Trend Logo

„Der Business Case bei den E-Autos stimmt“

In Kooperation mit Alphabet Austria.
Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
8 min

NIKOLAUS ENGLEITNER, CCO Alphabet Austria

©Lukas Ilgner
  1. home
  2. Lifestyle
  3. Mobilität

NIKOLAUS ENGLEITNER, CCO von Alphabet Austria, über Chancen und Hürden bei der E-Mobilität, Nachhaltigkeitsziele und digitale Trends.

trend. im Gespräch mit NIKOLAUS ENGLEITNER CCO von Alphabet Austria

Einige große Autovermieter haben angekündigt, die Anzahl der ­E-Autos in ihrem Fuhrpark zu redu­zieren. Können Sie diesen Trend ­nachvollziehen?

Man darf nicht jeder Schlagzeile glauben und sollte immer auch den Artikel dazu lesen. Es mag schon sein, dass große Mietwagenfirmen E-Autos aus ihrem Fuhrpark genommen haben. Das liegt daran, dass Elektrofahrzeuge in der Vermietung teurer oder herausfordernder sind. Auch im privaten Bereich stimmt der Business Case noch nicht ganz, darunter leidet der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos. Natürlich gibt es bei jeder Innovation auch einen Moment der Ernüchterung. Aber es hat sich nichts daran ­geändert, dass der Business Case für Unternehmen stimmt – für beide Seiten, den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer. Beide sparen sich aufgrund der aktuellen Incentives Geld: Stichwort Vorsteuerfähigkeit, Sachbezugsfreiheit und ­keine NoVA. Ich gehe davon aus, dass es diese Anreize auch in den nächsten ­Jahren geben wird, da die E-Mobilität ein wichtiger Pfeiler ist, um die gesamt­österreichischen Klimaziele zu erreichen. Die Zukunft wird elektrisch.

Wo liegen die größten Herausforderungen, wenn ein Unternehmen auf E-Mobilität umsteigen will?

Die Kosten sind anfangs eine Hürde. Aber man kann es sich relativ schnell mittels einer soliden Gesamtkostenrechnung ausrechnen, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber ­davon profitieren. Es gibt mittlerweile in allen Segmenten und den verschiedenen Preisklassen sehr attraktive Fahrzeuge mit brauchbaren Reichweiten. Ein Nadelöhr ist sicher noch die Ladeinfrastruktur. Es gibt noch nicht so viele Ladesäulen, wie man brauchen würde. Das Laden daheim, im urbanen Bereich, ist unverändert eine Challenge. Wenn man darauf angewiesen ist, nur öffentlich zu laden, dann leidet auch der Business Case. Bei einem guten ­Lademix sollte der Großteil der Ladevorgänge daheim bei der eigenen Wallbox oder bei der Wallbox am Arbeitsplatz stattfinden, sonst wird es teuer. Man muss so ehrlich sein und sagen, dass noch nicht jeder Use Case elektrifizierbar ist, vor allem im Gewerbe­bereich. Bei Nutzfahrzeugen gibt es im Vergleich zum klassischen Pkw auch noch produktseitige Limitierungen. Man muss aber auch nicht von heute auf morgen alle Fahrzeuge auf elek­trisch umstellen, und es wird noch ­länger einen Antriebsmix geben, je nach Nutzungsszenario.

Das ESG-Reporting wird viele Unternehmen in Österreich ab 2026 treffen. Wird das den Trend zur E-Mobilität verstärken?

Der Umstieg auf E-Autos ist ein wichtiger Baustein, um die ­eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung wird einen ganz neuen Spin in diese Richtung geben. In Deutschland werden von derzeit 500 circa 15.000 Unternehmen in die Nachhaltigkeitsberichterstattungspflicht fallen, sukzessive sind auch mittelgroße und kleinere Unternehmen davon betroffen. Hier unterstützen wir unsere Kunden mit ausführlicher Beratung. Mit unserer Submarke ­Alphabet Consulting haben wir einen Schwerpunkt zum Thema CO2 gesetzt. Dafür haben wir einen eigenen Beraterpool, und von standardisierten bis hin zu kundenindividuellen Beratungsformaten ist hier alles möglich. Darüber hinaus haben wir mit dem Alphabet Carbon Manager ein Tool ­geschaffen, das den eigenen CO2-Footprint in der Mobilität misst. Damit ­haben die Unternehmen schnell griffbereit, was sie für ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung brauchen. Wir begleiten unsere Kunden schon frühzeitig, damit sie auf der sicheren Seite sind. Gleichzeitig sammeln wir selbst Erfahrungen im ESG-Bereich und ­geben diese an unsere Kunden weiter.

