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Es sei unklar, ob die Commerzbank bereits mit den möglichen Übernahmezielen Kontakt aufgenommen habe, doch seien solche Pläne vom Commerzbank-Management erörtert worden, hieß es weiters.
Eine Commerzbank-Sprecherin erklärte, es sei Teil der Strategie der Bank, sich nach Möglichkeiten für anorganisches Wachstum umzusehen. Marktgerüchte kommentiere sie nicht, fügte sie aber mit Blick auf mögliche Übernahmeziele hinzu. HCOB und OLB lehnten einen Kommentar ab.
Die Commerzbank hat sich bisher bei ihrer Strategie mit Blick auf die Unicredit nur wenig in die Karten schauen lassen. Sie betont aber immer wieder ihre Eigenständigkeit. Durch einen Zukauf könnte die Commerzbank den Preis für eine mögliche Übernahme durch die Unicredit in die Höhe schrauben. Zudem könnte es ein solcher Schritt für die Unicredit komplexer machen, die Commerzbank zu schlucken. Denn die wäre dann mit der Integration einer übernommenen Bank beschäftigt - das würde es für die Italiener schwerer machen, die Commerzbank in ihr Reich einzupassen. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hatte in der Vergangenheit gesagt, das Geldhaus halte sein Pulver für mögliche Übernahmen trocken.
Insidern zufolge machen aber nicht nur Ideen für Übernahmen bei der Commerzbank die Runde. Überlegungen, die polnische Tochter mBank zu verkaufen, seien vom Management jedoch verworfen worden, hieß es weiter. Orlopp selbst habe solche Überlegungen abgewiesen, sagte ein Insider. Es gebe aber Mitglieder im Aufsichtsrat, die darauf setzten, dass ein Verkauf der mBank bei einer Sitzung des Gremiums im November doch noch auf den Tisch kommen könnte, sagten zwei Insider. "Wir planen keinen Verkauf der mBank", unterstrich indes die Commerzbank-Sprecherin.
Italiens zweitgrößte Bank hat sich über Finanzderivate nach eigenen Angaben Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Anteile an der Commerzbank gesichert. Sie hat zudem bei den bei der Europäischen Zentralbank angesiedelten Aufsichtsbehörden beantragt, die Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent ausbauen zu können. Börsianer spekulieren darauf, dass die Unicredit die Commerzbank übernehmen will.
Die OLB gehört seit 2017 drei Finanzinvestoren um die US- Beteiligungsgesellschaft Apollo, die perspektivisch wieder aussteigen wollen. Dies könnte auch über einen Börsengang geschehen. Die OLB hatte jüngst die Degussa Bank übernommen. Das Institut wollte sich nicht äußern.
Die HCOB - ehemals HSH Nordbank - war Ende 2018 als erste Landesbank privatisiert worden und ging für rund eine Milliarde Euro an Finanzinvestoren um Cerberus und J.C. Flowers. Größte Aktionäre sind Cerberus (39,7 Prozent), J.C. Flowers (32,9 Prozent) und GoldenTree (11,8 Prozent).
FRANKFURT - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (AFP)/DANIEL ROLAND