Trend Logo

Deutsche Bahn schreibt weiter Milliardenminus

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Offizielle Bilanz erst Ende März
©APA/APA/dpa/Christophe Gateau
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die Deutsche Bahn (DB) hat laut Konzernunterlagen im vergangenen Jahr erneut einen Milliardenverlust eingefahren. Nach dem Verkauf der Logistiktochter Schenker betrug das Minus unterm Strich fast 1,8 Mrd. Euro, zeigen laut Reuters Unternehmenszahlen, die in Auszügen vorliegen. Dies ist aber um fast eine Milliarde Euro weniger als im Vorjahr.

von

Im operativen Geschäft - also ohne Steuer- und Zinszahlungen der hochverschuldeten Bahn - lag das Minus bei rund 330 Mio. Euro. Schenker war lange der größte und fast der einzige Gewinnlieferant im Konzern und glich die Verluste der Geschäfte in Deutschland häufig zu großen Teilen aus. In den Zahlen für 2024 ist Schenker nicht mehr enthalten.

Die Deutsche Bahn hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 mit der verbliebenen Eisenbahn in Deutschland wieder profitabel zu werden und will dafür in den kommenden Jahren 30.000 Stellen abbauen. So sollen die Sparten 2025 zumindest operativ wieder ins Plus fahren. Unterm Strich wird den Planzahlen zufolge aber auch 2025 ein Minus von rund einer halben Milliarde Euro bleiben.

Nach dem Verkauf von Schenker an die dänische DSV hat die Deutsche Bahn noch vier Kerngeschäftsfelder: das Schienennetz, Nah- und Fernverkehr sowie die Güterbahn DB Cargo. Diese fährt seit Jahren hohe Verluste ein und muss auf Druck der EU-Kommission ab 2026 profitabel sein - andernfalls wird sie zerschlagen. Alle Sparten leiden unter dem maroden Gleisnetz. So musste der Fernverkehr allein wegen der Verspätungen seinen Kunden rund 200 Mio. Euro Entschädigungen zahlen. Entsprechend lag die Sparte den Unterlagen zufolge mit rund 100 Mio. Euro im Minus. Bei Cargo waren es 350 Mio. Euro. Der Nahverkehr und das Netz machten hingegen wieder Gewinn.

Der Schenker-Verkauf für gut 14 Mrd. Euro soll dem Konzern zumindest kurzfristig über den Abbau der Schulden von über 32 Mrd. Euro helfen. Dadurch sinken auch die Zinszahlungen für die Kredite, was auf dem Weg in schwarze Zahlen helfen soll. Mit Blick auf die milliardenschweren Generalsanierungen der Gleise setzt die Deutsche Bahn auf das von Union und SPD geplante 500-Milliarden-Paket für Infrastruktur insgesamt.

Eine Bahn-Sprecherin wollte sich nicht zu den Zahlen äußern. Sie verwies auf die Präsentation der Bilanz am 27. März.

Über die Autoren

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel