Die elektrisierende Zukunft der Mobilität: Die Wiener Elektro Tage 2023 finden vom 13. bis 17. September am Wiener Rathausplatz statt.
Andreas Martin, CEO der Porsche Media & Creative, erklärt, wie die Wiener Elektro Tage die Mobilitätswende weiter vorantreiben können.
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Sie haben vor vier Jahren die Leitung der Porsche Media &Creative übernommen, die die Nachfolge-Agentur der Porsche Werbemittlung ist. Was macht die neue Agentur gewiefter als die alte?
Die PMC gibt es in ihrer Form jetzt seit vier Jahren und sie konnte sich mit ihrem klaren Profil in dieser Zeit gut am Markt positionieren. Das Gewiefte ist sicher das Gesamtpackage an Dienstleistungen, das wir anbieten können. Einerseits betreuen wir unsere hausinternen Kunden unserer zahlreichen Konzernmarken, andererseits aber auch immer wieder Kunden am freien Markt. So wie bei den Wiener Elektro Tagen, die wir als Event-Agentur ausrichten. Die Veranstaltung ist als offene Plattform konzipiert und wir sind hier nicht nur für unsere eigenen Konzernmarken tätig, sondern es sind auch andere Hersteller aus dem Automotive-Bereich vor Ort. Bei den Wiener Elektro Tagen sind aber auch Fremdmarken aus dem Zweirad-Bereich und viele E-Lade-Infrastruktur- und Energieanbieter vertreten – bis hin zu Anbietern von Auto-Abos und Carsharing. Abgesehen von diesem Beispiel aus dem Eventmanagement können wir als Agentur Kunden 360-Grad-Lösungen anbieten – von Kreativleistungen bis hin zur Produktion von diversen Werbemitteln und natürlich auch Leistungen aus dem Media-Bereich wie Einkauf, Media-Planung, Media-Strategie. Und last, but not least eben das spannende Thema Eventmanagement.
Wie schauen überhaupt die Haupt-Stoßrichtungen im Agentur-Konzept der Porsche Holding grob umrissen aus?
In der Rolle als Agentur für die Porsche Holding Salzburg und als Auftragnehmer für unsere Konzernmarken sind wir stark für Image und Markenbildung zuständig, beispielsweise für große Produkteinführungskampagnen. Wir unterstützen aber natürlich auch unseren Retail, also den Einzelhandel. Hier können wir spannende werbliche Möglichkeiten zu sehr attraktiven Konditionen anbieten. Das Agenturgeschäft ist traditionell stark durch Bündelungseffekte geprägt. Und so haben wir beispielsweise aufgrund unserer guten jahrzehntelangen Partnerschaften im Media-Geschäft sehr gute Grundkonditionen. Diese Vorteile geben wir dann dem Einzelhandel weiter, wenn Händler beispielsweise spezielle lokale Kampagnen umsetzen möchten.
Sie sind mit der PMC auch im Eventbereich tätig. Als CEO sind die Wiener Elektro Tage sozusagen Ihr Baby - oder, um es salopp zu formulieren, das Woodstock der Elektromobilität.
Woodstock ist sicherlich aufgrund der hohen Besucherfrequenz im Vorjahr ein treffender Vergleich, der mich persönlich sehr freut. Ich bezeichne die Veranstaltung aber auch oft als einen echten Game-Changer für die österreichische Automobilindustrie. Eine Branche in der Transformation und ein Eventformat, das für alle konzipiert wurde. Das ist ein schönes und auch starkes Zeichen. Wir sollten alle an einem gemeinsamen Strang ziehen, um diese Transformation zu bewältigen. Und das ist eben auch die Idee dieser offenen Plattform, dass wir hier auch mit einigen unserer Marktbegleiter einfach dieses wunderschöne Eventformat inszenieren.
Aber wie bekommt man das in die Köpfe der normalen Bürger rein? Das ist ja eine Mega-Challenge. Die größte und herausforderndste Aufgabe für Sie und das Team wird sein, dass man zumindest millimeterweise etwas bewegt ...
Also ich sehe drei Erfolgsfaktoren für diese Herausforderung. Das eine ist es, generell zu zeigen, wie breit das Thema E-Mobilität zwischenzeitlich ist. Das spiegelt sich in der Vielzahl der Aussteller wider. Das ist auch sehr schön am Beispiel der vielen Marken aus dem Volkswagen-Konzern zu sehen. Die Palette zieht sich von Porsche bis zu Škoda. Somit ist hoffentlich für jeden Einzelnen in seiner individuellen Lebenssituation das richtige Produkt dabei. Auch bei der Elektromobilität wird ein wesentlicher Hebel die Breite der Produktpalette – sprich die Auswahlmöglichkeiten für den Konsumenten – sein. Und das ist es, was wir versuchen, bei den Wiener Elektro Tagen bestmöglich abzubilden.