Wir sagen ganz klar Ja zu mehr Digitalisierung. Die Betreuungsqualität auf persönlicher Ebene darf deshalb aber nicht sinken.

NIKOLAUS ENGLEITNER, CCO Alphabet Austria

Welche Nachhaltigkeitsinitiativen setzen Sie im eigenen Unternehmen um?

Wir haben uns ganz konkrete Ziele ­gesetzt und haben dabei den Anspruch, über gesetzliche Verpflichtungen hinauszugehen. So haben wir beispiels­weise für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen eigenen Workshop mit einem umfassenden Spritspartraining organisiert. Mit Unterstützung von diversen Apps haben wir auch schon interne Spritsparwettbewerbe veranstaltet. Was wir daraus lernen, ­geben wir an unsere Kunden weiter. Auch soziale Verantwortung gehört zum Thema Nachhaltigkeit. Hier engagieren wir uns schon viele Jahre für die Sonneninsel in Salzburg – eine Einrichtung, die Kinder, Jugendliche und ­deren Familien nach Erkrankungen ­zurück in den Alltag begleitet.

Stichwort Digitalisierung: Wird es neue digitale Tools oder Plattformen geben, damit die Flottenverwaltung noch effizienter wird?

Das ist unser Hauptinvestitionsbereich, da unsere Kunden immer mehr nach schnellen Self-Service-Lösungen fragen. Wir ­investieren viel in unsere Onlinetools wie das Online Fleet Reporting oder den Alphabet Carbon Manager. Die Funktionen bestehender Werkzeuge werden ebenfalls laufend erweitert. Über die App können die Fahrer bereits heute schon Schadensmeldungen abgeben, und sie haben dort eine digitale Servicekarte mit den allen Vertragsinformationen, weitere Funktionalitäten sind bereits in Entwicklung. Wir sagen also ganz klar Ja zu mehr Digitalisierung. Die Betreuungsqualität auf persönlicher Ebene darf deshalb aber nicht sinken. Das ist ein klares Commitment, das wir als Alphabet abgeben.

Die Digitalisierung löst die persönliche Betreuung also nicht ab?

Die persönliche Betreuung ist einer der wesentlichsten Treiber der Kundenzufriedenheit. Vor allem, wenn man mit Kunden so wie wir über viele Jahre zusammenarbeitet. Da läuft nicht alles nach Schema F ab, sondern es sind immer wieder Kreativität und Flexibilität gefordert. Zum Beispiel wenn ein Fahrer im ­Urlaub in einer entlegenen Gegend ein technisches Gebrechen hat. Da finden wir zusammen eine Lösung. Und wir merken, dass Kunden wirklich gerade das bei uns wertschätzen und sagen, dass dieses hohe Maß an Betreuung keine Selbstverständlichkeit ist.

Was zeichnet Alphabet Austria als ­Mobilitätspartner darüber hinaus noch aus?

Unser Claim lautet: Your mobility. Made easy. Wir sind dazu da, unseren Kunden das Leben leichter zu machen und den Fuhrpark ein Stück professioneller, effizienter und besser zu organisieren. Außerdem sind wir seit jeher ein sehr innovativer Player am Markt. Wir waren schon früh Vorreiter beim Thema Corporate Carsharing sowie bei der ­E-Mobilität. Prinzipiell finanzieren und verwalten wir Pkw und Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen aller Marken. Wir ­gehören jedoch zu 100 Prozent zur BMW Group und haben dadurch starke „Hausmarken“, mit denen wir gemeinschaftlich auch innovative Lösungen ausprobieren und neue Wege gehen können.

Your mobility. Made easy.
Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel