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Für besondere Spannung sorgt die Tatsache, dass der Urnengang in Linz der erste nach dem Platzen der Verhandlungen über eine mögliche schwarz-rot-pinke Koalition im Bund und dem Beginn der blau-schwarzen Regierungsgespräche ist, weshalb eine Wahlprognose noch unsicherer zu sein scheint. Als fix gilt, dass es am 26. Jänner zur Stichwahl kommt, da weder Prammer noch seine Konkurrenten, Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne), Stadtrat Michael Raml (FPÖ) sowie die Gemeinderäte Georg Redlhammer (Neos), Gerlinde Grünn (KPÖ) und Lorenz Potocnik (Linz+) im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen dürften. Von den vier im Stadtsenat vertretenen Bewerbern hatte 2021 nur Schobesberger als Stadtchefin kandidiert.
Wahlberechtigt sind alle, die zum Stichtag 22. Oktober die österreichische Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Mitgliedstaates sowie ihren Hauptwohnsitz in Linz hatten, spätestens am Wahltag das 16. Lebensjahr vollenden und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Die vorgezogene Wahl wurde ausgelöst durch Lugers Rücktritt als Konsequenz seiner Lügen in der Brucknerhaus-Causa, weshalb gegen ihn auch Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue bei der Staatsanwaltschaft laufen.
Üblicherweise finden in Oberösterreich Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen zeitgleich mit der Landtagswahl alle sechs Jahre statt. Geht ein Bürgermeister vor dem letzten Drittel seiner Amtszeit, muss neu gewählt werden. Lugers Nachfolger wird daher nur für eine Rumpf-Amtszeit von zweieinhalb Jahren Stadtchef sein, 2027 wird turnusmäßig neu gewählt. Von welcher Partei er auch sein wird - im Gemeinderat bleiben die Machtverhältnisse daher unverändert. Hier ist die SPÖ mit 22 Mandaten die stärkste Kraft, die ÖVP stellt elf Mandatare, die Grünen zehn und die FPÖ neun. Neos, KPÖ und Linz+ sind mit je zwei Personen vertreten. MFG (2) und Wandel (1) haben diesmal keinen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt.