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BA-Chefin Andrea Nahles sagte, das Beschäftigungsplus zum Vorjahr gehe allein auf ausländische Arbeitnehmer aus Staaten außerhalb der EU zurück: "Und hier machen Menschen mit Fluchtgeschichte inzwischen den größten Anteil aus." Nahles schloss nicht aus, dass die BA durch steigende Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf womöglich Hilfe aus dem Bundeshaushalt benötigen könnte.
Die Zahl der Arbeitslosen stieg von Dezember auf Jänner demnach um 186.000. Die Arbeitslosenquote legte um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent zu. "Im ersten Moment klingt das nach viel", sagte Nahles. Für einen Jänner sei ein Anstieg in dieser Größenordnung aber nicht ungewöhnlich. Sie verwies auf Winterpausen am Bau, das Auslaufen von Arbeitsverträgen zum Jahresende und weniger Neueinstellungen zwischen den Jahren. "Doch auch wenn diese jahreszeitlichen Effekte herausgerechnet werden, bleibt ein saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit in Höhe von 11.000", sagte die BA-Chefin.
Noch höher war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Februar 2015 mit 3,017 Millionen. Die BA-Chefin rechnet nicht damit, dass im Februar die Drei-Millionen-Marke gerissen wird, obwohl dafür nur ein Anstieg der Arbeitslosenzahl um 7000 nötig wäre. "Es ist nicht sehr wahrscheinlich", sagte Nahles. Aber auszuschließen sei das auch nicht. "Unsere Statistik ist sauber", sagte Nahles auf Nachfrage mit Blick auf das knappe Unterschreiten der symbolisch wichtigen Drei-Millionen-Marke im Jänner. Wer im rechtlichen Sinne arbeitslos sei, sei gesetzlich geregelt.
"Alles in allem ist es unter den derzeitigen Rahmenbedingungen für Arbeitslose schwierig, wieder eine neue Arbeitsstelle zu finden", sagte Nahles. "Damit steigt auch die Gefahr, dass sich Arbeitslosigkeit verfestigt."
SANGERHAUSEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt