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Für das zu Ende gehende Jahr 2024 erwartet das Gremium sogar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, nachdem sie zuvor noch ein Mini-Plus von 0,2 Prozent vorausgesagt hatten. Bereits 2023 war Europas größte Volkswirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft.
Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen fünf Jahren inflationsbereinigt nur um 0,1 Prozent gewachsen sein. In den USA liegt es dagegen schon um mehr als zwölf Prozent über dem Vor-Corona-Niveau 2019, im Euroraum um gut vier Prozent.
"Die Schwäche der Industrie und die Dauer der Schwächephase legen nahe, dass die deutsche Wirtschaft neben konjunkturellen auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird", sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft, Monika Schnitzer. "In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Versäumnisse in der Politik und in der Wirtschaft." Umso wichtiger sei es, die Modernisierung des Landes jetzt entschlossen voranzutreiben.
Um Deutschland wieder flott zu machen, sollte die Politik zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben priorisieren. Die Versäumnisse zeigten sich insbesondere bei den Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur, Verteidigung und Schulbildung, deren gesellschaftlicher Nutzen größtenteils erst in der Zukunft eintrete. "Diese werden gegenüber Ausgaben, die der derzeitigen Wählerschaft zugutekommen, von der Politik oft zurückgestellt", erklärte der Sachverständigenrat, der die Bundesregierung berät.
Die Wirtschaftsweisen plädieren auch für ein Bündel von Maßnahmen, um den schwierigen Wohnungsmarkt anzukurbeln. In den Ballungsräumen sei Wohnraum besonders knapp und dies sei nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesamtwirtschaftliches Problem.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (AFP)/CHRISTOF STACHE