erlös aus dem Börsengang ermöglichte es Oracle, weiter zu wachsen, auch durch die Übernahme verschiedener Unternehmen im Bereich Business-Software und der Datenbanktechnologie. Eine Politik, die das Unternehmen auch später fortführte und die Oracle schließlich in den Olymp der Business-Solutions-Anbieter hob.
Oracle bezeichnet diese Unternehmenspolitik als Philosophie der strategischen Akquisen. Das Ziel ist, durch Akquisen das eigene Produktportfolio stärken, die Innovationstätigkeit zu beschleunigen und schneller auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Kunden sollen von einem erweiterten Partnernetzwerk profitieren. Und natürlich will Oracle dadurch auch verhindern, dass dem Unternehmen eines Tages etwaige innovative Mitbewerber über den Kopf wachsen.
Milliarden-Deals
Eine Übersicht der Unternehmen für die Oracle mehr als eine Milliarde Dollar gezahlt hat
2004 kam es zur ersten milliardenschwere Übernahme. Peoplesoft war Oracle 10,3 Mrd. $ wert.
2005 zahlte Oracle für den damaligen CRM-Marktführer Siebel zahlte Oracle ein Jahr später 5,85 Mrd. $.
2007 übernimmt Oracle den Performance Management Software Spezialisten Hyperion um 3,3 Mrd. $.
2008 wird BEA Systems, ein Anbieter für Sercive-oriented Architecture, um 8,5 Mrd. $ übernommen.
2010 übernimmt Oracle den Hardwarehersteller Sun Microsystems und damit auch die Software MySQL und Java. Kaufpreis: 7,4 Mrd. $.
Ebenfalls 2010 übernimmt Oracle E-Commerce Spezialisten Art Technology Group um weitere1,0 Mrd. $.
2011 erwirbt Oracle den Cloud-CRM-Spezialisten RightNow um weitere 1,5 Mrd. $ und den E-Commerce/Business Intelligence Anbieter Endeca um 1,075 Mrd. $.
2012 folgte die Übernahme des Datenbank-Spezialisten Taleo, die Oracle weitere 1,9 Mrd. $ wert war.
2013 übernimmt Oracle den Controller - und Security Gateway Spezialisten Acme Packet um 2,1 Mrd. $.
2014 folgt die Übernahme von MICROS Systems Inc., einem Unternehmen, das sich auf Enterprise-Lösungen für Restaurants, Hotels, Casinos und andere Bereiche des Unterhaltungs-Geschäfts spezialisiert hatte. Kaufpreis: 5,3 Mrd. $. In das gleiche Jahr fällt auch noch die Übernahme des Data Broker & Digital Marketing Spezialisten Datalogix um weitere 1,2 Mrd. $.
2016 stieg Oracle mit der Übernahme von NetSuite in das Cloud-Geschäft ein. Der Türöffner in das wichtige Cloud-Business war Oracle 9,3 Mrd. $ wert.
2017 folgte der nächste Milliarden-Coup durch die Übernahme des SaaS-Projektmanagement Spezialisten Aconex um 1,19 Mrd. $.
2022 blättert Oracle bei der bisher größten Akquisition des Unternehmens für die Übernahme des Health-Data-Spezialisten Cerner 28,3 Mrd. $ hin.
Die Geschichte von Oracle ist neben diesen milliardenschweren Mega-Fusionen aber auch gespickt mit der Übernahme zahlreicher weiterer Unternehmen, von mittelgroßen Firmen bis hin zu kleinen Start-ups. Einer Zählung vom März 2022 zufolge hatte Oracle bis dahin 144 Unternehmen übernommen, und die Liste wird laufend länger. Eine Übersicht der jüngsten strategischen Übernahmen bietet die Oracle-Website.
Oracles Aufstieg zum IT-Riesen
Mit all diesen Akquisitionen wuchs Oracle zu einem Giganten im IT-Business, der mittlerweile sichere Produktivitätslösungen für alle unternehmenskritischen Prozesse anbietet. Dazu gehören auch Middleware-Softwarelösungen, ERP-Systeme zur Planung von Unternehmensprozessen, Applikationssoftware und eigene Computerhardware, Server und Speichersysteme, die auch in bestehenden IT-Umgebungen eingesetzt werden können.
Kernstück des Unternehmens blieb jedoch die Datenbanklösung, in den letzten Jahren erweitert mit Cloud- und KI-Funktionalitäten.
Angesprochen auf das unternehmerische Ziel, das er noch haben könnte, antwortet Ellison selbstbewusst: "Wir wollen Amazon bei den Cloud-Datenbanken schlagen." Das Oracle-Mastermind sieht den Wettstreit mit Amazon durchaus als sportlicher Challenge: "Es ist wie Basketball zu spielen. Wenn man spielt, will man auch die Meisterschaft gewinnen."
