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"Bei der Nachfrage im Verarbeitenden Gewerbe zeichnet sich in der Tendenz noch keine nachhaltige Belebung ab", kommentierte das deutsche Wirtschaftsministerium die Entwicklung. Die Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Bereinigt um Großaufträge sanken die Bestellungen allerdings insgesamt nur um 2,7 Prozent.
"Der Auftragsrückgang enttäuscht trotz des fantastischen Vormonats schon etwas", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Letztlich bestehe aber weiter die Hoffnung auf eine Bodenbildung. Für die nächsten Monate stehe zunächst weiter Magerkost auf dem Plan. "Höhere US-Zölle werden erst noch belasten und Lieferketten sich neu sortieren", sagte Krüger und ergänzte mit Blick auf die Investitionspläne des wahrscheinlichen neuen deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz: "Bis zur Merz-Bazooka muss die Industrie jetzt durchhalten."
Ähnlich äußerten sich auch andere Experten. "Zum Jahresauftakt mal wieder eine Ernüchterung", sagte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Natürlich verzerrten die Großaufträge derzeit das Bild von Monat zu Monat. "Aber man muss die Zahlen schon ganz schön quälen, um ihnen noch etwas Positives abzugewinnen."
EMDEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (AFP)/DAVID HECKER