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Demokraten versammeln sich nach Biden-Rückzug hinter Harris

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Harris bei Empfang im Weißen Haus
©APA/APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Kurz nach dem Ausstieg von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf haben sich zahlreiche Demokraten hinter Vizepräsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin versammelt. Am Montag erhielt die 59-Jährige Rückendeckung weiterer einflussreicher Politiker. Sie sei "begeistert von der Idee, die Kandidatur von Kamala Harris zu unterstützen", erklärte die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer. Bis Mittwochabend will Harris die Unterstützung der Delegierten.

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Insider sagten, dass sich Harris bis dahin genügend Delegiertenstimmen sichern wolle, die für einen Sieg auf dem Parteitag erforderlich seien. Wahlkampfhelfer und Verbündete hätten Hunderte von Aufrufen getätigt, um die Unterstützung der Delegierten für Harris vor dem Parteitag vom 19. bis 22. August in Chicago zu sichern. Harris braucht die Unterstützung einer einfachen Mehrheit, das heißt von schätzungsweise 1.969 der 3.936 Delegierten, um ihre Nominierung auf dem Parteitag zu sichern. Etwa ein Viertel davon hat sich laut öffentlichen Verlautbarungen bisher für sie ausgesprochen. Präsident Joe Biden empfiehlt Harris, aber er kann die Delegierten nicht zwingen, seinem Vorschlag zu folgen.

Whitmer zählte zu den Politikerinnen, die bei einem Verzicht von Amtsinhaber Biden als Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur gehandelt worden waren. "Lasst uns gewinnen", hieß es nun in ihrer Erklärung, die auch von den Gouverneuren der US-Staaten Illinois, Minnesota und Wisconsin unterzeichnet wurde. Auch der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, sprach sich für Harris aus.

Mit der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, stellte sich wenig später ein weiteres Schwergewicht bei den Demokraten hinter Harris. "Mit großem Stolz und grenzenloser Zuversicht für die Zukunft unseres Landes unterstütze ich die Kandidatur der Vizepräsidentin Kamala Harris für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten", erklärte die einflussreiche Politikerin.

Am Sonntag hatte der 81-jährige Biden aus Gesundheitsgründen den Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt und seiner Vizepräsidentin seine "volle Unterstützung" dafür ausgesprochen, bei der Wahl im November gegen den Republikaner Donald Trump anzutreten. Harris selbst erklärte, sie wolle die Nominierung "verdienen und gewinnen".

Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach Bidens Rückzug ging die 59-Jährige jedoch nicht auf ihren plötzlichen Aufstieg zur möglichen Präsidentschaftskandidatin ein. Stattdessen würdigte sie bei der Veranstaltung im Weißen Haus Bidens Vermächtnis als "unübertroffen in der modernen Geschichte".

In den Umfragen kam die einstige Senatorin bisher nur auf niedrige Zustimmungswerte. Insbesondere zu Beginn ihrer 2021 begonnenen Amtszeit als Vizepräsidentin hatte Harris Schwierigkeiten, an Profil zu gewinnen. Im Wahlkampf hatte sie indes bereits an Bidens Seite mit Auftritten zu zentralen Themen wie dem Abtreibungsrecht gepunktet.

Zu Harris Unterstützern zählen schon jetzt viele einflussreiche Persönlichkeiten der Partei, darunter die ehemalige Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton. Auch rund ein Drittel der demokratischen Senatoren, die bekannte Parteilinke Alexandria Ocasio-Cortez, Verkehrsminister Pete Buttigieg und mehrere Gouverneure sprachen sich für Harris aus - darunter die Regierungschefs von Kalifornien und Pennsylvania, Gavin Newsom und Josh Shapiro, die selbst als Biden-Alternativen gehandelt worden waren.

Die Kampagne von Harris sammelte nach eigenen Angaben in den ersten 24 Stunden nach der Ankündigung ihrer Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur 81 Millionen Dollar ein. In einer Erklärung hieß es, der Betrag "spiegelt die von der Kampagne, dem Demokratischen Nationalkomitee und den gemeinsamen Fundraising-Ausschüssen gesammelten Gelder wider".

Auch wichtige Spender versammelten sich unterdessen hinter Harris. Er unterstütze die Kandidatur der 59-Jährigen, sagte der Gründer des Investmentbank Evercore, Roger Altman, am Montag im Sender CNBC. Auch weitere finanzstarke Unternehmer und Philanthropen erklärten ihre Unterstützung. "Die Stimmung an der demokratischen Basis hat sich von entmutigt zu begeistert gewandelt", sagte Altman. Er erwarte, dass die Wahlkampfkassen der Vizepräsidentin sehr gut gefüllt würden.

Unterstützung kam auch vom Chef der Open Society Foundation, Alex Soros. Der Sohn des milliardenschweren Philanthropen George Soros rief dazu auf, sich hinter Harris zu vereinen, um den republikanischen Kandidaten Donald Trump zu schlagen. Die Familie Soros spendete bei vergangenen Wahlen zweistellige Millionenbeträge.

Der Gründer des Online-Netzwerkes LinkedIn schrieb in Onlinemedien: "In unserem Kampf für die Demokratie unterstütze ich Kamala Harris und ihre Kandidatur von ganzem Herzen".

US Vice President Kamala Harris speaks during an event honoring National Collegiate Athletic Association (NCAA) championship teams from the 2023-2024 season, on the South Lawn of the White House in Washington, DC on July 22, 2024. Joe Biden on July 21, 2024 dropped out of the US presidential election and endorsed Vice President Kamala Harris as the Democratic Party's new nominee, in a stunning move that upends an already extraordinary 2024 race for the White House. Biden, 81, said he was acting in the "best interest of my party and the country" by bowing to weeks of pressure after a disastrous June debate against Donald Trump stoked worries about his age and mental fitness. (Photo by Brendan SMIALOWSKI / AFP)

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