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Deutsche Firmen sehr vorsichtig mit Neueinstellungen

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Vor allem die Industrie und der Handel leiden
©APA/APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Die Unternehmen in Deutschland zeigen sich angesichts der hartnäckigen Konjunkturflaute so vorsichtig bei ihrer Personalplanung wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Das Beschäftigungsbarometer sank im August im Vergleich zum Vormonat von 95,3 Punkten auf 94,8 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Auswertung einer Umfrage unter tausenden Betrieben mitteilte. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Februar 2021.

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"Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder", erklärte Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe den negativen Trend. "Der Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei Neueinstellungen."

Besonders in der Industrie ist das Barometer merklich gesunken. "Immer mehr Unternehmen denken über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach", betonte das Ifo-Institut. "Ähnliches gilt für den Handel, wo Kunden in den Geschäften fehlen." Im Baugewerbe sollen dagegen trotz der anhaltend schweren Krise die Mitarbeiter gehalten werden. Nur bei den Dienstleistern gibt es eine positive Einstellungstendenz: Dies gilt insbesondere für die IT-Branche und den Tourismus.

Europas größter Volkswirtschaft droht eine Rezession: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von April bis Juni um 0,1 Prozent zum Vorquartal, nachdem es in den ersten drei Monaten noch zu einem Plus von 0,2 Prozent gereicht hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.

Hauptgrund für den Rückgang im Frühjahr waren weniger Investitionen der Unternehmen und zurückhaltende Verbraucher. Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) bezifferte die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den kommenden Monaten auf fast 50 Prozent. "Der deutschen Wirtschaft fehlt es weiter an Impulsen, um sich aus der Stagnation zu befreien", sagte IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld.

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