Das geht aber nur, wenn wir möglichst viele Aussteller und Marken motivieren, ihre Produkte zu präsentieren. Das Zweite ist, dass man die Elektromobilität selbst spüren muss. Man muss diese Fahrzeuge einfach einmal getestet haben. Die Möglichkeit zur Probefahrt gibt es – die meisten präsentierten Modelle können direkt von der Garage unter dem Rathaus heraus Probe gefahren werden. Für potenzielle Käuferinnen und Käufer ist es sehr wichtig, dass man diese Antriebstechnologie spürt. Und der dritte Erfolgsfaktor ist die kompetente Information zu allen Fragen, Ängsten und möglichen Vorbehalten rund um das Thema E-Mobilität. Und es ist natürlich unser Anspruch, dass wir kompetent informieren möchten. Und dabei geht es nicht ausschließlich um die vielen Informationen zu den Fahrzeugen, sondern auch ganz stark um die E-Lade-Infrastruktur, aber auch andere Themen wie das Bezahlsystem.
Die proklamierte Mobilitätswende muss doch mehr sein als das Postulat, dass ab 2035 nur mehr Elektroautos neu zugelassen werden dürfen.
Es geht nicht nur darum, was die Politik möchte und vorgibt. Es liegt letztlich auch an uns selbst und an unserer Lebensweise. Das ist auch etwas, was in unserer Pressearbeit mitschwingt. Weil wir immer sagen, wir sind das Event für einen nachhaltigen Lifestyle. Am Ende geht es um unsere Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns, wie man mit den Dingen umgeht. Das ist nicht nur die Bewegung, die Mobilität, sondern auch die Ernährung. Also Stichwort vegan oder nicht vegan oder der Lachs, der dreimal um die Erde transportiert worden ist. Das muss jeder für sich selbst auch entscheiden, wann ist der richtige Zeitpunkt, umzusteigen bzw. Akzente zu setzen und sich somit hoffentlich besser zu fühlen?
Ladestationen werden mehr werden. Auch die Reichweite wird steigen, welche Ansätze sehen Sie?
Da gibt es verschiedene technologische Ansätze, einerseits was die Kapazität oder die Bauart der Batterien betrifft - Stichwort Feststoffzellen. Aber auch bei der Methodik des Ladens wird es Evolutionsschritte geben. Es gibt Ansätze, bei denen Akkus – statt des Ladevorgangs – komplett getauscht werden, oder Laden kann auch durch Induktion passieren. Über diese Entwicklungen wird sicherlich auch bei unserem VIP-Event für geladene Gäste am 13.9. diskutiert werden. Wir haben es geschafft, Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume zur Teilnahme an dieser Paneldiskussion zu gewinnen. Er wird bei uns in Wien zu Gast sein und seine Sicht der Dinge aufzeigen. Die Keynote wird der Zukunftsforscher Matthias Horx halten, weil er in seiner Funktion auch perfekt den Bogen zu den anderen Verkehrswegen spannen und uns so an das Thema heranführen kann. Im Anschluss wird es eine hochkarätige Podiumsdiskussion geben, an der neben einem Vertreter der Stadt Wien unter anderen auch Robert Machtlinger, CEO des Flugzeugzulieferers FACC, teilnehmen wird. Er wird das Verkehrskonzept einer bemannten Drohne, also praktisch ein Lufttaxi, mitbringen. Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl wird die Infrastrukturseite beleuchten, und Silvia Kaupa steht repräsentativ für die ÖBB und die Schiene, sie ist die Vorständin der Österreichischen Postbus AG.
Wie schätzen Sie das reelle Interesse der Besucher der Wiener Elektro Tage am Motto der Veranstaltung ein?
Es war unser Bestreben, abgesehen von einer Produktpräsentation, wie das bei der Vienna Auto Show immer der Fall war, ein hochwertiges und unterhaltsames Programm rund ums Thema Elektromobilität zu bieten. Es ist ein guter Mix aus Information und Unterhaltung. Nichtsdestotrotz gehört auch Entertainment auf den Wiener Rathausplatz, weil die Leute das von der Location her gewohnt sind. Wir bieten aber, wie gesagt, auch sehr hochkarätige Panel-Diskussionen. Das wird auch heuer insbesondere am zweiten Tag der Veranstaltung der Fall sein, da findet das 13. E-Mobility-Symposium, ausgerichtet von Ralph Vallon, zu den unterschiedlichen Themen und Fragen bei uns am Rathausplatz statt. Es war uns sehr wichtig, abseits der Ausstellungsstände ein wirklich gutes Programm zu bieten.