Der Schlüssel dafür? Für Ellison "eine Cloud, die einfach ist wie die von Amazon, aber sicher."
Larry Ellisons Vermögen: Milliardenschwerer Oracle-Haupteigentümer
Der Unternehmenswert und der Börsenwert von Oracle stiegen praktisch mit jeder Übernahme weiter. In der Geschichte des Papiers gab es lediglich zwei markante Rückschläge. Im Jahr 2000 durch das Platzen der New Economy Blase und 2021/22 wegen des Börsen-Crashs aufgrund von Pandemie und Ukraine-Krieg. Im März 2023 war das Papier knapp 90 Dollar wert.
Oracle gibt auch offen kund, dass die Renditeziele und die Wertschöpfung für die Anteilseigner des Konzerns zentrale Elemente in der Fusions- und Akquisephilosophie des Unternehmens sind. Und am meisten profitiert davon Larry Ellison, der mit einem Aktienanteil von 42,49% immer noch Haupteigentümer des Unternehmens ist und dieses somit nach wie vor kontrolliert, obwohl er im September 2014 nach 37 Jahren an der Spitze von Oracle seinen Rücktritt als CEO bekanntgab.
Ellison, damals 70 Jahre alt, blieb aber weiterhin CTO des Unternehmens. Seine vormaligen Stellvertreter, Mark Hurd (zuvor Geschäftsführer und Vorsitzender von Hewlett-Packard; ✝ 2019) und Safra Catz übernahmen als Doppelspitze die operative Führung. Zugleich kündigte Oracle Aktienrückkäufe über 13 Milliarden Dollar an. Die
Hochgerechnet auf einen Börsenwert von rund 240 Milliarden Dollar (März 2023) sind Ellisons Firmenanteile rund 102 Milliarden Dollar wert. Mit seinen weiteren Besitztümern und Beteiligungen wird das Vermögen von Larry Ellison damit auf rund 113 Milliarden Dollar geschätzt, was ihn zum viertreichsten Mensch der Welt macht.
Groß investiert hat Ellison unter anderem in den E-Auto-Pionier Tesla. Ellison, der von Dezember 2018 bis August 2022 auch im Tesla-Aufsichtsrat war, hält rund 15 Millionen Tesla-Aktien und ist damit nach CEO Elon Musk der der zweitgrößte Einzelaktionär des Unternehmens. Alleine seine Beteiligung an Tesla ist (Stand März 2023) rund 2,7 Milliarden Dollar wert.
Rechtsstreit mit Google und NSA-Kooperation
Der als ebenso egomanisch wie erfolgreich und charismatisch beschriebene Oracle-Chef scheut auch vor Konflikten nicht zurück. Der streitbare Larry Ellison ist etwa gegen Google vor Gericht gezogen. In dem Rechtsstreit, der sich über viele Jahre hinzog, ging es um Java-APIs und Code im Smartphone-Betriebssystem Android. Oracle hatte Java 2010 mit der Übernahme von Sun Microsystems gekauft und Google noch im selben Jahr eine Entschädigungszahlung über 9 Milliarden Dollar eingeklagt. Nach über 10 Jahren kam das oberste Gericht der USA im April 2011 schließlich zum Schluss, dass Google die Urheberrechte durch die Schnittstellen nicht verletzt hätten.
In Diskussion kamen Ellison und Oracle auch rund um den Überwachungsskandal um den US-Auslandsgeheimdienst NSA. Im Zuge der Ermittlungen kam ans Tageslicht, dass die NSA mit Oracle-Produkten arbeitete. Dazu befragt, ob er das nachträglich kritisch sähe antwortete Ellison: „Wenn es uns nicht gefällt, was die NSA macht, können wir die Regierung einfach loswerden und eine neue einsetzen.“
Die NSA mache bei der Datenauswertung im Grunde nichts anderes wie Banken oder Kreditkartenunternehmen: Daten auswerten. Eine rote Linie sieht Ellison erst dort, wo Software etwa genutzt wird, um auch innerhalb der USA gegen politische Gegner vorzugehen. Also etwa, wenn Demokraten Daten nutzten, um gegen Republikaner vorzugehen oder umgekehrt.
America's Cup und Oracle Red Bull Racing
Ein Leben, ein Wettstreit. Auch das trifft auf Larry Ellison zu. Auch wenn er es in den letzten Jahren persönlich etwas ruhiger anging. Er ging sowohl als Unternehmer als auch als Sportsmann nie einer Herausforderung aus dem Weg.
Eine seiner großen Leidenschaften galt seit seiner Jugend dem Meer. In jungen Jahren lebte er eine Weile auf einem Segelboot, 2004 ließ er sich um geschätzte 200 Millionen Dollar die damals größte Motoryacht der Welt bauen. Die "Rising Sun", die heute dem Unternehmer David Geffen gehört.
