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Die Daten zeigten, "dass auch dieser Sektor sich der Wirtschaftsschwäche in Industrie und Bau nicht entziehen kann", sagte Chefökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB).
Trotz der Schwäche sei festzuhalten, dass die Dienstleistungen, die für rund 70 Prozent der Wertschöpfung Deutschlands sorgten, relativ zum Verarbeitenden Gewerbe und dem Bausektor ein Stabilisator für die Wirtschaft darstellten, erklärte der HCOB-Analyst. "Sie haben den entscheidenden Anteil daran, dass Deutschland nicht in eine noch tiefere Jahresrezession gestürzt ist." Unter Berücksichtigung der November-Daten dürften die Dienstleister ihre Wertschöpfung 2024 um 0,2 Prozent ausgeweitet haben, sagte De la Rubia. "Das ist eher ein mickriges Wachstum, aber es vergleicht sich sehr positiv mit der Industrieproduktion, die um schätzungsweise über 4 Prozent eingebrochen ist."
Den größten Umsatzanstieg im November zum Vormonat verzeichnete der Bereich Information und Kommunikation mit real plus 0,6 Prozent, gefolgt vom Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie von Verkehr und Lagerei mit einem leichten Zuwachs von je 0,1 Prozent. Im Gegensatz hierzu sanken die realen Erlöse bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen - etwa der Vermittlung von Arbeitskräften - sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen um 1,4 Prozent beziehungsweise um 5,0 Prozent.
Jüngste Unternehmensumfragen wie unter Einkaufsmanagern zeigten allerdings, dass die Dienstleister im Jänner wieder zulegen konnten. Insgesamt bleibt die deutsche Wirtschaft derzeit aber noch sehr schwach und dümpelt am Rande der Rezession - sie schrumpfte 2023 und 2024 jeweils und dürfte auch in diesem Jahr allenfalls leicht wachsen.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/JOHN MACDOUGALL