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„Jeder sollte den CO2-Fußabdruck seines Fuhrparks kennen“

In Kooperation mit Alphabet Austria
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Aktualisiert
Lesezeit
7 min

Zur Person: NIKOLAUS ENGLEITNER ist Prokurist der BMW Austria Leasing GmbH und für Österreich Chief Commercial Officer (CCO) der Marke Alphabet. Der gebürtige Oberösterreicher, der auch als selbstständiger Berater und Energieauditor im Bereich Mobilität tätig war, baut auf lange Erfahrung im Leasing und Fuhrpark­management.

©Alphabet Austria
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NIKOLAUS ENGLEITNER, CCO von Alphabet Austria, über den Vorteil persönlicher Betreuung, Fallstricke bei der Kostenwahrheit und die Chancen von E-Mobilität.

TREND: Welche Kriterien sind für ein Unternehmen bei der Wahl des idealen Fuhrparkpartners entscheidend?

Engleitner: Im Grunde gilt das gleiche Prinzip wie bei der Ehe, wo es heißt: „… drum prüfe, wer sich ewig – oder zumindest für eine längere Zeit – bindet.“ Oft wird hier der falsche Fokus gesetzt und nur auf den Preis geschaut. Natürlich muss der Preis passen, aber die Unternehmen sollten darauf achten, einen Outsourcing-Provider zu wählen, der ein gewisses Maß an Flexibilität, Aufmerksamkeit und persönlicher Betreuung an den Tag legt. Und genau hier, in der persönlichen Betreuung, zeichnen wir uns aus. Gemäß unserem Motto „Alphabet. Your mobility. Made easy.“ haben unsere Kunden ­Betreuer, mit denen sie auch knifflige Fragestellungen lösen können.

Was zeichnet Alphabet Austria als Mobilitätspartner noch aus?

Wir haben bei vielen Themen einen 360-Grad-Ansatz, der darüber hinaus geht, das Fahrzeug nur zu finanzieren und zu verwalten. Zum Beispiel beim Thema E-Mobilität, wo wir mit Alphabet E-Mobility ein eigenes Produkt haben, das weit über den Tellerrand blickt. Das bedeutet, wir beantworten gemeinsam mit Partnern Fragen zur Ladeinfrastruktur oder analysieren, wie und wann am besten auf neue Antriebsformen um­gestellt werden kann. Oder wir besprechen, ob es sinnvoll sein kann, für den Sommerurlaub zwei Wochen temporär einen Verbrenner via Alphabet Rent anzumieten, um so ein oft vorgebrachtes Hindernis aus dem Weg zu räumen. So setzen wir bei der ganzheitlichen Beratung neue Akzente.

Stichwort E-Mobilität: Diese bietet derzeit viele Vorteile für Unternehmen und Arbeitnehmer. Wie wird sich dieses Thema weiterentwickeln?

Man muss immer schauen, was der Gesetzgeber macht. Derzeit wirken die In­centives gut und führen dazu, dass der Business-Case auch trotz gestiegener Strompreise für die Unternehmen passt. Stichwort Vorsteuerfähigkeit, Sachbezugsfreiheit, keine NoVA. Die Sachbezugsfreiheit hat ja auch den Effekt, dass keine Lohnnebenkosten anfallen. Da sparen sich beide Seiten was, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aber natürlich ist davon auszugehen, dass diese Zuckerl nicht für immer gelten werden. Würden sie aber von heute auf morgen abgeschafft, dann würde der Business Case ins Wanken geraten, da die E-Fahrzeuge im Anschaffungspreis tendenziell noch teurer sind und ihre Vorteile dann erst in Gesamtkosten­betrachtungen, bei der sogenannten Total Cost of Ownership, ausspielen.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zentrale Werte für viele Unternehmen. Ist E-Mobilität der entscheidende Hebel, um diese Ziele zu erreichen?