Mit dem Oracle Racing Team, seinem eigenen Segelteam, verwirklichte er sich einen persönlichen Traum. 2010 gewann er mit diesem Team den America’s Cup, die älteste noch heute ausgetragene Segelregatta. Und als Draufgabe konnte er den Erfolg bei der nächsten Austragung des America's Cup im Jahr 2013 sogar wiederholen.
Seit Jahren ist Oracle auch Partner des Red Bull Formel-1-Teams Red Bull Racing, das ab dem Jahr 2023 offiziell auch "Oracle Red Bull Racing" heißt. "Von Daten angetrieben und für den Sieg geschaffen" ist das neue Motto des Teams, das 2022 die Fahrerwertung und die Konstrukteurswertung gewann. "In einer Saison, in der das Team seine Oracle Partnerschaft ausbaute und sich auf Oracle Cloud verließ, um Rennstrategie, Motorentwicklung, Fan-Engagement und mehr voranzutreiben", wie Red Bull schreibt.
Die Bedeutung des IT-Partners Oracle kann im High-Tech-Sportumfeld der Formel 1 gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. So erklärt etwa Christian Horner, CEO von Oracle Red Bull Racing: "Die Oracle Cloud spielt eine Schlüsselrolle für das Ergebnis eines jeden Grand Prix, den wir dieses Jahr (2022) gewonnen haben und jeden Grand Prix, bei dem wir gute Resultate erreicht haben."
Larry Ellison privat: lebender amerikanischer Traum
Larry Ellison lebt vor, was gemeinhin als "American Dream" bezeichnet wird. Den Aufstieg aus schwierigsten Verhältnissen zum drittreichsten Mann der USA. Mit einem kleinen Startkapital wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Er blieb Hauptaktionär des von ihm gegründeten Unternehmens überragt damit auch viele weitere Multimilliardäre des IT- und Computerzeitalters.
Einer seiner besten Freunde über einen Zeitraum von 25, 30 Jahren war Apple-Mastermind Steve Jobs. Mit Steve Jobs verband ihn auch die Leidenschaft für ausgedehnte Wanderungen und Spaziergänge, die die beiden IT-Gurus gemeinsam unternahmen und während derer sie Pläne über die Zukunft ihrer Unternehmen wälzten. "Steve war brillant. Er war unser Edison, unser Picasso. Er war der stärkste Mensch, den ich kannte. Er hatte einen unglaublichen Erfindergeist und ist unersetzbar. Es gibt keinen anderen Steve Jobs", sagt Ellison über seinen 2011 verstorbenen Freund.
Wie die meisten Milliardäre hält sich Larry Ellison zu seinem weiteren Privatleben sehr bedeckt. Bekannt ist, dass er viermal verheiratet war – und alle vier Ehen mit der Scheidung endeten. Die Namen seiner vier Ehefrauen sind Adda Quinn, mit der er von 1967 bis 1974 verheiratet war, Nancy Wheeler Jenkins, mit der er nur achtzehn Monate in den Jahren seiner Firmengründung, 1977 und 1978, verheiratet war, gefolgt von Barbara Boothe, seiner Ehefrau von 1983 bis 1986 sowie der Schriftstellerin Melanie Craft, die von 2003 bis 2010 an seiner Seite war. Mit Boothe hat Ellison die Kinder David und Megan Ellison. Beide arbeiten als Filmproduzenten.
2012 verlegte Ellison seinen Wohnsitz vom Silicon Valley auf die Hawaii-Insel Lānaʻi, die er für fast zur Gänze um 300 Millionen US-Dollar kaufte.
Bereits zwei Jahre davor, im Jahr 2010, schloss er sich der von Bill Gates und Warren Buffett initiierten philanthropischen Kampagne „The Giving Pledge“ an. Ellison verpflichtete sich damit, 95 Prozent seines Vermögens an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden.
"Ab einem gewissen Punkt ist es nicht mehr möglich, all sein Geld auszugeben, egal wie sehr man es versucht. Ich weiß das, ich habe es versucht. Aber es ist unmöglich. Also bleibt am Ende nur eine praktische Option, und die ist fast alles davon zu verschenken", erklärt Ellison seine Beweggründe dafür.
Und in seinem Spendenversprechen schrieb Ellison: „Ich habe lange geglaubt, dass Wohltätigkeit eine persönliche und damit sehr private Sache ist. Warum mache ich das jetzt also publik? Warren Buffet hat mich gebeten, diesen Brief zu schreiben, weil ich, wie er sagt, damit ein Beispiel setzen und andere inspirieren würde, ebenfalls zu geben. Ich hoffe, er hat Recht.“