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Zuvor hatte DHL eine Spanne zwischen 6 und 6,6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Nun könnte das Ergebnis sogar unter dem des Vorjahres bleiben: 2023 hatte der Konzern noch ein EBIT von 6,3 Mrd. Euro ausgewiesen. DHL-Aktien gaben am Nachmittag nach.
Vor dem Hintergrund der angepassten Erwartungen für 2024 und des schwächeren konjunkturellen Umfelds vor allem in Europa senkte der DHL-Vorstand ebenfalls die Prognose für das mittelfristige EBIT-Wachstum auf mehr als 7 Mrd. Euro. Zuvor waren es 7,5 bis 8,5 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2026 gewesen.
Analysten hatten die Jahresziele bereits unter Druck gesehen, nachdem der Konzern in den ersten sechs Monaten einen operativen Gewinn von rund 2,6 Mrd. Euro ausgewiesen hatte - bis zu 6 Mrd. Euro blieb und bleibt ein weiter Weg. "Eine breite Belebung des Welthandels beobachten wir (...) nicht", hatte Finanzchefin Melanie Kreis erst im August bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal beklagt.
Im dritten Quartal verbuchte der Konzern nun einen stagnierenden operativen Gewinn von 1,37 (Vorjahr: 1,37) Milliarden Euro. Rückgänge wurden dabei im Frachtgeschäft und im deutschen Brief- und Paketgeschäft verbucht. Bei der Luftfracht seien die Margen unter den Erwartungen geblieben. DHL hofft nun im vierten Quartal auf eine Paketflut im Weihnachtsgeschäft. Vollständige Zahlen für das dritte Quartal will der Konzern am kommenden Dienstag vorlegen.
DHL steht mit seinen Problemen in der Branche nicht allein. Nach den Corona-Jahren mit dem Boom im Online-Handel setzten gesunkene Frachtraten und der lahmende Welthandel den Logistik-Konzernen lange zu. Auch müssen sie die Folgen der Angriffe der Houthi auf Handelsschiffe im Roten Meer verkraften. Zudem lastet die maue Konsumstimmung auf den Logistikern, die ihre Umsätze auch durch den Transport von Paketen für den Online-Handel machen. Konkurrent UPS hatte im abgelaufenen Quartal indes die lange Durststrecke hinter sich gelassen - der Paketriese konnte abseits von Europa vor allem in seinem US-Heimatmarkt punkten.