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Chef des Theaters der Jugend wehrt sich gegen Vorwürfe

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Thomas Birkmeir bei der Nestroy-Verleihung 2013
©APA/APA/HERBERT NEUBAUER/HERBERT NEUBAUER
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Rund eine Woche nach Bekanntwerden von Vorwürfen gegen seine Amtsführung als Direktor des Wiener Theater der Jugend hat sich Thomas Birkmeir am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" erstmals persönlich geäußert. Dabei warf er dem "Standard" Recherchemängel vor und betonte, seine Ende Jänner verlautbarte Ankündigung, seine Intendanz nach der Saison 2025/26 zurückzulegen, habe mit den Berichten nichts zu tun.

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"Ich kann nachweisen, dass ich meinen freiwilligen Ausstieg bereits im Oktober 24 gegenüber den Vorstandsvorsitzenden formuliert habe", sagte der seit Herbst 2002 amtierende Theaterleiter, dessen Vertrag sich bei Nicht-Kündigung immer wieder erneut verlängerte, im Ö1-Interview. Von der Berichterstattung über Beschwerden von Mitarbeitenden, die sich bereits 2021 bei der Stadt Wien über anzügliche Aussagen, Druckausübung und ein "System aus Angst und Machtmissbrauch" beklagt hatten, fühlt er sich unfair behandelt.

"Ich finde, es braucht faire Untersuchungen statt vorschnelle Verurteilungen, und viele Mitarbeiter:innen am Theater der Jugend sehen sich natürlich auch indirekt in ihrer Integrität infrage gestellt, weil das impliziert gleichzeitig ein System der Angst, von Birkmeir geleitet, und so viele Menschen haben das jahrzehntelang geduldet und das ist einfach eine Konstruktion von Zusammenhängen, wo ich wirklich sag': Bitte recherchiert's einfach mal g'scheit!", so Birkmeir.

Offenbar solle eine Generation, die sich nun in ihren 60ern befinde, aus den Theatern "rausgekickt" werden, indem Fälle, die nichts miteinander zu tun hätten (zuletzt waren gegen den Leiter des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, ähnliche Vorwürfe erhoben worden, Anm.), miteinander in Beziehung gebracht würden. "Bezüglich der Vorwürfe gegen mich sehe ich einfach ganz klare journalistische Mängel und vermute, dass beim 'Standard' die Klickzahlen wichtiger sind als eine ausgewogene Berichterstattung."

In der Stadt Wien betonte man unlängst, nach den 2021 geäußerten Vorwürfen rasch Gespräche gesucht zu haben. Dabei sei "glaubhaft versichert worden", dass die extern hinzugezogene Firma "Health Consult" Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsklimas umsetze und als ergänzende Vertrauensstelle für die Theatermitarbeiterinnen und -mitarbeiter fungiere. Zur damaligen Hinzuziehung von "Health Consult" sagte Birkmeir heute: "Es gab keinen konkreten Anlass. Wir haben das einfach betriebsintern beschlossen, um einfach auf der Höhe der Zeit zu sein."

Der Vereinsvorstand des Theaters der Jugend bereitet derzeit eine Neu-Ausschreibung der Intendanz vor.

In einer Aussendung im Namen des Betriebsrats des Theater der Jugend von Dienstagnachmittag betonen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, darunter Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseurinnen und Regisseure, Bühnen- und Kostümbildner, "mit Freude im Theater der Jugend zu arbeiten bzw. gearbeitet zu haben" und sich "an diesem Haus sehr wohl zu fühlen". "Die Zusammenarbeit von RegisseurInnen und SpielerInnen, auch mit Herrn Birkmeir selbst, findet in stetem Bemühen um Respekt und Offenheit statt", heißt es in der Stellungnahme.

Nicht bestreiten oder kleinreden wolle man, dass es "auch Vorfälle gegeben haben mag, durch die sich Menschen verletzt und übergriffig behandelt gefühlt haben". Hier gelte es, wachsam zu sein und entsprechend zu reagieren. "Gerade in Endproben vor Premieren kann es - bedingt durch Zeitnot, Erfolgsstress, künstlerischen Anspruch an sich und andere - zu Misstönen und verbalen Fehltritten gekommen sein. Wir möchten dies nicht als Entschuldigung oder Freibrief für derartige Ereignisse verstanden wissen. Aber es ist uns wichtig zu sagen, dass Derartiges am Theater der Jugend nicht eingesetzt wird, um andere bewusst zu demütigen oder zu verletzten", heißt es in der Aussendung.

Damit könne kein Urteil über das Betriebsklima im Allgemeinen gefällt werden. "Deshalb weisen wir entschieden zurück, das Theater der Jugend sei unter der Intendanz von Thomas Birkmeir zu einem 'System aus Angst und Machtmissbrauch' bzw. 'zu einem Ort der Kontrolle und der Angst' geworden", so die von Uwe Achilles und Susanne Altschul unterzeichnete Aussendung.

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