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Der ORF-Sommer heuer mit rund 500 Stunden Kultur

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Der ORF will heuer in 500 Stunden die Kultur des Landes widerspiegeln
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Wenn des Sommers die Fächer in den Händen der Festivalbesucher heiß laufen, dann läuft auch die ORF-Maschinerie auf Hochtouren, um den Kultursommer in die im Idealfall gekühlten Stuben des Landes zu bringen. 500 Stunden Kulturprogramm sendet man in den kommenden Monaten von den zentralen Stätten zwischen Burgenland und Bodensee. Radio und TV sind im Dauereinsatz zwischen Bregenz und Mörbisch. 70 TV- und 160 Radioübertragungen wurden am Dienstag präsentiert.

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Der Startschuss fällt auch heuer wieder am 21. Juni mit der zeitversetzten Sommernachtsgala aus Grafenegg in ORF 2, für die Intendant Rudolf Buchbinder Sopranistin Regula Mühlemann verpflichtet hat, während Marta Gardolinska die Tonkünstler durch den Abend führt. Eher gegen Ende, am 16. August, ist dann die eigentliche Festivaleröffnung aus Grafenegg in ORF III zu erleben, die Buchbinder am Klavier gemeinsam mit den Tonkünstlern bestreitet.

Von den Salzburger Festspielen zeigt man etwa den neuen "Jedermann" mit Philipp Hochmair (27. Juli in ORF 2), für den nicht zuletzt Intendant Markus Hinterhäuser die Werbetrommel rührte: "Das Stück muss sein - und es ist zugleich unglaublich wichtig." Zu sehen ist aber auch Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" (16. August in ORF 2) oder Prokofjews "Der Spieler" (24. August in 3sat).

Von den Kollegen in Bregenz ist die heurige Seebühnenproduktion "Der Freischütz" für 19. Juli in ORF 2 programmiert, aber auch die Hausoper "Tancredi" ist tags zuvor live in Ö1 respektive als Aufzeichnung von ORF III am 25. August zu erleben. Und die Bayreuther Festspiele sind in 3sat mit dem "Tristan" in der Deutung von Thorleifur Örn Arnarsson am 27. Juli vertreten. Aus dem Römersteinbruch St. Margarethen überträgt ORF 2 am 10. Juli die "Aida" in ORF III.

Konzertant geht es zu beim "Wiener Prater Picknick" der Symphoniker, an dem am 28. Juni in ORF 2 mitgenascht werden kann - in der Hoffnung, dass heuer das Wetter hält. "Beim dritten Mal muss es einfach gut werden", zeigte sich Symphoniker-Intendant Jan Nast optimistisch. Elīna Garančas "Klassik unter Sternen" (14. Juli in ORF III) zählt ebenso zu dieser Kategorie wie "Klassikstars am Traunsee" (7. Juli in ORF III).

Dabei setzt der ORF aber nicht nur auf die großen Jumbojets des Betriebes, sondern hat auch die kleineren, wendigeren Maschinen im Angebot, beleuchtet man in den Sommermonaten doch über 30 österreichische Festivals. Vom Glatt&Verkehrt, dem Woodstock der Blasmusik (28. bis 30. Juni) oder dem Donauinselfest (an allen drei Festivaltagen zwischen 21. und 23. Juni) berichtet man entsprechend ausführlich. Von den Salzkammergut Festwochen in Gmunden zeigt man im Jubiläumsjahr am 4. August in ORF III das Festkonzert "200 Jahre Anton Bruckner" und würdigt am 31. August in ORF III zur 20. Ausgabe auch des Purkersdorf Open Air.

Nicht zuletzt begrüßt man heuer auch einige Neulinge im Reigen der Kulturstandorte. So ist der Carinthische Sommer, der nun unter Leitung von Nadja Kayali steht, mit seinem Abschlusskonzert (18. August ORF III) ebenso erstmals im Übertragungsmarathon vertreten wie die Oper Burg Gars am Kamp mit Intendant Clemens Unterreiner und dem "Liebestrank" (28. Juli in ORF III). Die Tiroler Volksschauspiele Telfs sind mit ihren "7 Todsünden" ebenfalls neu im Talon, während am 8. Juli der Kultur Sommer Güssing unter Neo-Chef Andreas Vitasek mit Kabarett das Quartett der Kultursommereleven komplettiert. "Ich wollte dort unten eigentlich einen gemütlichen Lebensabend verbringen und habe mir nun eine Arbeit eingetreten", zeigte sich der neue Intendant selbst überrascht ob der neuen Rolle.

Hinzu kommt aber auch Programm aus den fixen Häusern wie etwa am 8. September die neue "Cosí fan tutte" von Barrie Kosky als Vollendung des Da-Ponte-Zyklus aus der Wiener Staatsoper in ORF III, die am 16. Juni Premiere feiert. Und selbstredend kommen auch die Freundinnen und Freunde kompetitiven Literaturgenusses wieder auf ihre Kosten, wenn 3sat von 27. bis 30. Juni das Wettlesen um den Bachmannpreis aus Klagenfurt überträgt. Zahllose einführende, rückblickende und gustomachende Dokumentationen flankieren den Strauß der Liveübertragungen.

"Wir berichten nicht aus Selbstzweck heraus", unterstrich ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, der auf die 4,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Vorjahr verwies: "Wir können die Plattform sein und den Menschen Kunst- und Kulturgenuss übertragen." Hierfür investiere der ORF rund 100 Mio. Euro. Entsprechend begeistert zeigte sich auch Kulturchef Martin Traxl, der von Gnade sprach, in einem Land wie Österreich Kulturübertragungen stemmen zu dürfen: "Das ist das Einzige, wo wir in der Championsleague spielen, und das sollten wir verteidigen."

(S E R V I C E - )

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