Das E-Fahrzeug ist ein wichtiger Baustein, um diese Ziele zu erreichen und den Fuhrpark nachhaltiger zu gestalten, vor allem in Österreich. Denn wir haben eine sehr hohe Quote bei der erneuerbaren Stromproduktion. Aber nicht ­jedes E-Fahrzeug ist gleich nachhaltig. Es gibt definitiv Fahrzeuge, die nachhaltiger sind als andere, weil der Hersteller sehr weitreichende Bemühungen an den Tag legt. Wie die BMW Group, zu der wir als Alphabet gehören, die schon beim Bau der Fahrzeuge auf Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Sekundärmaterialien und Recyclebarkeit schaut. Das macht definitiv einen erheblichen Unterschied. Mit unserer Submarke Alphabet Consulting und mit unserem neuen Tool, dem Alphabet Carbon Manager, unterstützen wir Unternehmen dabei, ihren CO2-Fuß­abdruck zu optimieren. Weil spätestens nächstes Jahr erweitert sich durch die EU-Richtlinie CSRD zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung der Kreis jener deutlich, die berichtspflichtig werden. Da ist es gut, schon jetzt den eigenen CO2-Fuß­abdruck im Fuhrpark zu kennen.

Wie unterstützt Alphabet Austria Unternehmen dabei, die Total Cost of Ownership für die Fahrzeugflotten zu optimieren?

Mit über 700.000 Fahrzeugen quer durch Europa haben wir die Erfahrung, um sagen zu können, welches Fahrzeugmodell für welchen Use Case die beste Wahl ist und zu welcher Total Cost of Ownership führt, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Wir legen gleich in unserem Full-Service-Angebot die erwartbaren Kosten des Fahrzeugs über die nächsten drei, vier oder fünf Jahre offen inklusive Wartung, Reifen, Schadenmanagement und Versicherung. Besonders die Fahrzeugrückgabe ist ein ganz neural­gischer Punkt im gesamten Lebenszyklus. Die Fahrzeugbewertung bei der Rückgabe muss natürlich durch unabhängige Gutachter erfolgen und nach partnerschaftlichen Standards über die Bühne gehen, da es sonst Kosten gibt, die man vorher nicht im Blick hatte. Hier ist es entscheidend, einen fairen Anbieter zu haben, der nicht mit bösen Überraschungen am Vertragsende ums Eck kommt. Wir erwarten wie jede Leasingfirma einen gewissen Zustand bei Rückgabe, aber agieren mit möglichst viel Transparenz und Augenmaß.

Die Geschäftsentwicklung Ihres Unternehmens liegt seit mehreren Jahren über dem Markt mit einem All-Time High beim Fahrzeugbestand. Was ist das Erfolgsrezept dahinter?

Wir haben ein paar krisendurchwachsene Jahre hinter uns, wo es sehr entscheidend war, nahe beim Kunden zu bleiben. Es gab Ups and Downs, bedingt durch Störungen der Lieferketten, Corona, viel Unsicherheit, und das hat alle Beteiligten gefordert. Die Kunden sind nicht bei Anbietern geblieben, die diese mit Schema F abgespeist haben, sondern flexibel und partnerschaftlich agierten und zum Beispiel gesagt haben: Wir sind flexibel und verlängern kulant den Vertrag einmal um sechs oder zwölf Monate, ohne viel Aufsehen zu machen. Das hat mitunter den Ausschlag gegeben, dass wir vor allem in den Krisenjahren gut zulegen konnten. Auch unser Background hilft uns dabei. Wir sind im hundertprozentigen Eigentum der BMW Group und somit Teil eines höchst erfolgreichen Konzerns, der uns speziell in herausfordernden Jahren Rückhalt gibt. Auch wenn wir als vollwertiger Fuhrparkanbieter alle Marken und Modelle anbieten können, haben wir alleine aufgrund dieser Nähe mit den „Hausmarken“ BMW und MINI ein Produktportfolio, das super performt und tollen Absatz findet.

Sie setzen sehr auf die persönliche Betreuung der Kunden. Welchen Stellenwert hat da die Digitalisierung?

Die Investitionen in die Digitalisierung sind auf einem Niveau, wo sie noch nie waren, vor allem in diesem Jahr. Wir investieren viel in unsere allgemeinen Kalkulationssysteme, Self-Service-Anwendungen, die Reportingsysteme und auch in unsere Fahrer-App, die sich mit neuen Funktionen ständig weiterentwickelt. Die Digitalisierung soll uns Alltagserleichterung und Effizienzsteigerung bringen, ohne dass der persönliche Kontakt wegrationalisiert wird. Denn es wird weiterhin darum gehen, dass man als Outsourcing-Provider einen guten Job macht, dem Kunden Zeit, Geld und Nerven spart, und da werden auch immer Menschen mit im Spiel bleiben.

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