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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft 2025 so langsam wachsen wird wie keine andere Industrienation.
"Schaut man auf die letzten 60 Jahre zurück, ist Deutschland auf dem Weg, in diesem Jahrzehnt so langsam wie nie zuvor zu wachsen", kommentierte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia, die Entwicklung. "Von 2020 bis 2024 steht lediglich eine Expansion der Wirtschaftsleistung von rund einem halben Prozent zu Buche."
Ausgebremst wurde die deutsche Konjunktur im abgelaufenen Jahr gleich von mehreren Seiten. Der angesichts steigender Reallöhne erwartete Konsumboom der Verbraucher blieb aus, weil die Kaufkrafteinbußen während der Vorjahre noch nicht wieder wettgemacht wurden. Zudem nimmt die Arbeitsplatzsorge vieler Deutscher wieder zu, die deshalb nach wie vor oft sparen. Auch die Baubranche kämpft noch immer mit einer schwachen Nachfrage, da für viele potenzielle Häuslbauer der Traum von den eigenen vier Wänden wegen der hohen Finanzierungs- und Materialkosten platzte. Den Exporteuren wiederum macht die schwache Nachfrage aus China zu schaffen.