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Der Chemieriese müsse aber auch seine Hausaufgaben machen, betonte Elvermann mit Blick auf den Konzernumbau und die milliardenschweren Sparpläne. "Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten Kosteneinsparungen von jährlich 2,1 Mrd. Euro bis Ende 2026 zu erzielen", berichtete der Finanzvorstand. Die im Februar vergangenen Jahres angekündigten Programme befänden sich mitten in der Umsetzung. Bis Ende September des laufenden Jahres habe das Unternehmen bereits fortlaufende Kosteneinsparungen von rund 800 Mio. Euro erreicht. Die Einmalkosten dafür betragen nach Angaben von Elvermann rund 500 Mio. Euro.
Der Chemiekonzern erwarte bis zum Ende dieses Jahres fortlaufende Kosteneinsparungen von jährlich mehr als 800 Mio. Euro und damit verbundene Einmalkosten von voraussichtlich rund 550 Mio. Euro, kündigte der Finanzvorstand an. Auch beim heuer gestarteten Programm zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Ludwigshafen komme BASF voran. Die Einheiten am größten Unternehmensstandort seien jüngst darüber informiert, welchen Beitrag sie jeweils bis Ende 2026 leisten müssen.
Details dazu und wie viele Mitarbeiter aufgrund der Spar- und Konzernumbaupläne gestrichen werden, nannten Elvermann und BASF-Chef Markus Kamieth nicht. Im Stammwerk sollen zusätzlich zu dem seit zwei Jahren laufenden Sparprogramm bis Ende 2026 jährlich Kosten von einer Milliarde Euro gespart werden. Da etwa 80 Prozent dieser Summe Fixkosten sein sollen, werde das auch über Stellenstreichungen gehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Grundsätzlich müsse aber jeder Stein in Ludwigshafen umgedreht werden, um das Ziel zu erreichen.
Das Management des Konzerns hatte die Verschlankung am Stammsitz damit begründet, dass von den rund 160 Anlagen in Ludwigshafen 78 Prozent wettbewerbsfähig seien. Bei 22 Prozent der Anlagen bestehe jedoch das Risiko, dass das nicht mehr so sei. Die Stilllegung von Chemieanlagen und ein Jobabbau wurden deshalb nicht ausgeschlossen. Weltweit hat BASF rund 112.000 Beschäftigte.
Im dritten Quartal verharrte der Umsatz des Chemieriesen mit 15,7 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn legte um 5 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro zu. Analysten hatten ein etwas höheres Ergebnis auf ihren Zetteln. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 287 Mio. Euro - nach einem Verlust von 249 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Aus Sicht von Jefferies-Analyst Chris Counihan haben vor allem die Bereiche Chemicals und Agrar enttäuscht. Besser gelaufen sei es in den Segmenten Nutrition und Care. Sein Kollege Chetan Udeshi von JPMorgan sprach von verfehlten Prognosen im dritten Quartal, zeigte sich aber positiv überrascht, dass die Jahresziele nicht gekappt wurden. Dagegen sieht Warburg-Experte Oliver Schwarz die Erwartungen als weitgehend erfüllt an.
Für das laufende Jahr schraubte der Vorstand seine Erwartungen nach unten: Derzeit werde für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten das untere Ende der prognostizierten Bandbreite von 8,0 bis 8,6 Mrd. Euro erwartet.
Vorstandschef Kamieth begründete die Erwartung unter anderem mit der weltweit schwierigen Lage der Autoindustrie. Die Vorzeichen in der Branche ständen derzeit nicht positiv. Lediglich in Asien gebe es in der Branche ein leichtes Wachstum, das liege aber unter den ursprünglichen Erwartungen.